In verschiedenen institutionellen und medialen Konstellationen werden akustischen Medien der Aufzeichnung und Transmission dabei je unterschiedliche Potentiale zugesprochen, wissenschaftliche und juristische Fakten zu erzeugen und abzusichern. In der Perspektivierung der Prozesse, die es akustischen Dokumenten erlauben Zeugnis abzulegen, werden medientheoretische Fragen der Referentialität und Indexikalität aufgerufen. Diese betreffen die spezifischen Realismen und Materialismen akustischer Theoriebildung, ihre Affektökonomien und ihr Verhältnis zu anderen Strategien der Dokumentation in Literatur, Fotografie und Film. Der Status von akustischem Rohaufnahmen unter digitalen Bedingungen der Durchsuchbarkeit in Datenbanken und Bibliotheken soll ebenso zur Diskussion stehen wie die mediale Materialität der Formate und die Ästhetik von Dokumenten aus dem Netz. Nicht zuletzt soll es um künstlerische Verfahren der Arbeit mit akustischen Dokumenten gehen, um Strategien der Subversion und der Aneignung.
Wir freuen uns über disziplinübergreifende Themenvorschläge, die der Perspektivenoffenheit der Sound Studies gerecht werden: Jurist/inn/en und Politikwissenschaftler/innen, Soziolog/inn/en und Historiker/innen sowie nicht zuletzt Musik- und Medienwissenschaftler/innen, die das Interesse an der auditiven Kultur eint, sind gleichermaßen angesprochen und eingeladen. Abstracts für Vorträge (max. 300 Wörter) und eine Kurz-Bio mit den wichtigsten Veröffentlichungen (max. 100 Wörter) oder Fragen bitte mailen an: sonicdocuments@rub.de Deadline für Abstracts: 31. August 2018
Tagungsorganisation: Maren Haffke (Bochum), Ania Mauruschat (Basel), Anna Schürmer (München)