Open Access zu den Ergebnissen öffentlich geförderter Forschung

Von
Johannes Fournier, -Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme-, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie auf eine Petition an die EU Kommission hinweisen, die Open Access zu den Ergebnissen öffentlich geförderter Forschung anmahnt. Sie finden den Text der Petition unter http://www.ec-petition.eu.

Zum Hintergrund: Im April 2006 wurde eine im Auftrag der Europäischen Kommission erarbeitete „Study on the economic and technical evolution of the scientific publication markets in Europe” (http://ec.europa.eu/research/science-society/pdf/scientific-publication-study_en.pdf) vorgelegt. Wesentliches Ergebnis der Studie ist die explizit formulierte Empfehlung, die Ergebnisse öffentlich-geförderter Forschung über das Internet entgeltfrei, also im Open Access, zugänglich zu machen.

In einem Konsultationsprozess im Sommer 2006 hat auch die DFG die Ergebnisse der Studie kommentiert und insbesondere die Forderung nach dem entgeltfreien Zugriff nachdrücklich und unter Verweis auf die auch in den Verwendungsrichtlinien der DFG beschriebene Praxis unterstützt. Mitte Februar 2007 wird nun in Brüssel eine EU-Konferenz stattfinden, die der möglichen Umsetzung der Empfehlungen auf der Basis der Studie und des anschließenden Konsultationsprozesses dienen soll.

Im Vorfeld der Konferenz ist zu hören, dass die (europäische) Vereinigung der STM-Verleger durch massive Lobbyarbeit versucht, eine Implementierung insbesondere der Empfehlung zu Open Access zu verhindern. Im Rahmen der Knowledge Exchange Initiative von DFG, JISC (UK), SURF (NL) und DeFF (DK) wurde daher verabredet, eine Website mit einer Petition an die Kommission aufzusetzen, die insbesondere von möglichst vielen Förder- und Forschungsorganisationen sowie einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterzeichnet werden soll, um so nachdrücklich für die Umsetzung der Open Access Empfehlung zu werben. Im Verlauf der Brüsseler Februar-Konferenz soll der Kommission zudem vorgetragen werden, welche Organisationen und Institutionen die Umsetzung der Empfehlung durch ein Unterzeichnen der Petition dezidiert unterstützen.

Heute haben bereits mehr als 6.500 Personen bzw. Institutionen durch Ihre Unterschrift signalisiert, dass Ihnen an der Umsetzung der Open Access Empfehlungen liegt. Ich möchte Sie bitte zu prüfen, ob Sie nicht ebenfalls durch eine Unterschrift Ihre Unterstützung des entgeltfreien Zugangs zu den Ergebnissen aus öffentlich geförderter Forschung bekunden wollen. Zugleich möchte ich Sie bitten, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen über die Petition zu unterrichten und um deren Mitwirkung zu bitten.

Mit den besten Grüßen,

Ihr Johannes Fournier

Redaktion
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