1 Wiss. Mitarb. (m/w/d) "Projekt Sozialstruktur und Gefangenschaftsverläufe sowjetischer Kriegsgefangener im Wehrkreis XIII" (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)

1 Wiss. Mitarb. (m/w/d) "Projekt Sozialstruktur und Gefangenschaftsverläufe sowjetischer Kriegsgefangener im Wehrkreis XIII"

Arbeitgeber
Stiftung Bayerische Gedenkstätten (KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)
Arbeitstelle
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
PLZ
92696
Ort
Flossenbürg
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.12.2023 - 30.11.2026
Bewerbungsschluss
15.09.2023
Von
Timo Saalmann, Historische Abteilung (Archiv und Sammlung), KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg/Stiftung Bayerische Gedenkstätten sucht baldmöglichst eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in (m/w/d) für das Projekt "Sozialstruktur und Gefangenschaftsverläufe sowjetischer Kriegsgefangener im Wehrkreis XIII", vergütet mit der Entgeltgruppe 11 TV-L in Vollzeit (befristet auf drei Jahre).

1 Wiss. Mitarb. (m/w/d) "Projekt Sozialstruktur und Gefangenschaftsverläufe sowjetischer Kriegsgefangener im Wehrkreis XIII"

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg erinnert an das Schicksal der rund 100.000 Häftlinge, die im Konzentrationslager Flossenbürg und seinen Außenlagern inhaftiert waren. Zwei Dauerausstellungen präsentieren die Geschichte des Lagers von 1938 bis 1945 sowie dessen Nachwirkungen bis heute. Informations- und Recherchemöglichkeiten, ein vielfältiges Bildungsprogramm sowie Wechselausstellungen gehören zum Angebot dieses internationalen Erinnerungsortes.

Zudem unterhält die Einrichtung umfangreiche Sammlungen zur Geschichte und Nachgeschichte des Lagerkomplexes Flossenbürg. Die Historische Abteilung und die Bildungsabteilung wie auch laufende Forschungsprojekte greifen auf die Bestände zu, bearbeiten und beschreiben sie wissenschaftlich, zeigen sie in analogen oder digitalen Ausstellungen und nutzen sie zur Beantwortung wissenschaftlicher Anfragen und für die gedenkstättenpädagogische Vermittlungsarbeit. Wichtiges Arbeitsinstrument ist die hausintern entwickelte und international anerkannte Datenbank „Memorial Archives“ (https://memorial-archives.international/).

Ein Datenbankprojekt von Bundesarchiv, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Max Weber Stiftung nutzt „Memorial Archives“, um Dokumente und Daten über sowjetische Kriegsgefangene, die hauptsächlich von NS-Behörden stammen, zu erschließen und zugänglich zu machen (https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de/de/recherche/archiv/datenbank-sowjetische-kriegsgefangene). In sich war die Gruppe der sowjetischen Kriegsgefangenen höchst heterogen und fasste Personen unterschiedlichster geografischer, sozialer und religiöser Herkunft zusammen. Vielfältig war auch die Erfahrung der Kriegsgefangenschaft, die sich in der Unterbringung in Zwangslagern, der Versorgungslage und der Art der Zwangsarbeit unterscheiden konnte.

Was wir mit Ihnen zusammen erreichen wollen

Die tiefere Erschließung und exemplarische Auswertung eines umfänglichen Daten- und Quellenbestands zu sowjetischen Kriegsgefangenen im Wehrkreis XIII (Nürnberg). Dieser Wehrkreis umfasste die nördlichen Teile Bayerns und ab 1938 zusätzlich mit dem Regierungsbezirk Eger (Karlsbad) einen Teil des angegliederten ehemaligen tschechoslowakischen Staatsgebiets. Auch befand sich das KZ Flossenbürg in diesem Gebiet, das sich so insgesamt aus mehreren Gründen für ein solches Vorhaben besonders anbietet.

Ausgehend von bereits in der Datenbank vorhandenen Daten möchten wir die soziale Struktur und die Haftbedingungen dieser Rotarmisten differenzierend untersuchen. Welche Gruppen lassen sich benennen? Gibt es Zusammenhänge zwischen Sozialstruktur und Gefangenschaftsverlauf, und wirkte sich diese auf individuelle Überlebenschancen aus? Der Datenbestand ermöglicht die quantitative Analyse von Massendaten ebenso wie Detailstudien, die Mikro- und Makroebene miteinander verschränken. Um Ausgangspunkte für lokal verankerte Fallstudien zu finden, sind Archiv- und Quellenrecherchen im (länderübergreifenden) Untersuchungsgebiet nötig.

Sie arbeiten mit den Kolleg:innen der kooperierenden Institutionen zusammen und übernehmen Aufgaben in der Historischen Abteilung, darunter die Beantwortung wissenschaftlicher Anfragen, die Nutzer:innenbetreuung sowie die Unterstützung von Kolleg:innen bei Recherchen für Ausstellungs- und Forschungsprojekte.

Sie sind
eine Person mit Kreativität, Teamfähigkeit, organisatorischem Geschick sowie einem hohen Maß an sozialen Kompetenzen.

Sie bringen mit
Weitblick, kritisches und lösungsorientiertes Denken, strategisches und selbstständiges Handeln, Freude am Experimentieren, Spontanität und Flexibilität sowie Identifikation mit den Zielsetzungen der KZ-Gedenkstätte.

Das brauchen wir von Ihnen
Hochschulabschluss in einer kultur- oder geisteswissenschaftlichen Fachrichtung (bevorzugt Osteuropastudien bzw. Geschichte Osteuropas), idealerweise mit dem Schwerpunkt Sozial- und Militärgeschichte. Erfahrung im Aufbau und der Nutzung von Datenbanken, sorgfältige Arbeitsweise, nicht nur bei der Aufbereitung von Daten, Lesekompetenz von teils handschriftlich verfassten Dokumenten sowie sehr gute Kenntnisse in Deutsch und Englisch in Wort und Schrift.

Über was wir uns zusätzlich freuen
Kenntnisse der NS-Politik gegenüber sowjetischen Kriegsgefangenen, osteuropäische Sprachkenntnisse (Russisch) in Wort und Schrift, Erfahrung in der Archivnutzung.

Wir bieten Ihnen
- ein vielseitiges und kreatives Arbeitsfeld mit Verantwortung und breiten Gestaltungsmöglichkeiten, der Möglichkeit zur Fortbildung sowie ein engagiertes und kollegiales Team.
- Anstellung, Vergütung und Sozialleistungen richten sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TV-L). Die Stelle ist auf drei Jahre befristet.

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 15. September 2023. Bitte senden Sie Ihre Unterlagen ausschließlich per Mail an: bewerbung@gedenkstaette-flossenbuerg.de. Die Auswahlgespräche finden voraussichtlich in der 41. Kalenderwoche statt. Für inhaltliche Auskünfte steht Ihnen gerne Dr. Timo Saalmann (Tel. 09603 90390-44, tsaalmann@gedenkstaette-flossenbuerg.de) zur Verfügung.

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg fördert aktiv die Gleichstellung aller Mitarbeitenden. Wir begrüßen deshalb Bewerbungen von Personen unabhängig von Geschlecht und sexueller Identität, kultureller und sozialer Herkunft, Alter, Religion, Weltanschauung oder Behinderung. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls bevorzugt.

Es wird darauf hingewiesen, dass Sie mit Ihrer Bewerbung gleichzeitig Ihr Einverständnis zur Verarbeitung Ihrer persönlichen Daten bis zum Abschluss des Auswahlverfahrens erteilen. Bewerbungsunterlagen können nur zurückgesandt werden, wenn ein ausreichend frankierter und adressierter Rückumschlag beiliegt. Ansonsten werden Ihre Unterlagen gemäß den Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens vernichtet.

Kontakt

KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
Gedächtnisallee 5
92696 Flossenbürg
E-Mail: bewerbung@gedenkstaette-flossenbuerg.de

https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de/de