Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme erinnert am historischen Ort an über 100.000 Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges als Häftlinge im größten Konzentrationslager in Nordwestdeutschland oder seinen 86 Außenlagern eingesperrt waren. Das Gelände und die Ausstellungen besuchen jährlich 75.000 Personen. Etwa 1700 Gruppen werden durch freie und feste MitarbeiterInnen der Gedenkstätte begleitet. In Führungen, in Projekten, Projekttagen, Studientagen oder Projektwochen soll diesen Gruppen anschaulich, themenorientiert und auf der Grundlage vielfältiger Methoden das historische Geschehen und seine Folgen vermittelt werden.
Studierende und Interessierte, die kommunikativ, neugierig und geschichtsinteressiert sind, können sich in drei Ausbildungsmodulen und einem Fortbildungsmodul in Theorie und Praxis mit den Grundlagen der pädagogischen Arbeit an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme auseinandersetzen. Ziel des Lehrgangs ist es, einen eigenen Zugang und Umgang mit dem Ort und passende Methoden der Vermittlung zu entwickeln: In einer Kombination aus Wissensvermittlung, Eigenerkundung und der Vermittlung methodischen Rüstzeugs werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, sich Grundlagen für Führungen und Projekte anzueignen. Ihnen werden damit Möglichkeiten eröffnet, sich in die pädagogische Arbeit der Gedenkstätte einzubringen.
Die Teilnahme an dieser Ausbildung ist kostenfrei und schließt mit einer Qualifikationsbescheinigung ab. Anmeldeschluss ist der 31.12.2011.
Ausbildungsprogramm:
7./8. Januar 2012: Wochenendmodul 1: Kennenlernen
Eigene Hintergründe und Motivation - Grundlagen und Angebote der Bildungsarbeit in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme - Kennenlernen der Gedenkstätte(n) aus verschiedenen Perspektiven
Praxis: Begleitung von verschiedenen pädagogischen Angeboten mehrerer pädagogischer MitarbeiterInnen plus Auswertungsgespräch
21./22. Januar 2012: Wochenendmodul 2: Methoden
Pädagogisch-didaktische Grundlagen von Bildungsarbeit - Pädagogisches Material - Didaktische Modelle, kreative Zugänge und Methoden
Praxis: Eigene Führung schriftlich entwickeln
12. Februar 2012: Modul 3: Die eigene Führung. Konzepte und Präsentation
Diskutieren, Ausprobieren und Feedback zu der eigenen Führung - Umgang mit schwierigeren Gruppen
Praxis: Eigene Gruppe führen unter erfahrener Begleitung mit Feedback
17./18. März 2012: Fortbildungsmodul
Reflexion der Praxis auf Grundlage von Übungen zu aktuellen Herausforderungen der Bildungsarbeit an Gedenkstätten - Zeitzeugengespräche
Kontakt:
Dr. Iris Groschek (Gedenkstättenpädagogik der KZ-Gedenkstätte Neuengamme): ++49 (0)40 42 81 31 - 521; iris.groschek@kb.hamburg.de; sowie
Dr. Oliver von Wrochem (Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme): ++49 (0)40 42 81 31 - 515; oliver.vonwrochem@kb.hamburg.de