Scripta Mercaturae 47 (2018)

Titel der Ausgabe 
Scripta Mercaturae 47 (2018)
Weiterer Titel 
Wirtschaftsgeschichte Handelsgeschichte

Erschienen
Erscheint 
1 Band/Jahr
Anzahl Seiten
208 S.
Preis
Band € 24,00

 

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Institution
Scripta Mercaturae. Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Land
Deutschland
c/o
Scripta Mercaturae Verlag, Hauptstr. 60, 55595 Gutenberg
Von
Kobes, Jörn

Die Zeitschrift wurde 1967 von Theodor Gustav Werner als Fachorgan für die internationale Wirtschafts- und Handelsgeschichte gegründet und später zur Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialgeschichte erweitert. Ganz im Sinne des Gründers wird das Profil deutlicher global akzentuiert und um die »3Öks« (Ökonomie – Ökologie – Ökumene) ergänzt bzw. erweitert.

Dem Herausgebergremium mit Peter Fäßler, Michael Rothmann, Christoph Schäfer, Paul Thomes und Rolf Walter gehören namhafte Fachhistoriker mit einschlägiger Kompetenz auf den genannten Forschungsfeldern an. Die Redaktion der Zeitschrift liegt im Scripta Mercaturae Verlag in den Händen von Jörn Kobes.

Preis und Bezugsmöglichkeit:
Der Verlag freut sich über jedes Interesse an dieser Zeitschrift, die im jährlichen Abonnement aktuell unverändert 24 Euro zuzüglich MwSt. und Porto kostet. Bestellungen werden an die Verlagsadresse

Scripta Mercaturae Verlag
Hauptstr. 60
55595 Gutenberg
<info@scripta-mercaturae.de>

erbeten. Auch die früheren Jahrgänge können bis auf wenige Ausnahmen noch angeboten werden. Der Verlag macht Ihnen auf Anfrage gerne ein passendes Angebot.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Kresimir Matijevic:Kunsthandel in der späten römischen Republik, 5–36
Entgegen der allgemeinen Ansicht, dass Ciceros Briefe einen regen Kunsthandel zwischen Italien und Athen bezeugen, muss festgestellt werden, dass der berühmte Redner die gewünschte Ausstattung für seine Villa offensichtlich nicht vor Ort einkaufen konnte oder wollte, also in Rom oder Kampanien, sondern Wert darauf legte, dass alle Schritte der Transaktion von ihm selbst bzw. Atticus organisiert wurden: der Kauf, der Geldtransfer und insbesondere der Transport der Ware, nicht nur nach Italien, sondern auch vom Hafen zur Villa selbst. Zwei mögliche Erklärungen bieten sich an: Entweder waren die von Cicero gewünschten Kunstwerke für sein Tusculanum in Italien nicht zu bekommen, was gegen den von der Forschung propagierten regen Kunsthandel sprechen würde, oder Cicero hoffte, mittels Atticus Geld einzusparen, wofür es in den Briefen ja auch Hinweise gibt. Gleiches gilt für den Transport der von ihm erworbenen Stücke: Entweder war die Verschiffung mit Hilfe des erwähnten Lentulus günstiger oder sie war die schnellste Möglichkeit, weil es noch keinen regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen Athen und Rom/Kampanien gab, den Cicero für die vielen Statuen und sonstigen Stücke hätte nutzen können. Die Frage ist, ob Ciceros Art und Weise, sich griechische Kunst zu beschaffen, in der 1. Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. die Ausnahme oder die Regel war. Als Beleg für einen intensiven Handel mit athenischen Kunstwerkstätten können seine Briefe der beginnenden 60er Jahre v. Chr. jedenfalls nicht herangezogen werden. Auch der in den 40er Jahren des 1. Jhs. v. Chr. belegte Erwerb Ciceros von Kunstgegenständen entspricht nicht dem von der Forschung gezeichneten Bild, da der Consular zumindest in Teilen gebrauchte Kunst anschaffen ließ.

Der Zusammenhang zwischen Mahdia-Wrack und Ciceros Briefen zeigt sich in der Art von Kunstwerken, die in den antiken Schriftstücken – und dies nicht nur bei Cicero – erwähnt werden und die sich tatsächlich zum Teil auch in der Ladung des gesunkenen Schiffes wiederfinden. Ferner könnte es sich bei der Zielgruppe der Lieferung um recht wohlhabende Käufer gehandelt haben. Der Fundort des Wracks macht aber eine eindeutige Verortung der Empfänger in Rom bzw. Campanien nicht möglich. Zu bedenken ist ferner, dass Teile der Forschung das Wrack mit der Plünderung Athens durch Sulla in Verbindung bringen. Dann bestünde die Ladung nicht aus Handels-, sondern aus Beutegut.

Art trade in the Late Roman Republic
Contrary to the general view that Cicero’s letters testify to a lively art trade between Italy and Athens, it can be ascertained that the famous orator was obviously either unable or unwilling to purchase the desired furnishings for his villa locally, i.e. in Rome or Campania. However, he did attach importance to the fact that all steps of the transaction were organised either by himself or Atticus, i.e. the purchase, the money transfer for and, in particular, the transport of the goods, not only to Italy, but also from the port to the villa itself. For this, there are two possible explanations: Either the works of art Cicero wished to obtain for his villa at Tusculum could not be purchased in Italy, which would then speak against the lively art trade propagated by research. Or Cicero hoped to save money by utilising Atticus as his agent, a fact indicated in their correspondence. The same applies to the transport of the pieces he acquired: Either a shipment with the aid of the known Lentulus was cheaper, or it was the most expedious choice, seeing there was no regular shipping between Athens and Rome, resp. Campania, that Cicero could have used for the transport of his numerous statues and other objects. This raises the question whether Cicero’s method of obtaining Greek art was the exception or the rule in the first half of the first century BC. At any rate, his letters dating to the early sixties B.C. cannot be used as evidence for an intensive trade with Athenian art workshops. Furthermore, Cicero’s purchases, as documented in the forties of the first century B.C., do not correspond to the picture presented by research, since the former consul at least in part acquired second-hand works of art. The connection between the Mahdia shipwreck and Cicero’s letters can be seen in the type of works of art mentioned in ancient documents – and not merely in Cicero’s writings – and those actually discovered in the cargo of the sunken ship. Furthermore, the target group of the shipment would have been rather wealthy customers. However, the location of the wreck makes it impossible to clearly locate its recipients in Rome or Campania. It should also be borne in mind that some researchers associate the wreck with the sacking of Athens by Sulla. This would mean that the cargo would not have consisted of trade goods, but of loot.

Commerce d’objets d’art à la fin de la république romaine
Contrairement à l’opinion générale, que les lettres de Ciceron témoignent d’un intense commerce d’objets d’art entre l’Italie et Athène, on a dû constater que le célèbre orateur ne pouvait ou ne voulait de toute évidence pas acheter la décoration d’intérieur souhaitée pour sa villa sur place, par conséquent à Rome ou en Campanie , mais attachait beaucoup d’importance au fait d’organiser lui-même ou Atticus chaque démarche de transaction : l’achat, le transfert d’argent et en particulier le transport de la marchandise non seulement vers l’ Italie mais aussi le transport du port à la villa. Il s’offrent deux explications possibles : les objets d’art que Cicéron souhaitait acquérir pour son Tusculanum n’existaient pas en Italie, ce qui contredirait le point de vue sur le trafic intense des objets d’art propagé par la recherche, ou alors Cicéron espérait, par le biais de Atticus économiser de l’argent. Par ailleurs Il existe des notices dans les lettres de Cicéron à ce sujet. Il en est de même pour le transport des pièces acquises : soit le moyen de transport par voie maritime avec le dit Lentulus était moins cher, soit cela était la solution la plus rapide parce qu’ il n’existait pas encore de trafic maritime régulier entre Athène et Rome ou Campanie, lequel Cicéron aurait pu utiliser pour transporter ses nombreuses statues et autres pièces. La question suivante se pose : la façon de faire de Cicéron de s’approprier des objets d’art grecs au cours du demi-siècle avant Jésus-Christ était-elle plutôt exceptionnelle ou règle générale ? Ses lettres datant du début des années 60 avant Jésus Christ ne peuvent en aucun cas être prises en considération comme témoin d’un intense commerce avec les ateliers d’objets d’art athéniens. D’autre part l’acquisition d’objets d’art par Cicéron au cours des années 40 du premier siècle avant J.C ne correspond pas non plus à l’image laissée par la recherche, sachant que le consul ait laissé acheter des objets d’art d’occasion. Le genre d’objets d’art décrits et mentionnés dans les documents antiques – pas que dans les lettres de Cicéron – et en partie bel et bien retrouvés dans la cargaison du bateau perdu, témoignent du rapport entre l’épave du Mahdia et les lettres de Cicéron. En outre concernant la clientèle visée il devait là s’agir d’acheteurs privilégiés. L’endroit de la découverte de l’épave ne permet pas une géolocalisation explicite du destinataire à Rome ou en Campanie. En outre il faut considérer que certains groupes de la recherche font le lien entre l’épave et la destruction d’Athène par Sulla. Dans ce cas le contenu de la cargaison ne serait plus de la marchandise commerciale mais on parlerait alors de butin.

Daniel Kaune:Lobbyismus in der Rhein-Metropole? Handeltreibende und Rechtsprechende im spätmittelalterlichen Basel, 37–72
Bargeldloser Zahlungsverkehr sowie die damit einhergehende Kredit- und Schuldenpraxis setzten sich zwar spätestens seit der Zeit um 1400 flächendeckend durch, doch nahm sich die deutschsprachige Geschichtswissenschaft des Themas erst spät an. Die bisher taktgebenden Fragen sind außerordentlich lohnenswert und untersuchen neben dem Finanzgeschäft auch dessen sozialen Kontext. Dennoch wird die Gerichtsbarkeit, dank derer Kredite und Schulden überliefert sind, oftmals eher beiläufig behandelt.

Der vorliegende Aufsatz versteht Schuldenpraxis somit als Gegenstand der Gerichtspraxis, sodass Schulden oder Konsumkredite als frühe Form des Finanzgeschäfts nicht im Fokus des Interesses stehen. Stattdessen soll der anachronistische Begriff ‹Lobbyismus› den Blick auf die spätmittelalterlichen Handelsgesellschaften bzw. die zugehörigen Familien lenken, denen im 14./15. Jahrhundert ein sozialer Aufstieg ins Patriziat gelang. Dabei wird die These verfolgt, dass einige Handelsgesellschafter Rat und Gericht ihrer Stadt zugunsten eigener Interessen beeinflusst haben könnten. In diesem Sinne stellt der vorliegende Beitrag ein Spagat zwischen rechts-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Themen dar. Die titelgebende Frage wird zwar bis zuletzt offenbleiben, doch kann das Thema anhand zweier Fallbeispiele diskutiert werden: Sowohl das Beispiel der Halbysen-Gesellschaft aus Basel als auch das der Diesbach-Watt-Gesellschaft aus Bern datieren ins 15. Jahrhundert und wurden aufgrund von Schuldfragen vor Gericht überliefert. Wenn auch die beiden Fallbeispiele keine direkten Aussagen zur Schuldenwirtschaft des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit liefern, zeigen sie indirekt an, welche Konsequenzen sich aus Schuldenpraxis ergeben und welche Aussagen wir über die Gesellschaften treffen können, die diese praktizieren.

Insgesamt können mit dem Basler und dem Berner Beispiel innerstädtische Machtmechanismen sowie stadtübergreifende Strategien offengelegt werden. Diese sollten jedoch nicht leichtfertig verallgemeinert werden: Einerseits handelt es sich zunächst um Einzelbeispiele, andererseits ist die Quellenlage dünn. Dennoch wird deutlich, dass schuldenspezifische Quellen im Rahmen ihres zeitgenössischen Kontextes die Möglichkeit anbieten, die Rechts- und Handelspraxis in spätmittelalterlichen sowie frühneuzeitlichen Städten zu untersuchen. Missachtet man den zeitgenössischen Jargon und fragt nach ‚Lobbyismus‘ in der Rhein-Metropole ist abschließend festzuhalten, dass die Trennlinie zwischen legitimer und illegitimer (Stell-)Vertretung von Partikularinteressen außerordentlich unscharf und die Grenze zwischen Politik und Markt nicht eindeutig ist.

Lobbyism in the Rhine metropolis? Tradesmen and lawmen in Late-Medieval Basle
Although cashless transactions and associated practices concerning credit and debt had become widespread by the fifteenth century at the latest, the German-speaking historical studies on the subject have only tackled this issue fairly recently. The questions posed so far yield extremely rewarding material, examining not only financial business itself but also its respective social context. Nevertheless, jurisdiction, thanks to which we have accounts of credits and debts, often suffers from a fairly casual treatment. However, as this paper identifies debt practice as being a subject of legal practice, debt or consumer loans as an early form of financial business are not its main focus of interest. Instead, the anachronistic term ‘lobbyism’ shall be applied to draw attention to the Late Medieval trading companies and the families at their helms, who achieved a social ascent to patrician status in the course of the fourteenth and fifteenth centuries. The premise here being that some traders might have influenced their respective councils and courts to further their own interests. In this sense, this paper represents a balancing act between the topics of legal, economic and social history. The question indicated in the title must remain unanswered until the end, however, the topic can be discussed on the basis of two case studies: Both the example of the Halbysen Society from Basle and that of the Diesbach-Watt Society from Berne date back to the fifteenth century and were documented in court proceedings discussing questions of guilt. Both case studies fail to provide any direct statements on the debt economy of the Late Middle and Early Modern Ages. Still, they indirectly demonstrate the possible consequences arising from debt practice and what statements can be made about the societies practicing it. Overall, the examples from Basle and Berne serve to reveal a city’s internal power mechanisms and strategies connecting different cities. These, however, should not be generalised lightly: On the one hand, the two are individual examples; on the other hand, source material is sketchy. Nevertheless, it becomes clear that if examined within their contemporary context, sources specific to debt offer the possibility for an investigation of legal and commercial practice in Late Medieval and Early Modern cities. If one disregards contemporary jargon and looks for ‘lobbyism’ in the Rhine metropolis, one can conclude that the dividing line between the pursuit of legitimate and illegitimate interests was extremely blurred and that the boundary between politics and business was unclear.

Le Lobbyisme dans la métropole rhénane ? Bâle, métropole commerçante et judiciaire à la fin du Moyen-Age

Le paiement sans numéraire et en même temps, les pratiques de crédit et de dettes vont s’établir d’une façon généralisée au plus tard vers le début du 15ième siècle, cependant les scientifiques de l’ histoire allemande ne traiteront ce sujet que bien plus tard. Les questions génératrices sont singulièrement méritantes, elles analysent en plus du côté financier également leur contexte social. Cependant, la juridiction, inhérente aux crédits et aux dettes, est très souvent traitée incidemment. L’essai présent explique la pratique des dettes en tant que partie entière des pratiques de juridiction, et de cette façon, les dettes ou les crédits à la consommation qui constituaient plus tôt la principale forme du marché financier, ne se trouvent pas être d’un intérêt primordial. Au lieu de cela, le terme anachronique "lobbyisme" devrait nous donner un aperçu sur les sociétés commerçantes de la fin du Moyen-âge et également sur leurs familles respectives, pour lesquelles on put noter une promotion sociale dans la bourgeoisie durant le 14ième et le 15ième siècle. Il nous sera rapporté entre autres, que certains administrateurs de société commerciales ont pu influencer à leur profit personnel les conseillers et les instances juridiques de leur ville. Dans cet esprit, le présent article tente de concilier les différents points de vue sur les plans juridiques, économiques et sociaux. La question primordiale restera ouverte jusqu’à la fin, cependant le sujet peut être discuté au regard de deux exemples : D’un côté, l’exemple de la société Halbysen de Bâle et également celui de la société Diesbach-Watt de Bern, datant tous deux du 15ième siècle et qui se trouvèrent pour des questions de dettes, à être rapportées devant le tribunal. Bien que ces deux exemples ne donnent pas de témoignages directs sur la pratique et l’usage des dettes durant les périodes du Moyen-âge et du début des temps modernes, elles montrent indirectement, quelles conséquences résultent de l’usage de dettes et quelles affirmations nous pouvons porter concernant les sociétés qui emploient cette pratique. Avec les exemples de Bâle et de Berne, il est possible de révéler des instruments de pouvoir ainsi que des stratégies ayant des effets au-delà des communes. Ces considérations ne peuvent pas être inconsidérément généralisées : D’un côté il s’agit d’exemples singuliers, de l’autre côté la source d’information est maigre. Malgré tout, il en ressort que les sources se rapportant aux dettes permettent dans le contexte de l’époque d’analyser les pratiques juridiques et commerciales dans les villes aux époques du moyen âge et du début des temps modernes. Si l’on néglige le jargon de l’époque et si l’on cherche à savoir le sens de « Lobbyisme » dans la métropole rhénane, il est facile en conclusion, de reconnaître que la différenciation entre la représentation légitime et illégitime d’intérêts particuliers est très floue et que la limite entre politique et pouvoir n’est pas évidente.

Hans-Joachim Kraschewski:Die Pocharbeit. Innovative Arbeitsmittel zur Erzaufbereitung im vorindustriellen Hüttenbetrieb des Harzes, 73–100
Als Ertrag der aufgeworfenen Fragestellung lässt sich festhalten, dass die kräftige Ausweitung der mitteleuropäischen Montankonjunktur in der Frühneuzeit zu einem nicht unwesentlichen Teil von Innovationen im Hüttenwesen des Harzes angeregt und geleistet wurde. Der technologische Wandel in der Metallurgie und der Hüttenarbeit fiel zusammen mit einem starken Anwachsen der Silbernachfrage im betrachteten Zeitraum. Der von den Landesherrschaften geförderte technische Fortschritt belebte die Berg- und Hüttenarbeit nachhaltig und beförderte zugleich den frühneuzeitlichen Staatsaufbau.

Die Produktion der Schmelzhütten richtete sich nach dem Dreißigjährigen Krieg nicht mehr nach der Förderleistung der Bergwerke, sondern für die Produktion bestimmend waren die unter betriebswirtschaftlichen Gesichtpunkten verfügbaren Energieressourcen (Holz / Holzkohle / Wasserläufe / Teichanlagen als Wasserspeicher), die Anzahl und der Umfang der Schmelzhütten mit ihren Pochwerken und die mengenmäßig gesteigerte Verarbeitung der Schliege. Diese Faktoren waren veränderte Realisierungsweisen eines tradierten technischen Betriebsablaufs. Hinzu kam als betrieblicher Kalkulationsfaktor die Frage der Transportkosten für Erz, Schlacken und Holzkohlen. Probleme der Unsicherheit und des Risikos blieben auch bei der Pocharbeit (wie beim Schmelzprozess) stets relevant, da die Alternativen bei Probe und Gegenprobe oder die Folgen der Durchführung unbekannt bzw. unsicher waren. Die innovativen Arbeitsmittel der Nasspochwerke leisteten durch den Effekt des Fließwassers, durch eine größere Schlagkraft und beschleunigte Hubgeschwindigkeit der Pochstempel sowie durch Intensivierung der Arbeit einen erheblichen Beitrag zu Nutzung geringerhaltiger Erze, deren Aufbereitung zuvor nur unzureichend betrieben werden konnte. Hinzu kam die Arbeitserleichterung bei der permanenten, schweren Arbeit des Erzzerkleinerns für die Pocher. Der eigentliche Beschleunigungsmechanismus der Pocharbeit lag in der verbesserten Kontrollmöglichkeit des Betriebsablaufs durch das kooperierende System differenzierter Verzweigungen nachgelagerter Arbeitsabläufe: alle elementaren Teile der Pocharbeit (Prozesse) bildeten eine Einheit durch das System selbst und nur im Funktionszusammenhang des Systems. Die Arbeitsergebnisse der Pochwerke waren schlüssig, da sie mit den technischen Arbeitsmitteln geregelt korrelierten.

Stamp milling. Innovative ore processing equipment in pre-industrial smelting in the Harz mountains
A result of the problem addressed here is the finding that the substantial expansion of the central European mining industry in the Early Modern Age was stimulated and achieved to some considerable extent by innovations in metallurgy made in the Harz. Technological changes in metallurgy and smelting coincided with a strong increase in demand for silver in the period under consideration. The technical progress encouraged by the territorial rulers had a lasting effect on the stimulation of mining and smelting operations, while simultaneously promoting Early Modern statehood. After the Thirty Years’ War, the production of smelting works was no longer based on the production capacity of the mines. Rather, they were dependent on the economically available energy resources (wood / charcoal / watercourses / ponds as water reservoirs), the number and size of smelting works with their stamp mills and an increase in volume of the processing of clean ore. These factors presented altered implementations of traditional technical operating procedures. The question of transport costs for ore, slag and charcoal presented additional operational costing factors. Additionally, for stamp milling, problems of uncertainty and risk also remained pertinent (as, e.g. in the melting process), as the alternatives for sampling and cross-checking or the consequences of such procedures were unknown or uncertain. Together with an intensification of labour, the effect of the waterflow, the greater impact force and an accelerated lifting speed of the stamp punches meant that wet stamp mills made a considerable contribution to the use of lower grade ores, a treatment of which was previously only inadequately possible. In addition, the permanent, heavy work of ore crushing was made easier for the smelters. The actual mechanism serving to accelerate the process of stamp milling lay in the improved controlling of operational sequences by means of the cooperating system of differentiated downstream workflows: All elementary parts of stamp milling (i.e. processes) formed a unit by means of the system itself and only within the functional context of the system. The work results of the stamp mills were conclusive, since they correlated with the technical equipment in a controlled manner.

Concassage du minerai ( Bocarder ). Outil de travail innovatif pour traiter le minerai dans les forges de la région du Harz à l’époque préindustrielle
Le résultat des questions soulevées nous laisse retenir que le puissant développement de la conjoncture minière et métallurgique du début des temps modernes fut en grande partie stimulé et fournit par les innovations dans les forges du Harz. Le changement technologique dans la métallurgie et au sein des forges coïncide avec une forte croissance de la demande d’argent dans la période examinée. Le progrès technique encouragé par les hommes de pouvoir du pays stimulait l’exploitation des mines et la métallurgie de manière durable, et en même temps il préparait le chemin de la création étatique du début des temps modernes. Après la guerre de 30 ans, la production des fonderies ne s’orientait plus sur la production minière des mines mais selon le point de vue des gestionnaires, sur les ressources d’énergie disponibles comme le bois, le charbon, les cours d’eau, les lacs pouvant server de réservoirs d’eau, sur le nombre et la taille des fonderies avec leurs espaces de concassage et sur l’augmentation en quantité de l’exploitation de la « Schliege ». Tous ces facteurs étaient des nouveaux facteurs pour le fonctionnement d’une entreprise. Il s’y ajoute la question du facteur de calcul opérationnel concernant les coûts de transport du minerai, des scories et du charbon de bois. Les problèmes de l’insécurité et du risque restent constamment présents concernant le processus de concassage (bocarder) (ainsi que le processus de fonte), car les essais et contre-essais ainsi que le résultat des expériences étaient inconnus et incertains. Le moyen de travail innovatif du concassage à l’aide d’eau aida d’une façon considérable l’exploitation des minerais de faible contenu dont le taux de traitement n’avait jamais été atteint au préalable. S’y ajouta l’allégement du travail pénible et permanent du pilage des minerais par les ouvriers. Ceci est dû à l’effet de l’eau, à une plus grande puissance de frappe et à la vitesse d’accélération du bras de levage du marteau et enfin grâce à l’intensification du travail. A vrai dire le dispositif d’accélération du concassage venait de l’amélioration des possibilités de contrôle du fonctionnement de l’entreprise liée à la coopération d’un système de différents réseaux ajoutés au processus de fabrication : tous les processus élémentaires du concassage constituaient une entité à travers le système en lui-même et seulement dans le contexte du fonctionnement du système. Les résultats de travail de concassage étaient concluants du fait qu’ils étaient en corrélation avec les équipements techniques.

Rolf Walter:Alexander von Humboldt: Der Mann ohne Grenzen und sein Aufbruch in die Moderne: Global und universal denken und handeln, 101–117
Die vielfältigen und genauen Beobachtungen Humboldts sind stets eingebettet in Konzepte, Philosophien und wohlbegründete Weltanschauungen. Auch dazu seien ein paar typische Beispiele aus seinem bedeutenden Reisewerk entnommen. Jeweils am Anfang und am Ende eines Kapitels stehen philosophische Betrachtungen, die dem interessierten Leser eine Art Leitlinie, einen ‹roten Faden› bieten sollten, um sich in Humboldts zuweilen starkem Detailreichtum nicht zu verlieren. Eine gewisse Einheitlichkeit und Ganzheit dessen, was er gerne als »Naturgemälde« bezeichnete, sollte dadurch betont und erhalten bleiben. Seine Weltanschauung war und blieb in der Tradition des Humanismus verwurzelt. Dieser wird womöglich nirgends mehr deutlich als in seinem Blick auf das Fremde, in der Beschreibung indigener Völker. Für ihn war die Einheit der Menschheit und der menschlichen Kultur wahrhaftig. Dorthin, nach Höherem zu streben, war seine Vorstellung auch von Indios, wenn selbst er diese nicht auf der europäischen Entwicklungsstufe seiner damaligen Gegenwart sah. Mit seinem Freund Georg Forster verteidigte Humboldt jedoch jederzeit die moralische Verpflichtung, für die gleichberechtigte Entwicklung der anderen Völker einzutreten. Seine persönliche jahrelange Begegnung und das zeitweise Leben mit den indigenen Menschen gaben seinem Schrifttum jene Glaubwürdigkeit und Echtheit, die ihn nicht nur als »Philosophen« erscheinen ließen, sondern ihn als Literaten mit hoher Authentizität und universalen Architekten des faszinierenden Naturgemäldes der Tropen und der Neuen Welt. So gesehen steht er nicht nur in der Tradition eines Georg Forster, den er seinen »Freund« nannte, sondern der Gattung der französischen Reiseberichte eines Bernardin de Saint-Pierre. Nach den obigen Ausführungen ließe sich resümierend vielleicht feststellen, dass Alexander von Humboldt als eine Art »Brückenpfeiler« zwischen B. de Saint-Pierre und der strukturellen Ethnologie und Anthropologie eines Claude Lévi-Strauss angesehen werden kann.

Alexander von Humboldt: A man without limits and his departure into the Modern Era: global and universal thought and action
Humboldt’s diverse and accurate observations are constantly embedded in concepts, philosophies and well-founded world views. A few typical examples can be taken from his important travel work. At the beginning and at the end of each chapter there are philosophical considerations offering the interested reader a kind of ‘leitmotif’, a guideline in order not to become lost within Humboldt’s occasional abundance of detail. This served to emphasise and preserve a certain uniformity and wholeness of what he liked to refer to as “nature paintings”. His world view was and remained rooted in the tradition of humanism. Nowhere is this more evident than in his observations of matters alien, in the description of indigenous peoples. For him, the unity of humanity and human culture was a reality. In his view, Indians were just as capable of aspiring to greater goals, even if he did not see them on the same level of development as the Europeans of his time. However, together with his friend Georg Forster, Humboldt at all times defended the moral obligation to stand up for the equal development of other peoples. His personal encounters with indigenous people over the course of many years, as well as his temporary living with them, gave his writings a credibility and validity making him appear not only as a “philosopher”, but also as a writer of high authenticity and universal architect of a fascinating natural depiction of the tropics and the New World. Seen in this light, he stands not only in the tradition of Georg Forster, whom he called his “friend”, but also in that of French travelogues by Bernardin de Saint-Pierre. Summarising the explanations above, it might be concluded that Alexander von Humboldt could be regarded as a kind of “bridge” between B. de Saint-Pierre and the structural ethnology and anthropology of a Claude Lévi-Strauss.

Alexander von Humboldt : L’homme sans frontières et son départ dans la modernité : Pensées et actions globales et universelles
Les multiples et précises observations de Humboldt sont constamment intégrées dans les concepts, les philosophies et les visions du monde. Certains exemples typiques sont tirés de son remarquable ouvrage sur le voyage. Au début et à la fin d’un chapitre on rencontre des visions philosophiques qui offrent au lecteur intéressé un fil rouge pour lui permettre de ne pas se perdre dans la multitude de détails précis apportés par Humboldt. Et cela permet également de souligner et de conserver une certaine Unité et une certaine totalité, celles même qu’il aime appeler « peintures naturelles ». Sa vision du monde reste très ancrée dans la tradition de l’humanisme. Et celle-ci y est encore plus prononcée lorsque l’on considère le regard qu’il porte sur l’Étranger, principalement dans ces descriptions de peuples indigènes. L’unité de l’humanité et de la culture humaine furent pour lui vraiment très importantes. Aussi concernant les Indiens, il avait une aspiration à d’objectifs toujours plus élevés, même s’il ne considérait pas celle-ci au même niveau que celui du développement européen de son époque. Avec son ami Georg Forster, il soutenait toutefois et en tout temps l’obligation morale de s’engager pour un développement à parité des autres peuples. Sa rencontre directe avec les peuples indigènes pendant de longues années avec lesquels il a également partagé temporairement sa vie, donne crédit à la crédibilité et à l’authenticité de ses écrits qui ne le laisse pas apparaître uniquement comme « philosophe », mais comme un littéraire authentique et un architecte universel des peintures naturelles des Tropiques et du nouveau monde. Vu sous cet angle, il conviendra de le considérer, non pas uniquement dans la tradition d’un Georg Forster, qu’il appelait son « ami », mais également dans la catégorie des récits de voyage français d’un certain Bernardin de Saint-Pierre. En résumé, toutes ces considérations nous permettent de constater qu’Alexander von Humboldt aura servi comme pile de pont entre B. de Saint-Pierre et les ethnologies et anthropologies structurelles d’un certain Claude Lévi-Strauss.

Rolf Walter:Räume, Institutionen und Akteure. Theoretische Konzepte und empirische Befunde zur industriellen Entwicklung an Beispielen aus der südwest- und mitteldeutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte, 119–160
Vorliegende Studie handelt von den theoretischen und empirischen Grundlagen der historischen Industrialisierungsforschung und exemplifiziert diese an den Regionen Südwestdeutschland (besonders Württemberg) und Mitteldeutschland (Schwerpunkt: Thüringen). Damit ist beabsichtigt, einem Forschungsprojekt der Jenaer Historiker Stefan Gerber, Werner Greiling und Marco Swiniartzky zum Thema »Industrialisierung, Industriekultur und soziale Bewegungen in Thüringen« den einen oder anderen Impuls zu geben, der den Erfahrungen und Befunden des Verfassers im Rahmen eines Projekts der Robert-Bosch-Stiftung zur Industrialisierung Südwestdeutschlands (1750–1914) entsprang. Daran knüpft sich die Hoffnung, neue Erkenntnisse zur historisch-vergleichenden Regionalforschung auf solider Quellen- und Wissensbasis aus zwei deutschen Wirtschaftsräumen zu gewinnen und der komparativen historischen Regionalforschung neue Wege zu erschließen.
Das besondere Augenmerk galt dabei den unternehmerischen Kräften und der langfristigen historischen Bedingtheit, die der wirtschaftlichen Entwicklung eine bemerkenswerte Dynamik verliehen.

Spheres, institutions and protagonists. Theoretical concepts and empirical findings on industrial development using examples from the economic and social history of South-Western and Central Germany
This study deals with the theoretical and empirical foundations of historical research on industrialisation, using the regional examples of South-Western Germany (particularly Württemberg) and Central Germany (with a focus on Thuringia). Stemming from the author’s experiences and findings in the course of a project of the Robert Bosch Foundation on Industrialisation in Southwest Germany (1750–1914), the aim is to give some input to a research project by the Jena historians Stefan Gerber, Werner Greiling and Marco Swiniartzky on the subject of “Industrialisation, Industrial Culture and Social Movements in Thuringia”. It is hoped that this will lead to new insights into comparative historical regional research, on the basis of sources and information from two German economic regions and open up new avenues for comparative historical regional research. Particular attention was paid to the entrepreneurial forces and the long-term historical conditions, which imparted the economic development with a remarkable dynamism.

Espaces, institutions et acteurs. Concepts théoriques et résultats empiriques de l’évolution industrielle en s’inspirant de l’exemple de l’économie et l’histoire de la société du sud-ouest de l’Allemagne et de l’Allemagne centrale
L’étude présente traite les principes théoriques et empiriques de la recherche de l’industrialisation et prend en exemple les régions du sud-ouest de l’Allemagne (en particulier le Württemberg) et de l’Allemagne centrale (principalement : la Thuringe). Le but est de donner ici et là une nouvelle impulsion à un projet de recherche des historiens de la ville de Jena, Stefan Gerber, Werner Greiling et Marco Swiniartzky, concernant le thème de « l’industrialisation, la culture de l’industrie et le mouvement social en Thuringe » qui découle des expériences et les résultats acquis par l’auteur dans le cadre d’un projet de la fondation Robert-Bosch sur l’industrialisation de l’Allemagne de l’ouest (1750–1914). On espère par ce fait bénéficier de nouveaux éléments de comparaison historiques basés sur les sources et les connaissances solides de deux espaces économiques allemands au niveau de la recherche régionale et de lui trouver d’autres débouchés. Une attention toute particulière s’adresse aux forces des entreprises et au caractère conditionnel historique de longue date, qui ont donné une remarquable dynamique au développement économique.

Robert Peters/Paul Thomes:Ein Modell zur strukturierten Analyse von Veränderung als Plädoyer für eine integrierte Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftsperspektive, 161–190
Wir entwerfen eine Methodik zur systematischen Untersuchung von Veränderungsprozessen. Sie adressiert sowohl historische als auch aktuelle Fragestellungen. Das Basiselement repräsentiert ein expliziter ex ante Analyseansatz. Er ermöglicht unter anderem die authentische Erfassung der Reziprozität von Erfahrungen und Erwartungen als von uns definierte handlungsrelevante Kategorien unter Berücksichtigung der Dualität von Struktur und Handlung. Auf dieser Grundlage entwickeln wir bewährte sozialwissenschaftliche Modelle (u.a. aus dem Innovationsmanagement) zu einem Systemmodell weiter. Dabei kombinieren wir den STEPLE-Ansatz, ein von uns entworfenes, integriertes Drei-Phasen-Veränderungsmodell (SLT) sowie die Multi-Criteria Impact Analysis (MCIA) zu einem Retrospective Forecasting Tool (RTF).

A model for the structured analysis of change as an argument for an integrated perspective of past, present and future
We are formulating a methodology for the systematic investigation of processes of change. It will address both historical and current issues. The basic element represents an explicit analytical approach ex ante. Among others, it permits the authentic recording of the reciprocity of experiences and expectations as actionable categories as defined by us, taking into account the duality of structure and action. On this basis, we shall refine proven models of social science (e.g. from innovation management) into a system model. Hereby we will combine the STEPLE approach, an integrated three-phase model of change (SLT) designed by us, with the Multi-Criteria Impact Analysis (MCIA) to form a Retrospective Forecasting Tool (RTF).

Un modèle d’analyse structurée des modifications en qualité de plaidoyer pour une perspective intégrée du passé, du présent et du future
Nous élaborons une méthode pour une vérification systématique des processus de modifications. Celle-ci concerne non seulement des questions historiques mais aussi des questions actuelles. L’élément de base représente un ex ante système d’analyse explicite. Il permet entre autres le relevé précis et authentique de la réciprocité des expériences et des attentes au niveau des catégories que nous avons définies comme étant signalétiques en prégnant en considération la dualité structure et application. C’est sur cette base que nous perfectionnons des modèles sociologiques efficaces (entre autres le management d’entreprises) pour en faire un modèle de système. Nous combinons en l’occurrence le STEPLE, un modèle trois phases de modifications intégré, que nous avons conçu (SLT), ainsi que le Multi-Criteria Impact Analysis (MCIA) en un Retrospective Forecasting Tool (RTF).

Jeanette Granda:Hermann Kellenbenz als Kulturhistoriker, 191–208
Die akademische und institutionelle Anbindung eines Wissenschaftlers gibt gemeinhin seine Klassifizierung vor. Im Fall von Hermann Kellenbenz wäre das Wirtschafts- und Sozialhistoriker. Eine intensive Auseinandersetzung mit seinem Leben, allen voran der wissenschaftlichen Sozialisation, und seinem Werk geben indes Einblicke, die die naheliegende Einordnung erweitern. Kellenbenz’ wissenschaftliches Wesen lässt sich schwer einer Kategorie zuordnen. Seine Themen waren vielseitig und sein Fokus war das historische Individuum in all seinen Facetten, gekoppelt an die Umstände der Zeit. Damit ist er weder allein Wirtschafts- noch Sozialhistoriker. Die Kategorie Kulturhistoriker scheint ihn indes greifbarer zu machen. Die Unschärfe des Begriffs »Kultur« birgt das Potenzial, ihn als Wissenschaftler offener zu verorten. Im Abgleich mit dem kulturgeschichtlichen Credo von Ute Daniel zeigt sich, dass seine Arbeiten und seine Vorstellung von Geschichte mit den Ansprüchen und Zielen der Kulturgeschichte konform gehen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, ihn als Wissenschaftler unvoreingenommener zu betrachten und sein Œuvre von verschiedenen Blickwinkeln aus wahrzunehmen. Eben das war auch sein eigener Anspruch im Umgang mit der Wissenschaft und ihren Wissenschaftlern und eben das kann auch für andere Beispiele eine Chance sein.

Hermann Kellenbenz as a cultural historian
The academic and institutional alignment of a scientist generally determines his classification. In the case of Hermann Kellenbenz, this would be as an economic and social historian. However, an intensive examination of his life – in particular his scientific socialisation – and his work provide insights broadening such an obvious classification. The scientific character of Kellenbenz proves itself difficult to categorise. His topics were varied, while his focus was the historical individual in all his facets, in connection with the circumstances of his time. He is, thus, neither merely an economic, nor a social historian. The category of cultural historian, however, seems to make him more palpable. The ambiguity of the term “culture” provides the means of a less strict placement of him as a scientist. A comparison with Ute Daniel’s concept of cultural history reveals that his works and his notion of history conform to the demands and goals of cultural history. This provides the opportunity of greater impartiality when viewing him as a scientist and to perceive his oeuvre from different angles. This was also his own claim in dealing with science and scientists, and could also be an opportunity for other examples.

Hermann Kellenbenz historiens de la culture
L’affiliation d’un scientifique à une académie ou à une institution prédéfinit communément sa classification. Dans le cas de Hermann Kellenbenz la classification désignée était : Historien des sciences économiques et sociales. Mais en analysant sa vie de plus près, avant tout la socialisation scientifique et son œuvre donnent un aperçu facile à comprendre combien la classification fixée peut être élargie. La nature scientifique de Kellenbenz se laisse très difficilement attribuée à une seule catégorie. Ses thèmes étaient diversifiés. Il se focalise sur l’individu historique sous toutes ses facettes, conjugué avec les circonstances du temps et par voie de conséquence il n’est ni seulement historien des sciences économiques ni seulement historien social. La dénomination « historien de la culture » semble toutefois le rendre plus accessible. La vague définition du terme « culture » recèle le potentiel de mieux situer le scientifique. Le rapprochement fait avec le Credo historique culturel de Ute Daniel démontre que ses œuvres et sa vision sur l’histoire est conforme aux revendications et aux objectifs de l’histoire culturelle. Ceci permet de découvrir le scientifique sans préjugé et de contempler son œuvre sous plusieurs angles. Ceci était précisément le but de sa relation avec la science et ses scientifiques et par ce fait peut être une chance pour d’autres exemples.

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