2. Elisabeth-Käsemann-Symposium: Völkermord und Gewalterfahrung - Vermittlungsprozesse an nachfolgende Generationen

2. Elisabeth-Käsemann-Symposium: Völkermord und Gewalterfahrung - Vermittlungsprozesse an nachfolgende Generationen

Veranstalter
Elisabeth-Käsemann-Stiftung; Evangelische Akademie Bad Boll
Veranstaltungsort
Evangelische Akademie Bad Boll
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.10.2018 - 13.10.2018
Deadline
11.10.2018
Von
Dr. Dorothee Weitbrecht

Autokratien, gewaltsame Konflikte und Völkermorde: Fast jedes Land wurde im vergangenen Jahrhundert durch eine Phase der Gewalt geprägt. Ob und wie sich die Länder in Lateinamerika, Europa und Asien mit dieser Erfahrung auseinandersetzen, hat entscheidenden Einfluss auf das Rechtsempfinden und das demokratische Bewusstsein der jeweiligen Gesellschaften sowie auf deren nationale Identität. Lateinamerikanische Länder befinden sich derzeit in einem andauernden, schmerzhaften Prozess der Vergangenheitsaufarbeitung. In Israel ist der Holocaust ein Movens aktueller Außen- und Innenpolitik. Deutschland steht vor der Herausforderung, die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen nicht zum Ritual erstarren zu lassen. Wie können wir die Ereignisse und Strukturen zurückliegender staatlicher Gewalt nachfolgenden Generationen vermitteln, damit ein konstruktiver Erkenntnisprozess ausgelöst wird, der demokratisches Denken und Handeln fördert?
Über diese Frage diskutieren und sprechen internationale Expertinnen und Experten aus Deutschland, Israel und Argentinien aus Sicht ihres Landes auf dem 2. Elisabeth-Käsemann-Symposium.

Programm

Freitag, 12. Oktober 2018
14:00 Begrüßung und Einführung in das Thema der Tagung
Prof. Dr. Jörg Hübner, Evangelische Akademie Bad Boll
Dr. Dorothee Weitbrecht, Elisabeth-Käsemann-Stiftung
Prof. Dr. Andrés Musacchio, Evangelische Akademie Bad Boll
14:20 Keynote
Die Shoah im Bewusstsein der Gesellschaft
Israels. 1945 - 2018.
Prof. Dr. Gideon Greif, Leitender Historiker des „Shem
Olam" Institute for the Research, Documentation and Education of the Holocaust in Israel; Leitender Historiker der „Foundation for Holocaust Educational
Projects", Miami, USA.
15:30 Walkshop im Wald
Interkultureller Austausch in der Vermittlung autoritärer und konfliktärer Vergangenheit.
16:30 Kaffeepause
17:00 Vermittlungsprozesse in Deutschland
Berufsspezifische Seminarangebote im Bereich der historisch-politischen Bildung.
Dr. Hans-Christian Jasch,
Direktor des „Haus der Wannsee-Konferenz, Gedenk- und Bildungsstätte", Berlin.
19:00 Abendessen
20:30 Kulturprogramm. Anschließend Gespräche und Networking im Café Heuss
Samstag, 13. Oktober 2018
08:00 Theologischer Impuls in den Tag
08:20 Frühstück
09:30 Erfahrungen aus Argentinien
Gedenkstätte ESMA: Die Transformation eines Ortes des Grauens in einen Raum der Vermittlung, Bildung und Wiedergutmachung. Eine Erfahrung des politischen und gesellschaftlichen Konsenses.
Lic. Alejandra Naftal, Direktorin des „ESMA Memory Site Museum - former Clandestine, Detention, Torture and Extermination Center", Buenos Aires.
Die Unvergleichbarkeit vergleichen. Die politische Verwendung des Vergleichs zwischen Nazismus und Argentinischer Diktatur (1976-1983).
Lic. Diego Marinozzi,
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.
11:00 Kaffeepause
11:15 Geschichte statt Geschichten: Erinnerung braucht Deutungskompetenz.
Prof. Dr. Habbo Knoch, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität zu Köln; ehem. Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.
12:15 Aufarbeitung der Vergangenheit in Brasilien
Die Verwendungsformen des Holocaust in Brasilien: Übergang zur Demokratie und historisches Bewusstsein.
M.A. Leonardo Moreira Pascuti, Doktorand am Zentralinstitut für Lateinamerikastudien (ZILAS) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
13:00 Mittagessen
14:30 Workshop
Unsere unaussprechliche Vergangenheit - wie Trauma Einzelne, Familien und Gesellschaften fesselt. Eva Barnewitz, Dozentin für Narrative Expositionstherapie, Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung, Universität Konstanz; Consultant der International Medical Corps.
16:00 Endworkshop: kollektive Zusammenfassung
der Tagung
17:00 Zusammenfassung und Ende der Tagung

Kontakt

Elisabeth Käsemann Stiftung gGmbH
Internationaler Dialog für Erinnerung und Demokratie
Tel: 0049 (0)711-810 64 41
Fax: 0049 (0)711-810 64 42

kontakt@elisabeth-kaesemann-stiftung.de

http://www.elisabeth-kaesemann-stiftung.de
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch, Spanisch
Sprache der Ankündigung