Die Zeitschrift für Ideengeschichte fragt nach der veränderlichen Natur von Ideen, seien sie philosophischer, religiöser, politischer oder literarischer Art. Herausragende Fachleute aus allen Geisteswissenschaften gehen in Originalbeiträgen der Entstehung, den zahlreichen Metamorphosen, aber auch dem Altern von Ideen nach. Dabei erweist sich manch scheinbar neue Idee als alter Hut. Und umgekehrt gilt es, in Vergessenheit geratene Idee neu zu entdecken.
Die internationale Politik der letzten Jahre, die sich erneuernden Wertedebatten und die intensiv erlebte Wiederkehr der Religionen lassen keinen anderen Schluß zu: Die politische und kulturelle Gegenwart wird von Ideen geprägt, spukhaft oft, doch mit enormer Wirksamkeit. Wer diese Gegenwart verstehen will, kommt nicht umhin, Ideengeschichte zu treiben.
Die Zeitschrift für Ideengeschichte wendet sich an die gebildete Öffentlichkeit. Darüber hinaus strebt sie als Forum der Forschung und Reflexion eine fachübergreifende Kommunikation zwischen allen historisch denkenden und argumentierenden Geisteswissenschaften an.
Ulrich Raulff, Helwig Schmidt-Glintzer, Hellmut Th. Seemann: Einen Anfang machen. Warum wir eine Zeitschrift für Ideengeschichte gründen.
Alte Hüte
Martin Bauer: Das Ende der Entfremdung.
Andreas Urs Sommer: Coolness. Zur Geschichte der Distanz.
Helmut Lethen: Fern vom Untergrund.
Gespräch
Das Prinzip Wirklichkeit. Ein Gespräch mit Wilhelm Hennis.
Essay
Ulrich Raulff: Der Patient der Weltgeschichte. Anmerkungen zu einem Wort Aby Warburgs.
Denkbild
Jost Philipp Klenner: Mussolini und der Löwe. Aby Warburg als Entdecker der politischen Ikonographie.
Archiv
Hans-Georg Gadamer:
Odo Marquard: Schönheit und Bürgerlichkeit. Ein Kommentar.
Konzept & Kritik
Warren Breckman: Konzeption und Geschichte des Journal of the History of Ideas.
Jürgen Trabant: Ideengeschichte und Ideengeographie. Barbara Cassins Vocabulaire européen des philosophies.
Carsten Dutt: Postmoderne Zukunftsmüdigkeit. Hans Ulrich Gumbrecht verabschiedet die Begriffsgeschichte.
Klaus Kempter: Flaschenpost aus dunkler Zeit. Freud als Prophet und Analytiker des 20. Jahrhunderts.