Überlegungen dazu, wie Recht und Gerechtigkeit zueinander stehen, wie Rechtsfindung, Prozessabläufe, Urteile und Urteilsvollstreckungen zu erfassen sind, gehören in die Thematik langfristiger politischer und gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Für die institutionellen wie mentalen Umbrüche des 17. Jhs. verdichten sich diese Überlegungen künstlerisch u.a. in einer bislang kaum erforschten Gruppe von großformatigen Kirchenbildern, die sich unter der Bezeichnung „Christus vor dem Hohen Rat“ oder „Das ungerechte Gericht“ in Mitteldeutschland erhalten hat.
Vertreter:innen der Geschichtswissenschaft, Rechtsgeschichte, Theologie, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften befragen im interdisziplinären Zugriff diese Bildwerke auf dieser Tagung nach ihrer Aussagekraft und ihrer Einordnung in die geschichtlichen, rechtlichen und künstlerischen Verhältnisse des 17. Jhs.