Antisemitische Symbole in Kunstobjekten

Antisemitische Symbole in Kunstobjekten: (Anti-)Kapitalistische Kontexte und gesellschaftliche Wirkungen

Veranstalter
Forum Kunst und Markt; Fachgebiet für Digitale Provenienzforschung, TU Berlin; Professur für Kunstpädagogik, HFBK Hamburg
Veranstaltungsort
05.12.24: TU Berlin, Hybrid Lab in der Villa Bell, Marchstraße 8, 10578 Berlin / TU-Berlin-Zoom-Link: https://tu-berlin.zoom.us/j/66733273327?pwd=lUVQymZK6P0aDrZaDxG6mrGntHNN9c.1 06.12.24: TU Berlin, Hybrid Lab in der Villa Bell, Marchstraße 8, 10578 Berlin / TU-Berlin-Zoom-Link: https://tu-berlin.zoom.us/j/62373751553?pwd=SHc3mfEF59wjwxQ4Poyiss2uRvo2zv.1
PLZ
10578
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
05.12.2024 - 06.12.2024
Von
Dorothee Wimmer

Symposium des Forums Kunst und Markt in Kooperation mit dem Fachgebiet für Digitale Provenienzforschung der TU Berlin und der Professur für Kunstpädagogik der HFBK Hamburg

Antisemitische Symbole in Kunstobjekten: (Anti-)Kapitalistische Kontexte und gesellschaftliche Wirkungen

Das Symposium fragt nach Manifestationen antisemitischer Weltbilder vor dem Hintergrund einer Auseinandersetzung mit Kunstwerken: Denn aus einer bildhistorischen und bildkritischen Perspektive stellen sich Fragen nach der magischen, manipulativen Macht, die Bildern in ihren Wirkungen zuerkannt wurde und wird und die ihren Ausdruck in theologischen, kulturellen oder politischen Bilderstürmen und -kämpfen bis in die Gegenwart findet. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Symposium Antisemitismus als visuellem Code: In den Blick genommen werden Wirkungszusammenhänge, in denen Antisemitismus in all seinen Ausformungen – teils plakativ, teils subversiv – mit Bildmitteln operiert, um Jüd:innen auszugrenzen bzw. als unterlegen, schwach und aggressiv, und zugleich bedrohlich, überlegen, hinterhältig, ausbeuterisch, Netzwerke spinnend, kriegerisch, dekadent und kapitalistisch nach der Weltherrschaft trachtend zu diffamieren.

Ziel unseres Symposiums ist es daher, Wissenschaftler:innen, Kurator:innen, Künstler:innen und Pädagog:innen sowie Museums- und Bildexpert:innen transdisziplinär zusammenzubringen, um das Phänomen des Antisemitismus in Kunstwerken als historische und gegenwärtige Kulturtechnik kontextuell, strukturell, qualitativ und quantitativ zu erforschen und zugleich für dieses Phänomen der gesellschaftlichen Manipulation mit seinen demokratiegefährdenden Auswirkungen zu sensibilisieren.

Programm

DONNERSTAG, 5 DEZEMBER 2024
TU Berlin, Hybrid Lab in der Villa Bell, Marchstraße 8, 10578 Berlin
TU-Berlin-Zoom-Link: https://tu-berlin.zoom.us/j/66733273327?pwd=lUVQymZK6P0aDrZaDxG6mrGntHNN9c.1

18:00 Begrüßung: Meike Hopp und Dorothee Wimmer, Berlin

Impuls 1: Imperialismus, Antisemitismus und Kapitalismus
Dorothee Wimmer, Berlin

Impuls 2: NS-Provenienzforschung: Der Umgang mit antisemitischen Quellen
Meike Hopp, Berlin

Impuls 3: Das Svastika-Ornament als antisemitischer Code
Nora Sternfeld und Julia Stolba, Hamburg

Anschließend Diskussion und kleiner Umtrunk

FREITAG, 6. Dezember 2024
TU Berlin, Hybrid Lab in der Villa Bell, Marchstraße 8, 10578 Berlin
TU-Berlin-Zoom-Link: https://tu-berlin.zoom.us/j/62373751553?pwd=SHc3mfEF59wjwxQ4Poyiss2uRvo2zv.1

9:30 Begrüßung: Nora Sternfeld, Hamburg

Sektion 1 – Antijudaismus im Mittelalter und der frühen Neuzeit
Moderation: Andreas Huth, Bamberg

09:45 Gabriela Benner, Porto/Oxford
The usurer Jew in the Iconography of the 14 th and 15th Centuries

10:15 Johanna Bork und Peter Bell, Marburg
Du sollst dir kein Bildnis machen. Christliche Fiktionen jüdischer Bildpraxis im 15. Jh.

10:45 Kaffeepause

11:00 Nikolaus Bernau, Berlin
Die „Judensau“ von Wittenberg ist keine Ausnahme
(Kirch)Gemeinden und die Debatte um antijüdische Bilder des Mittelalters

11:30 Elke Anna Werner, Mainz
Antijudaismus in der Kunst der frühen Neuzeit als kulturelles Erbe – Zu aktuellen kuratorischen Strategien

12:00 Mittagspause

Sektion 2 – Antikapitalistischer Antisemitismus
Moderation: Nora Sternfeld, Hamburg

13:30 Ines Gerber, Berlin
„Ein leuchtend schöner Menschentyp“: Agrarromantik als antisemitischer Code

14:00 Alexey Markin, Hamburg
Leo Trotzki in den Karikaturen von Victor Deni.
Antisemitismus im stalinistischen Kampf gegen den Trotzkismus

14:30 Kollektive Bildbetrachtung mit Timo Duile, Leon Kahane, Nora Sternfeld und Dorothee Wimmer: Taring Padis Installation „People’s Justice“ auf der documenta fifteen

15:00 Kaffeepause

Sektion 3 – Antisemitismus als visueller Code
Moderation: Meike Hopp, Berlin

15:30 Sylvia Karges, Dresden
Handlicher Antisemitismus: Antisemitische Ikonographie auf numismatischen Objekten

16:00 Louisa Denker, Köln
Antisemitische Diffamierung des Königs und Bankiers:
Lithografien und Texte in La Caricature und Le Charivari (1830-1850)

16:30 Cristina Moraru, Iași
Visual Antisemitism: The Intersection of Imagery, Capitalism, and Social Division

17:00 Kaffeepause

Sektion 4 – Antisemitismus und Kolonialismus
Moderation: Dorothee Wimmer, Berlin

17:30 Anne D. Peiter, La Réunion
Die Tutsi als „Hamito-Semiten“.
Überlegungen zum kolonialen Antisemitismus-„Export“ Richtung Ruanda

18:00 Resümee, Fragen und Abschluss

BEI DIESEM SYMPOSIUM DÜRFEN SOWOHL VOR ORT ALS AUCH BEI DIGITALER ZUSCHALTUNG WEDER LIVE-MITSCHNITTE NOCH BILDER BZW. SCREENSHOTS GEMACHT WERDEN / LIVE RECORDINGS, PHOTOS OR SCREENSHOTS MADE AT THIS SYMPOSIUM, EITHER ON SITE OR VIA DIGITAL CONNECTION, ARE NOT PERMITTED

Konzept und Organisation: Meike Hopp, Nora Sternfeld und Dorothee Wimmer, unter Mitwirkung von Gabriele Zöllner

Kooperation des Forums Kunst und Markt mit dem Fachgebiet für Digitale Provenienzforschung der TU Berlin und der Professur für Kunstpädagogik der HFBK Hamburg

Kontakt

dorothee.wimmer@tu-berlin.de

https://fokum.org/symposium-2024/