Am Fachbereich Germanistik und Kunstwissenschaften, Kunstgeschichtliches Institut, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt befristet auf 4 Jahre eine Vollzeitstelle als
Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in
zu besetzen. Die Eingruppierung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrages des Landes Hessen.
Das Teilprojekt „Bilderzählung und visuelle Inszenierung antiziganistischer Motive (1848-1930)“ der Forschungsgruppe „Antiziganismus und Ambivalenz in Europa (1850-1950)“ in den Digital Humanities fragt nach der konstitutiven Bedeutung von visuellen antiziganistischen Stereotypen in Figuren, Motiven und Bilderzählungen für die Formierung der europäischen Moderne. Antiziganistische Motive aus Hoch- und Populärkultur sollen erstmals in ihrer strukturellen Gesamtheit erschlossen, katalogisiert, kategorisiert und ausgewertet werden, um darauf aufbauend zusammenhängende kunsthistorische Analysen zu gewährleisten.
Das Teilprojekt trägt zudem die Verantwortung für den Aufbau einer multimodalen Datenbank, also der technischen Infrastruktur der Forschungsgruppe, in der Ereignisse, Werke und Personen vernetzt werden. Diese digitale Forschungsumgebung soll eine Kartierung und Auswertung antiziganistischer Bilder vom Gemälde bis zur Bildreklame ermöglichen und eine systematische Verknüpfung mit den Materialien und Diskursen der beteiligten Nachbardisziplinen sicherstellen.
Wir bieten ein facettenreiches interdisziplinäres Umfeld sowohl in der überregionalen Forschungsgruppe wie auch durch die Einbindung in das Marburg Center for Digital Culture and Infrastructure (MCDCI).
Ihre Aufgaben:
- Implementierung und Betrieb einer multimodalen Forschungsumgebung für die gesamte Forschungsgruppe
- Forschungsdatenmanagement in Hinblick auf sensible und diskrimierende Daten
- Teamarbeit mit allen Teilprojekten und Unterstützung bei Digital Humanities Aufgaben
- Vorbereitung und Durchführung wissenschaftlicher Workshops und Tagungen
- eigene Forschungen z. B. zu multimodalen Datenbanken in den Geisteswissenschaften und den spezifischen Herausforderungen sensibler Daten
Es handelt sich um eine Projektstelle, die nicht nach § 2 Abs. 1 WissZeitVG befristet wird.
Ihr Profil:
- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Master oder vergleichbar) in den Digital Humanities, Informatik oder in eng verwandten Disziplinen
- eine Promotion auf den genannten Gebieten ist von Vorteil
- gute Kenntnisse und Erfahrungen im Forschungsdatenmanagement, im Aufbau und in der Administration von Datenbanken sowie in der Kommunikation von technischen Inhalten im interdisziplinären Dialog
- Kompetenzen im Umgang mit Graphdatenbanken und ggf. Visualisierung, um die komplexe Struktur von historischen Kontexten und diskursiven wie methodischen Ordnungen zu repräsentieren
- erwünscht sind außerdem Fähigkeiten in der Bildverarbeitung und Erfahrungen in geisteswissenschaftlichen Projekten oder Gedächtnisinstitutionen
- sensibler Umgang mit den teilweise diskriminierenden und marginalisierenden Daten, etwa durch eigene Alteritäts- oder Diskrimnierungserfahrung z. B. als Teil einer Minderheit
- Sprachkenntnisse des Romanes oder Mittel-Osteuropäischer Sprachen sind sehr erwünscht
Link: https://stellenangebote.uni-marburg.de/jobposting/58f27de20385906bd00403b2ce72eb17668e624f0?ref=homepage