Die erste Ausgabe befasst sich mit den Kriegsendverbrechen. Die Endphase des „Dritten Reiches“ ging mit einer kaum noch für möglich gehaltenen Steigerung von Terror und Gewalt einher. Es gab keine Mordtat, vor der die Nationalsozialisten nicht zurückschreckten, keine Grausamkeit, derer sie sich nicht bedienten, keinen „Feind“, der vor ihnen sicher war. Dem „totalen Krieg“ entsprach die „totale Vernichtung“ von Menschen, Ländern, Städten, Dörfern. Der allumfassende Vernichtungswille des NS-Regimes kannte keinerlei systemische oder ökonomische Zweckrationalität mehr.
INHALT
Detlef Garbe / Günter Morsch Einleitung, S. 7–16
BEITRÄGE
Jens-Christian Wagner Mörderisches Ende Todesmärsche, Räumungstransporte und die Auflösung der Konzentrationslager, S. 17–36
Astrid Ley Verbrechen gegen Kranke und Geschwächte im Vorfeld der Lagerräumung Die Abschiebung und Ermordung „marschunfähiger“ Häftlinge im KZ Sachsenhausen im Februar 1945, S. 37–62
Bertrand Perz Verbrechen in der Endphase: Der Konzentrationslagerkomplex Mauthausen, S. 63–80
Christoph Bitterberg · Sylvia de Pasquale Mord, Massensterben und „Rückführungen“ Die letzten Kriegsmonate im nationalsozialistischen Strafvollzug, S. 81–96
Christine Glauning „Es ist in allen sich zeigenden Fällen sofort und brutal zuzuschlagen.“ Kriegsendverbrechen an zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, S. 97–119
DOKUMENTATION
Günter Morsch Gutachten zur Existenz und zur Lage eines Massengrabes im Bereich des ehemaligen Außenlagers Lieberose des Konzentrationslagers Sachsenhausen, S. 121–142
DEBATTE
Wolfgang Benz Geschichtspolitik versus historische Aufklärung. Probleme zweifacher Vergangenheit in der Gedenkstätten-Realität, S. 143–162
Autorinnen und Autoren, S. 163
Abstracts, S. 164