Was kehrt zurück, wenn wir von Renaissance(n) sprechen? Die zehnte Ausgabe des „Archiv für Mediengeschichte“ erkundet den Zusammenhang zwischen Medien der Renaissance und der Renaissance als Denkfigur des Historischen.
Die medialen, wissenschaftlichen und künstlerischen Innovationen seit ca. 1400 setzten und erfanden nicht nur neue Subjekte und Räume, Techniken und Handelsnetze. Ebenso brachten sie Daten und Zäsuren in die Welt, die als differenzielle oder genetische Abstände die Renaissance selbst als Epoche immer wieder neu zu schreiben, fotografieren, malen oder hören erlaubten. Die zyklische Wiederkehr historischer Formate erscheint dabei nicht selten in gespenstischem Gewand.
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Christoph Asendorf: Die Entdeckung der Dinge und die Einrichtung der eigenen Welt: Interieurs um 1500
Helga Lutz: Medien des Entbergens. Falt- und Klappoperationen in der altniederlandischen Kunst des späten 14. und frühen 15. Jahrhunderts
Stefan Neuner: Bild und Segel, Teil 1. Über einige nautische Implikationen der venezianischen Malerei
Gloria Meynen: „Pass auf, die Welt ist lang und breit!“ Einige Überlegungen zum Verhältnis von Fläche und Insel
Stefan Kaufmann: Renaissance der Festung? Festung als geometrische Form und als Netzwerk
Ana Teixeira Pinto: Von der Gleichung zur Gleichheit – Die mathematischen Bedingungen des Gesellschaftsvertrags
Hans Ulrich Gumbrecht: Die prekäre Existenz des Picaro
Cornelia Zumbusch: Einfluss/Macht. Zu einem Argument der Renaissanceforschung 1859/1860 – 1929/1930
Judith Frömmer: Kanäle der Wiedergeburt: Bilder und Geschichten der Renaissance bei Vasari und Flaubert
Maren Möhring: Körper-Renaissancen. Die (fotografische) Wiederbelebung antiker Ideale in der Körperkultur des frühen 20. Jahrhunderts
Till Greite: Band – Stimme – Signatur. Die Wiener Gruppe und ihre „Renaissancen“
Ana Ofak: Re-Ästhetik der wiederholten Wiederkehr