Gotha Manuscript Talks

Gotha Manuscript Talks

Veranstalter
Forschungsbibliothek Gotha
Veranstaltungsort
Webinar-Reihe (online)
PLZ
99867
Ort
Gotha
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.10.2021 - 17.11.2021
Von
Feras Krimsti, Forschungsbibliothek Gotha, Universität Erfurt

Webinar-Reihe der Forschungsbibliothek Gotha zu orientalischen Handschriften

Gotha Manuscript Talks

Handschriften begegnen uns in verschiedenen Wissenschaftsfeldern, in der Philologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie und Religionswissenschaft, Bibliotheks- und Museumswissenschaft, Übersetzungs- und Translationsforschung, sogar in den Naturwissenschaften (z.B. Radiokarbondatierung) und in der Informatik (z.B. Digital Humanities). Dort wo Handschriften in die Forschung einbezogen werden, verändern sie den Blick auf die entsprechenden Felder, konsolidieren oder modifizieren Wissensbestände und stellen Forscher vor Herausforderungen verschiedenster Art.

Wir laden zu den Gotha Manuscript Talks Forscher/innen ein, um mit ihnen zu diskutieren, wie konkrete Handschriften den Blick auf Forschungsgegenstände verändert haben. Anhand von Handschriften, die auf Arabisch, Persisch, Türkisch-Osmanisch, Syrisch, Äthiopisch, Hebräisch und in vielen weiteren „orientalischen“ Sprachen verfasst wurden, verfolgen wir Geschichten der Rezeption von Wissen, aber auch Geschichten, die vom Vergessen erzählen. Wir befassen uns in den Gotha Manuscript Talks etwa mit historischen oder literarischen Entwicklungen, die in Handschriften fassbar werden, mit theologischen Problemen die durch sie offenbar oder gelöst werden, mit Überlieferungsprozessen, sozialen und intellektuellen Netzwerken, künstlerischen und musealen Praktiken, ökonomischen Entwicklungen und vielen weiteren gesellschaftlichen und geistigen Phänomenen, in deren Zentrum orientalische Handschriften stehen. Handschriften werfen ein Licht auf Auftraggeber, Autoren, Kopisten, Illuminatoren, Übersetzer, Händler, Bibliophile, Käufer, Besitzer und Antiquare, sowohl im Haupttext als auch in den Sekundärvermerken, in ihrer Gestaltung und ihrer handwerklichen Beschaffenheit.

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt bewahrt die drittgrößte Sammlung orientalischer Handschriften in Deutschland. Diese etwa 3.400 Handschriften, die überwiegend um 1800 in die Bibliothek gelangten, sind relevant für alle Wissenschaftsfelder und werfen ein Licht auf die unterschiedlichsten Aspekte von Manuskriptkulturen. Mit der Einladung renommierter Forscher/innen zu den Gotha Manuscript Talks möchte die Forschungsbibliothek Gotha ausgehend vom Material in einer Webinar-Reihe Impulse für einen verstärkten Austausch zu Manuskriptkulturen über Fachgrenzen hinweg geben und Forscher/innen und Interessierte miteinander ins Gespräch über orientalische Handschriften bringen.

Programm

6. Oktober, 18:15–19:30
Book Culture in Nineteenth-Century Egypt through the Lens of Seetzen’s Manuscript Collection
Ahmed El Shamsy (University of Chicago)

20. Oktober, 18:15–19:30
Eine Handschriftensammlung als Spiegel ihrer Besitzer – was die arabischen Handschriften der Kustodie des Heiligen Landes in Jerusalem über das Interesse der Franziskanermönche an ihrer Lebensumwelt verraten
Carsten Walbiner (DAAD und Universität Eichstätt-Ingolstadt)

3. November, 18:15–19:30
Verborgene Literaturgeschichte: Ismailitische Sammelhandschriften aus Syrien
Verena Klemm (Universität Leipzig)

17. November, 18:15–19:30
Martin Schreiner (1863-1926) between the Study of Islam and the Science of Judaism
Sabine Schmidtke (Princeton University)

Kontakt

feras.krimsti@uni-erfurt.de

https://www.uni-erfurt.de/forschungsbibliothek-gotha/bibliothek/aktuelles/kulturelle-veranstaltungen/gotha-manuscript-talks