Heil der Diktaturen

Organisatoren
Graduiertenkolleg „Diktaturen als alternative Ordnungen“, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.11.2016 - 11.11.2016
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Von
Tabea Nasaroff, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Nicht selten wurde der Versuch unternommen, die Komplexität des 20. Jahrhunderts im Rückblick auf den Begriff zu bringen. Die Suche nach dem einen, alles fassenden Titel förderte Schlagworte wie „Zeitalter der Extreme“, „Jahrhundert der Ideologien“ oder „Zeitalter der Entgrenzung“ zutage.1 Auch Antagonismen wie „Demokratie“ und „Diktatur“ erlebten in solchen Unternehmungen Hochkonjunktur. Reinhard Koselleck nannte sie „asymmetrische Gegenbegriffe“ und machte sie zur historischen Analysekategorie.2 Ob jedoch in alleinstehenden Begriffen oder in Antagonismen gesprochen: Eine Analyse des Geschehenen, die sich darauf konzentriert, großen geographischen und zeitlichen Räumen eine möglichst geringe Anzahl an Begriffen aufzudrängen, scheint nicht nur Tiefenschärfe zu verlieren, sondern auch Gefahr zu laufen, die retrospektive Konstruktion einer Re-Konstruktion im hermeneutischen Sinne vorzuziehen.

Umso vielversprechender mag ein Ansatz sein, dem die Konzeption des Workshops „Heil der Diktaturen“ folgte, der am 10. und 11. November 2016 in Berlin stattfand. Initiator und Organisator war das Graduiertenkolleg „Diktaturen als alternative Ordnungen“ am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. JOCHEN KRÜGER, PETER KRUMEICH und JULIAN RIECK riefen dazu auf, den Blick aus historischer, philosophischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive auf „Diktatur“ als ein Phänomen zu richten, das Zeitgeschichte und Gegenwart in besonderer Weise prägte und prägt. Die vorgestellten Fallbeispiele ermöglichten es, die häufig auftretenden Entstehungskontexte, Wirkungsmechanismen und Folgen von „Diktatur“ herauszuarbeiten. Gleichzeitig vermochte der vergleichende Blick auf die diversen historischen Schauplätze, Rahmenbedingungen und Entwicklungen, die spezifischen Unterschiede der zeitgenössischen Vorstellungen und Wahrnehmungen des Phänomens aufzuzeigen.

Den Auftakt der Veranstaltung bildeten im ersten Panel die Vorträge von PETER KRUMEICH (Berlin), STEFAN DÖLLING (Berlin/Köln) und ALMA HANNIG (Bonn/Wien), die mit Blick auf die Zeit vor einer Diktatur nach den Versprechen und der Verheißung von Diktaturen in zeitgenössischen Deutungen fragten.

Peter Krumeich untersuchte die Diktaturphantasien der radikalnationalen Bewegung in der Weimarer Republik anhand des Beispiels der Brigade Ehrhardt und zeigte, dass Diktatur nicht erst in den letzten Jahren der Weimarer Republik als gangbare Alternative zum Modell der Demokratie verhandelt wurde. Vielmehr galt die Diktatur in der Vorstellung der Akteure schon 1922/23 als Möglichkeit, eine durch Nationalismus legitimierte Herrschaft der Aristokratie – im Sinne einer "Herrschaft der Besten“ – herzustellen. Die Diktatur war keine Utopie, sondern als Übergangsstadium eine reale Regierungsoption. Sie sollte dazu dienen, die Anhänger der Demokratie durch charismatische Charaktere zu ersetzen, die einen nicht näher bestimmten „Heilszustand“ herstellen sollten. Es sei, so betonte Krumeich, der elitäre Charakter solcher Imaginationen zu betonen, die – im Gegensatz zu Vorstellungen und Vorgehen der Nationalsozialisten – keine Legitimation durch eine Massenbewegung benötigten.

Stefan Dölling widmete seine Betrachtung dem radikal-völkischen Spektrum der Sudetendeutschen bis 1938. Von der Frage geleitet, inwieweit die Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit tatsächlich als „Hort der Demokratie“ bezeichnet werden kann, vertrat er die Ansicht, dass sich ein nicht unerheblicher Teil der Sudetendeutschen in der angeblich gut funktionierenden Demokratie bereits nach der Diktatur sehnte. Als Sammelbecken dieser radikal-völkischen, antisemitischen und antiliberalen Strömungen identifizierte Dölling nach 1933 die „Sudetendeutsche Partei“. Diktatur diente im Denken dieses Spektrums vor allem zur Herstellung einer nationalen Einheit, verstanden als „Volksgemeinschaft“, die sich in Abgrenzung der eigenen (sudeten-)deutschen Identität zu der der Tschechen und ihrem liberalen Parlamentarismus konstituierte.

Alma Hannig zeichnete in ihrem Vortrag den Entstehungskontext der österreichischen Diktatur nach, für die sich die Forschung bis dato auf keine einheitliche Bezeichnung einigen konnte. Der Frage, ob die 1934 in Österreich erfolgte Abkehr von der Demokratie unter das Label des Faschismus gestellt werden könne, näherte sich Hannig durch die Untersuchung jener Heilsversprechen, die vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme nach dem Ersten Weltkrieg den Weg in das diktatorische Herrschaftssystem ebneten. Die Suche nach nationaler Identität und die Erzeugung von Anschluss richteten sich stark nach traditionellen Elementen wie der katholischen Kirche, christlicher Familie und Bildern des Bäuerlichen. Ziel und Versprechen der sich durchaus am italienischen Faschismus orientierenden Ideen sei demnach nicht die Schöpfung eines neuen Menschen gewesen. Vielmehr wurde die (Wieder-)Herstellung einer statischen Gesellschaftsordnung in Form eines Ständestaates angestrebt.

Die das Panel abschließende Diskussion drehte sich um die Frage nach dem Begriff, den sich die Zeitgenossen im Zeichen des jeweiligen Entstehungskontextes und den damit einhergehenden Erwartungen von Diktatur schufen. Dieser war in den vorgestellten Fallbeispielen geprägt durch die Vorstellung der Notwendigkeit eines diktatorischen Herrschaftssystems zur Überwindung der als krisenhaft wahrgenommenen Situation des Staates. Als Kernlegitimation der Diktatur erwies sich der Nationalismus der untersuchten Akteure.

Im zweiten Panel behandelten ANNA CATHARINA HOFMANN (Freiburg/Madrid), MAHIR TOKATLİ (Bonn) und JANIS NALBADIDACIS (Berlin) den Zustand in einer Diktatur. Die Vorträge gingen auf Mechanismen und Bedingungen der Implementierung, der Realisierung und der Transformation ein. Im Fokus standen Prozesse, die bei einer langfristigen Einrichtung von Diktatur als Herrschaftsform für Stabilität und Legitimität sorgen sollten.

Anna Catharina Hofmann eröffnete in ihrem Vortrag über die letzten Jahre der Franco-Diktatur eine neue Perspektive auf den sozioökonomischen Modernisierungsprozess der 1960er-Jahre. Sie richtete den Blick auf die Bedingungen der Ermöglichung von politischem Wandel einer Diktatur, die sich seit 1945 in einer Legitimitätskrise befand. Vor dem Hintergrund der staatlich gesteuerten Wirtschaftsentwicklungspolitik diskutierten die Funktionäre des Movimiento nun den Begriff der „politischen Entwicklung“. Ziel war es, der Diktatur nicht nur durch die Neuerfindung als Entwicklungsdiktatur, sondern auch durch breitere Partizipationsmöglichkeiten in der staatlichen Einheitsgewerkschaft einen stärkeren gesellschaftlichen Rückhalt zu verschaffen. Hofmann zeigte, dass ein Projekt, das ursprünglich zur Konsolidierung der diktatorischen Herrschaft dienen sollte, Räume des Sagbaren eröffnete, die sich bald mit Demokratisierungsforderungen füllten. Es stellte somit einen wesentlichen Wegbereiter für den Zusammenbruch des Regimes nach dem Tod des Diktators dar.

Mahir Tokatlı widmete seine Betrachtung dem türkischen Militärputsch vom 12. September 1980 und arbeitete dabei diejenigen Faktoren heraus, die die Implementierung des Putsches ermöglichten. Auch in der gewaltsamen Durchführung des Putsches spielte die gesellschaftliche Akzeptanz des Geschehens laut Tokatlı eine entscheidende Rolle: So habe das zuvor errichtete Feindbild des den Staat gefährdenden Linksextremismus maßgeblich dazu beigetragen, dass die Bevölkerung das brutale Vorgehen des Militärs billigte. Zugleich bildeten Religion und Nationalismus sein ideologisches Fundament und dienten zur Legitimation von Terror und Gewalt.

Ausgehend von der These, dass die Erinnerung an die Militärdiktatur in Griechenland vor allem als einendes Bindeglied für die Spaltung der Gesellschaft seit dem Bürgerkrieg fungierte, diskutierte Janis Nalbadidacis in seinem Vortrag, wie stark der Rückhalt der Diktatur in der Gesellschaft tatsächlich einzuschätzen sei. Während ein solches Forschungsvorhaben nicht nur die begriffliche Konturierung von „Rückhalt“ im Sinne der Frage nach Duldung oder aktiver Unterstützung des Regimes erfordere, sei zu beachten, inwieweit gewisse Narrative für postdiktatorische Gesellschaften erzählbarer seien als andere. Für die griechische Militärdiktatur betonte Nalbadidacis, dass eine Perspektive, die das herrschende Regime schlicht als die am besten organisierte Gruppe mit den größten zur Verfügung stehenden Machtmitteln darstellte, gerade mit Blick auf die Endphase der Diktaturzeit und den Übergang in die Demokratie, plausibel sei. So sei selbst die Transformationsphase maßgeblich vom Militär initiiert worden.

Die Diskussion über die Vorträge des zweiten Panels stellte die Frage nach der Wahrnehmung der Diktatur von außen und, damit einhergehend, nach der Bedeutung ihrer Salonfähigkeit für ihre Stabilität. Auch wurde auf den Legitimationsbedarf des diktatorischen Regimes und der von ihm ausgeübten repressiven Gewalt im Übergang von der Implementierungs- in die Stabilisierungsphase verwiesen. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere im vorgestellten türkischen und griechischen Fall Gewalt für Ordnung und Stabilität sorgte.

Gegenstand des dritten Panels war die Zeit nach einer Diktatur. Sowohl die rückblickenden Deutungen des Regimes durch einzelne Akteure, wie auch die politisch und gesellschaftlich geformte Erinnerungskultur wurden in den Vorträgen von KATHLEEN BEGER (Regensburg), JULIA REUSCHENBACH (Bonn) und MATHIAS SCHÜTZ (München/Hamburg) behandelt. Die anschließende Diskussion problematisierte historische Dimensionen des Begriffs der Aufarbeitung.

Am Beispiel des 1925 auf der Halbinsel Krim gegründeten Pionierlagers „Artek“, das eines der prestigeträchtigsten sowjetischen Projekte war, zeigte Kathleen Beger, wie sich die (Nicht-)Einlösung der Heilsversprechen der Diktatur auf die Erinnerung der Zeitzeug/innen und ihre retrospektive Deutung des Regimes auswirkte. Im Ergebnis ihrer Gespräche mit den ehemaligen Pionier/innen konnte sie davon berichten, dass die positive Kindheits- und Jugenderinnerung als prägend für den weiteren Lebensweg in der Diktatur gedeutet und häufig glorifiziert wurde. Damit sei eine erhöhte Akzeptanz des Regimes vor dem Hintergrund der positiven Erinnerung an die Zeit im Pionierlager verbunden gewesen.

Julia Reuschenbach beschäftigte sich in vergleichender Perspektive mit Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in den beiden deutschen Staaten. Dabei vertrat sie die These, dass die Verhandlung der DDR in der Geschichtspolitik und Erinnerungskultur seit 1990 vor dem Hintergrund der Aufarbeitung und des Umgangs mit der NS-Vergangenheit betrachtet werden müsse. Anschließend stellte Reuschenbach zentrale Wegmarken der DDR-Erinnerungskultur vor und näherte sich auf diese Weise Funktionen und Mechanismen der politischen Deutung von Diktaturen.

Mathias Schütz‘ Auseinandersetzung mit der öffentlichen Diskussion um den Begriff des „deutschen Problems“ im europäischen Einigungsprozess lieferte Aufschluss über die Aspekte der europäischen Bewältigung des Nationalsozialismus. Die Rhetorik einer Gefahr durch die Rückkehr zu einem souveränen deutschen Staat nach 1945 habe, so Schütz, durchaus eine legitimierende Funktion für die Europäische Einigung besessen. Es galt, die Deutschen vor sich selbst und Europa vor Deutschland zu bewahren. Auf diese Weise wurde die NS-Diktatur zum Element der europäischen Einigungsdiskussion.

Das vierte Panel beschäftigte sich mit der theoretischen Fundierung des Diktaturbegriffs. ANSELM MEYER (Berlin) eröffnete mit seinem Vortrag zu Franz Neumanns „Behemoth“ eine zeitgenössische analytische Perspektive auf den Nationalsozialismus. Unter Berücksichtigung von Neumanns Theorem, dessen begriffliches Instrumentarium sich wiederum stark an Carl Schmitts Werken orientierte, fragte Meyer nach der Sinnhaftigkeit einer Definition, die den Übergang von der Demokratie in die Diktatur im Jahr 1933 als „Bruch“ bezeichnete. Meyer zufolge sei die Anlage für die Herrschaftsordnung des Nationalsozialismus schon in den Präsidialkabinetten der Weimarer Republik geschaffen worden. Nach der „Machtergreifung" sei dann eine Ordnung zwischen institutionellem Pluralismus und Diktatur entstanden, in der die verschiedenen Akteure ihre Interessen durchaus verfolgten. Dabei sei jedoch an die Stelle einer abstrakt-rechtlichen Ordnung die Führerfigur als Integration stiftende Macht getreten, der man sich im Ausnahmezustand unterordnete bzw. untergeordnet wurde.

Als Impuls für die Diktaturforschung verstand sich der Beitrag von JOZEF ZELINKA (Münster), der sich mit Foucaults Gouvernementalitäts-Konzept als einem analytischen Ansatz auseinandersetzte, der sich am untersuchten Gegenstand stetig weiterentwickeln könne. Anstatt der Empirie ein vorgefertigtes Konstrukt überzustülpen, könne das Theorem durch sein Fragen nach den spezifischen Macht- und Stabilisierungstechniken eines diktatorischen Regimes einen wesentlichen Beitrag zur Untersuchung des Verhältnisses von Subjektivierungsprozessen und diktatorischer Herrschaft leisten.

ANDREAS JÜNGLING (Köln) unternahm den Versuch, die Unternehmertheorie nach Joseph Schumpeter für die Analyse autoritärer Herrschaftssysteme nutzbar zu machen. Die Grundannahme seines Ansatzes bestand dabei darin, dass Diktaturen eine strukturelle Ähnlichkeit mit den Charakteristika und Beziehungssystemen von Unternehmern aufweisen: Mit ihren typologischen Eigenschaften würden Unternehmer ein komplexes System der Machtausübung in sich ständig verändernden Konstellationen und Umständen schaffen, das mit dem eines diktatorischen Regimes zu vergleichen sei. Das Plädoyer Jünglings für ein solches deduktives Verfahren besagte, dass die Unternehmertheorie in der Lage sei, autoritäre Herrschaftssysteme synchron wie auch diachron zu vergleichen.

Auch die Diskussion griff die Frage auf, in welchen theoretischen Kategorien sich Diktaturen fassen lassen. Besonders der mögliche Ertrag einer Überwindung der gedachten Dichotomie zwischen Staat und Gesellschaft in der Analyse von Diktatur stand hierbei zur Disposition: Menschen in Diktaturen seien nicht nur Adressaten, sondern auch Mitgestalter einer Diktatur. Der Subjektbegriff, gefasst in Kategorien wie Beteiligung, Miterzeugung, Engagement und Partizipation, sei ein angemessenes Instrument, um den möglicherweise konstruierten Gegensatz zwischen Regierung und Adressaten zu überwinden.

Das letzte Panel des Workshops wurde eingeleitet von einem gegenwartsbezogenen Beitrag von MATHEUS HAGEDORNY (Leipzig), der die Ordnungsvorstellungen der „Neuen Rechten“ in Deutschland in den Blick nahm und damit einen Brückenschlag der zuvor behandelten historischen Gegenstände zur heutigen Zeit wagte. In einem erneuten Rückgriff auf den faschistischen Staatsrechtler Carl Schmitt, der das politische Ordnungsverständnis der „Neuen Rechten“ maßgeblich mitgeprägte, erläuterte er die Topoi und Themen dieser politischen Strömung. Insbesondere die Vorstellung einer Integration demokratischer Elemente (allerdings in antiliberalem Sinne) sei eine Parallele zwischen dem Denken Schmitts und aktuellen Konzepten der „Neuen Rechten“, die letztlich den Unterschied zu einer reaktionären, konservativen Vorstellung einer vollgültig autoritär-faschistischen Ordnung darstelle. Ziel sei, so Hagedorny, die Herstellung einer politischen Einheit, nämlich der Symbiose zwischen dem Volk und der souveränen, autoritären Führerfigur, die den Volkswillen erkenne und in der Lage sei, ihn umzusetzen.

Die Abschlussdiskussion versuchte, die Ergebnisse des Workshops zu synthetisieren. Augenmerk wurde hierbei nochmals auf die Formulierung von Heilsversprechen, Zielen und Verfahrensweisen durch die Befürworter von Diktaturen und dann ebenso vom eigentlichen autoritären Regime gelegt. Es fiel auf, in welchem Maße die zeitgenössischen Akteure von einer eher ungenauen Beschreibung in Bezug auf die Mobilisierung von Massen profitierten. Auch die Wandlungsfähigkeit, Dauer und das Ende von Diktaturen wurden noch einmal aufgegriffen. Insgesamt wurde deutlich, in welchem Maße die Forschung von dem vergleichenden und zugleich abstrahierenden Zugriff, dem der Workshop folgte, zu profitieren vermag.

Konferenzübersicht:

Panel 1: „Vor der Diktatur“: Konzeption, Erwartung, Verheißung

PETER KRUMEICH (Berlin): Radikalnationale Diktaturphantasien in der Weimarer Republik

STEFAN DÖLLING (Berlin/Köln): Sudetendeutscher Volkstumskampf und Diktatur

ALMA HANNIG (Bonn/Wien): „Der Staat wider Willen“ - Österreichs Weg in die Diktatur

Panel 2: „In der Diktatur“: Implementierung, Realisierung, Wandel

ANNA CATHARINA HOFMANN (Freiburg/Madrid): Neue Legitimation durch „politische Entwicklung“. Die Partizipationsoffensive des franquistischen Movimiento in den 1960er Jahren

MAHIR TOKATLI (Bonn): Über das Attraktive an Diktaturen – der Militärputsch 1980 in der Türkei und seine (un)heilvollen Implikationen

JANIS NALBADIDACIS (Berlin): „Der kranke Patient“. Zum gesellschaftlichen Rückhalt und Übergangscharakter der griechischen Militärdiktatur

Panel 3: „Nach der Diktatur“: Rückblick und Erinnerung

KATHLEEN BEGER (Regensburg): „Heile Welt“ im Pionierlager Artek (Krim)?

JULIA REUSCHENBACH (Bonn): Diktaturen erinnern – zum staatlichen Umgang mit Diktaturen am Beispiel der DDR-Aufarbeitung

MATHIAS SCHÜTZ (München/Hamburg): Gegen-Deutschland. Die europäische Einigung als Diktaturbewältigung

Panel 4: „Über Diktatur“ – Theoretischer Zugriff

ANSELM MEYER (Berlin): Franz Neumanns „Behemoth“ und das (nationalsozialistische) Ordnungsdenken

JOZEF ZELINKA (Münster): Gouvernementalität der Diktatur

ANDREAS JÜNGLING (Köln): Wer ist hier der Boss? Überlegungen zum Analysewerkzeug Unternehmertheorie für autoritäre Herrschaftsformen

Panel 5: „Heil der Dikatur“ – Ausblick und Abschlussdiskussion

MATHEUS HAGEDORNY (Leipzig): Die Entscheidung. Zu den Ordnungsvorstellungen der „Neuen Rechten“

Abschlussdiskussion

Anmerkungen:
1 Vgl. Eric Hobsbawm, Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, München 1995; zur Frage des Epochenbegriffes auch: Martin Sabrow / Peter Ulrich Weiß (Hrsg.), Das 20. Jahrhundert vermessen. Signaturen eines vergangenen Zeitalters, Göttingen 2017.
2 Vgl. Reinhart Koselleck, Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt am Main 1989.


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