1816 – Das Jahr ohne Sommer

1816 – Das Jahr ohne Sommer

Organisatoren
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart; Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg; Universität Stuttgart; Universität Hohenheim
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.10.2016 - 23.10.2016
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Von
Beate Dettinger / Amelie Bieg / Theresa Reich / Lea Schneider, Historisches Institut, Universität Stuttgart

Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahr 1815 löste eine globale Naturkatastrophe aus. Wegen der freigesetzten Asche- und Gaswolke sanken die Temperaturen im Folgejahr so erheblich, dass in weiten Teilen Nordamerikas und Europas im Jahr 1816 ein winterliches Klima herrschte. 2016 jährt sich das sogenannte Jahr ohne Sommer zum zweihundertsten Mal. Aus diesem Anlass befasste sich die interdisziplinär angelegte Tagung mit den klimatischen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen einer Katastrophe, die über die Zeitgenossen hereinbrach und für die sie keine Erklärung hatten.

Der geographische Schwerpunkt der Tagung lag in Südwestdeutschland, vergleichende Studien (Schweiz, China) wurden herangezogen. Die Tagung fragte danach, wie diese Katastrophe von den Zeitgenossen wahrgenommen, gedeutet und bewältigt wurde. Sie befasste sich konkret damit, welche Anstrengungen unternommen wurden, um Wege aus der Not zu finden, welche Auswirkungen sie auf die Volkswirtschaft hatte und ob sie sich beispielsweise auch etwa in der Musik der Zeit widerspiegelte.

FRANZ MAUELSHAGEN (Potsdam) konstatierte in der ersten Sektion, moderiert von SABINE HOLTZ (Stuttgart), dass die globale Dimension von Naturkatastrophen und die interdisziplinäre Perspektive wichtig seien, um die Kausalitäten zu verstehen. Für das moderne Verständnis einer globalgeschichtlichen Dimension müsse berücksichtigt werden, dass die Kausalzusammenhänge den Zeitgenossen nicht klar waren. Zwar wurden der Ausbruch des Tamboras und die fatalen Auswirkungen im nahen Umfeld durch die Kolonialmächte wahrgenommen, jedoch herrschte im 19. Jahrhundert ein anderer Klimabegriff und ein anderes Klimaverständnis als in der modernen Klimaforschung. Kausalität und Wirkung wurden zeitgenössisch vor allem in lokalen Zusammenhängen und somit in ihren kurzfristigen Auswirkungen gesehen. Zu einem globalen Ereignis konnte der Vulkanausbruch erst durch Kausalzusammenhänge werden, welche durch die Interaktion Mensch und Natur sowie Mensch und Bakterium, wie im Falle der ersten Choleraepidemie 1817 bis 1822, beeinflusst wurden. Abschließend setzte Mauelshagen den Ausbruch des Tamboras in den Kontext der langfristigen Klimageschichte und bettete dessen Eruption in den weltgeschichtlichen Zusammenhang der Kleinen Eiszeit ein.

Die zweite Sektion beleuchtete die politischen und wirtschaftlichen Folgen der Tamborakrise und wurde von SABINE HOLTZ (Stuttgart) und SENTA HERKLE (Stuttgart) moderiert.

Das Krisenmanagement der badischen Regierung stellte CLEMENS ZIMMERMANN (Saarbrücken) vor. Die Krise war von den Behörden als nicht bedrohlich eingeschätzt worden: Man führte die Preisentwicklung vielmehr auf die noch nicht fortgeschrittene Agrarmodernisierung, Gerüchte wie auch kollektive Emotionen und Zukunftserwartungen zurück. Aufgrund dessen wollte die badische Regierung nur zögerlich ihre Marktregulierungsprinzipien aufgeben. Denn der Fokus der badischen Beamten lag weniger auf der Ernährungskrise, sondern auf dem Staatshaushalt, weshalb sie erst am 21. April 1817 das erste Ausfuhrverbot verhängten und mit großen Getreideankäufen reagierten. Zu diesen Entscheidungen führten nicht nur zentrale Vorgaben und lokale Konstellationen, sondern besonders die sozialen Erwartungen und die lokalen Interessen. Daher war die Krisenpolitik der badischen Regierung zur Vermeidung von Aufständen eher symbolischer Natur und diente dem Auffangen emotionaler Stimmungen. Um dies zu verdeutlichen, ging Zimmermann auf die kommunikationsgeschichtlichen Aspekte ein, denn letztlich zwang die öffentliche Meinung die Regierung dazu, flexibler zu reagieren.

Die Folgen der Tamborakrise für die württembergische Wirtschaftspolitik zeigte GERT KOLLMER-VON OHEIMB-LOUP (Hohenheim) auf. Diese Agrarkrise traf die württembergische Volkswirtschaft besonders hart. Um der Krise zu begegnen, wurden neben kurzfristigen besonders langfristige Ziele verfolgt, welche die volkswirtschaftlichen Strukturen des Landes verändern und den Ausbau der Industrie vorantreiben sollten. Als Mittel sollten die finanzielle Förderung von Gewerbe und Industrie durch die Regierung dienen sowie der Einsatz propagandistischer Maßnahmen. Um die Ziele schnell zu erreichen, wurden Vereine gegründet, wie etwa der Handels- und Gewerbeverein. Zudem verfolgte Wilhelm I. ab 1817 eine aktive Zollpolitik. Der König kann also keinesfalls nur als Förderer der Landwirtschaft gesehen werden, sondern auch als Visionär eines industrialisierten Württembergs. Diese Veränderungen hätten vermutlich auch ohne die Tamborakrise stattgefunden, so Kollmer-von Oheimb-Loup, wobei diese Agrarkrise katalytische Wirkung auf die staatlichen Reformen gehabt haben wird.

Am Nachmittag referierte THORSTEN PROETTEL (Hohenheim) in seinem Vortrag über die Entstehung der Württembergischen Sparkasse, welche 1818 in Stuttgart auf Initiative von Königin Katharina als Maßnahme zur allgemeinen Verbesserung der Armut gegründet wurde. Proettel stellte die These auf, dass es im Zuge einer ab 1816 von Großbritannien ausgehenden Gründungswelle auch ohne das Engagement der Königin in den darauffolgenden Jahren zur Gründung einer vergleichbaren Institution in Württemberg gekommen wäre. Charakteristisch sei der Umstand, dass die württembergische Landessparkasse ausdrücklich Menschen mit geringem Einkommen zum Sparen anhalten wollte, damit diese bei einem erneuten Anstieg des Getreidepreises auf Geldreserven zurückgreifen konnten. Gleichzeitig verwies Proettel auf den sich entwickelnden Dualismus von Landessparkasse und regionalen Sparkassen. Zudem zeigte Proettel den Vorbildcharakter der Satzung der Württembergischen Landessparkasse für andere Sparkassengründungen in Wien und Nürnberg auf.

JOCHEN KREBBER (Trier) charakterisierte das Jahr 1817 als Scharnierjahr der südwestdeutschen Auswanderung. So sei zum einen das Ende konfessionell geprägter Wanderungsmuster des 18. Jahrhunderts, weg von einer kontinentalen hin zu einer interkontinentalen Auswanderung mit Amerika als Hauptauswanderungsziel, zu erkennen. Zum anderen führte die Massenauswanderung infolge der Tamborakrise 1817 zum Zusammenbruch des sogenannten Redemptioner-Systems, das von einem System der freien Einwanderung abgelöst wurde. Darüber hinaus sei es zu einem Wandel in der Ein- und Auswanderungspolitik der Staaten gekommen: Seit 1817 erlaubte Württemberg seinen Untertanen die Auswanderung ohne Abzugsgeld und durch den Steerage Act wurde 1819 in den USA die Migration erstmals staatlich geregelt.

Anschließend schilderte DANIEL KRÄMER (Bern) die Hungerkrise der Jahre 1816/17 in der Ostschweiz und verwies nicht nur auf die Not der Menschen, sondern auch auf die regionalen Unterschiede der Hungerkrise innerhalb der Schweiz. Krämer betonte die unterschiedliche wirtschaftliche Ausrichtung der Kantone sowie deren fehlende Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Krise, sodass eine Getreideverteilung durch gegenseitige Kantonsperren verhindert wurde. Besonders stark betraf die Hungerkrise Gebiete mit einer Baumwoll-, Leinwand-, Seiden- oder Uhrenindustrie, da hier die Landwirtschaft zugunsten der Industrie zurückgegangen sei, weshalb Getreide 1816/17 teuer zugekauft werden musste. Krämer verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Krise von 1816/17 in der Schweiz eine doppelte Krise von Agrar- und Textilindustrie gewesen sei, welche durch die Folgen der vorangegangenen Koalitionskriege und Missernten verschärft worden war. Hinsichtlich des Aspekts der Kirche konnte für die Schweiz keine Bemühung eines strafenden Gottes im Sinne des Alten Testaments beobachtet werden.

MARTIN UEBELE (Groningen) untersuchte die Auswirkungen der Agrarkrise 1816/17 auf die Getreidepreise in Europa, China und den USA. Während mithilfe der Comovement-Analyse ein Tambora-Effekt, welcher einen Anstieg der Preise bezeichnet, bei den Getreidepreisen der Jahre 1806 bis 1821 in Europa durchaus nachzuweisen sei, ist ein solcher Effekt für China nicht zu beobachten. Uebele stellte einen Widerspruch fest zwischen den Quellenberichten über eine Hungersnot in einigen chinesischen Provinzen, wie beispielsweise Yunnan, und einem gleichbleibenden Getreidepreis. Dieses Ergebnis bedürfe der weiteren Forschung und könne mit begrenzten regionalen Ernteausfällen und geringeren Temperaturanomalien in China zu begründen sein.

Die zweite Sektion endete mit dem öffentlichen Abendvortrag von WOLFGANG BEHRINGER (Saarbrücken), der die globalen Auswirkungen des Tamboraausbruchs im April 1815 ausführte. Durch Besitzumschichtungen aufgrund von Missernten und Arbeitslosigkeit setzte bereits 1816/17 die Pauperisierung der Gesellschaft ein und nicht erst bedingt durch die Industrialisierung in den 1830er-Jahren – so die Kernthese Behringers. Zu den weiteren Folgen zählten Migrationsbewegungen, Unruhen und Proteste in Europa sowie Hexenverfolgungen in Südafrika. Um der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, wurden infrastrukturelle Maßnahmen initiiert, wie beispielsweise der Bau des Erie-Kanals in den USA, der die Erschließung neuer Gebiete ermöglichte. Zu den langfristigen globalen Auswirkungen zählte Behringer etwa den Niedergang des chinesischen Kaiserreichs, Indiens Selbständigkeitsverlust und Mfecane in Südafrika oder die Wiederherstellung der Ordnung und der Staaten Europas. Neben der Gründung von Zoll- und Handelsvereinen, der Verbreitung von Dampfschiffen und der Erfindung der Draisine ist auch die Errichtung von Spar- und Sterbekassen, welche unter dem Stichwort ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ subsumiert wurden, als Entwicklung aus den Krisenjahren hervorgegangen.

Die dritte Sektion zur Wahrnehmung der Krise und ihrer kulturellen Folgen wurde von GERD KOLLMER-VON OHEIMB-LOUP (Hohenheim) und PETRA KURZ (Stuttgart) moderiert.

Wie die Ereignisse in den Jahren 1816 und 1817 in der zeitgenössischen europäischen Publizistik dargestellt und wahrgenommen wurden, stellte SENTA HERKLE (Stuttgart) zu Beginn des zweiten Konferenztages vor. Die untersuchten Pressegattungen geben Hinweise auf zeitgenössische Interpretationen für die Ursachen der Krise. Die Autoren des frühen 19. Jahrhunderts versuchten Kausalitätsketten herzuleiten, indem sie die vorangegangenen napoleonischen Kriege sowie die dürftige Ernte des Jahres 1815 und die Missernte des Folgejahres in einen gemeinsamen Kontext setzten und sie als Entstehungsursache für Armut und Teuerung deuteten. Zudem wurde deutlich, dass die einzelnen Gattungen unterschiedliche Themenfelder behandelten und sich an den Interessensgebieten der Rezipienten orientierten. Hervorgehoben wurde die Bedeutung der regionalen Regierungs- und Intelligenzblätter.

SABINE HOLTZ (Stuttgart) widmete sich in ihrem Beitrag der Krisenbewältigung der evangelischen und katholischen Kirche im deutschen Südwesten. Die Auswertung von gedruckten Predigten verdeutlichte das Spannungsverhältnis zwischen den rational agierenden Amtskirchen und den traditionsverhafteten Gläubigen. Während die Kirchen die Hinwendung zu einem barmherzigen Gott lancierten und ihre Unterstützung auf fürsorgliche Hilfsmaßnahmen konzentrierten, war in der Bevölkerung immer noch der Glaube vorherrschend, der die Forderung nach Buß- und Bettagen implizierte. Erst nach der Überwindung der Krise, mit der feierlichen Einholung der Erntewägen im Jahr 1817, wurde die Krise seitens der Kirche thematisiert, sowie Deutungsversuche, die sich an traditionellen Mustern orientierten, unternommen.

ANDREAS LINK (Augsburg), richtete seinen Schwerpunkt auf die religiösen Reaktionen infolge der Hungerkatastrophe in Bayrisch Schwaben. Die Beleuchtung der praktischen Beiträge der Pfarrer, die als Erfüllungsgehilfen der staatlichen Kontrolle agierten, ist hierbei elementar. Als Fallbeispiel zog Link die Aktivitäten des Dorfpfarrers Ignaz Lindl (1774-1845) heran, der als ein wichtiger Protagonist der chiliastischen Allgäuer Erweckungsbewegung in Süddeutschland hervortrat. In erste Linie griff die katholische Kirche im Königreich Bayern auf die traditionellen Mittel der Krisenbewältigung zurück und ordnete beispielsweise Buß- und Betstunden an. Gleichzeitig fand auch in Bayrisch Schwaben eine verstärkte Wohltätigkeit statt, während die Stiftungen für die Kirchen an Bedeutung verloren.

MATTHIAS OHM (Stuttgart) erläuterte anhand von fünf ausgewählten Medaillen die Erinnerungskultur, welche auf die Erfahrungen aus und Überwindung der Krise folgte. Neben gewöhnlichen zweiseitigen Medaillen aus Metall erläuterte Ohm das Bildprogramm einer von Thomas Stettner gefertigten Steckmedaille, die neben der Gegenüberstellung von Hunger und Elend aus dem Jahr 1816 und der Ernte von 1817 auch Preisangaben der Krisenjahre auf Papiereinlagen enthielten. Die Funktion der Medaillen war zum einen Erinnerungsort, zum anderen dienten sie als Instrument, um Gott für die Rettung zu danken und die kommenden Generationen zu mahnen.

Im letzten Vortrag untersuchte JOACHIM KREMER (Stuttgart) unter musikwissenschaftlicher Perspektive den Zusammenhang zwischen der Krise 1816/17 und der Komposition von Vampiropern, begleitet durch musikalische Hörbeispiele. Hierbei wurde herausgehoben, dass der Ursprung der Vampirfigur in der nordischen Mythologie zu finden sei. Im 19. Jahrhundert habe sie ihren Eingang zunächst in Melodramen und Erzählungen gefunden und sei erst durch den Transfer aus Pariser Opern durch Heinrich Marschners ‚Der Vampyr‘ (1828) und Peter von Lindpaintners ‚Der Vampyr‘ (1828) auch auf deutschen Opernbühnen gespielt worden. Beide Komponisten beziehen sich motivgeschichtlich auf John Polidoris 1816 entstandene Erzählung ‚The Vampyre‘. Durch die Schriftstellergruppe um Lord Byron verdeutlichte Kremer den Zusammenhang zwischen Byrons Dichtung und den Wetterphänomenen von 1816, wodurch er die Wechselbeziehung zwischen Wetter und Literatur bestätigt sah. Der Zusammenhang zwischen Wetter und Oper wurde aber der Literatur nachgeordnet. Den Höhepunkt der Vampirthematik in Opern der 1820er-Jahre erklärte Kremer durch die zeitliche Nähe zu den Erfahrungen in den Krisenjahren 1816/17.

In der Abschlussdiskussion wurde nochmals die gelungene Interdisziplinarität und Medienvielfalt als Schwerpunkte der Tagung hervorgehoben. Besonders die Verknüpfung von Naturwissenschaft und Geschichte, wie auch von globaler Geschichtswissenschaft und Landesgeschichte waren inspirierend für alle Disziplinen. Die sich aus den Diskussionen ergebenden Fragen wurden von Sabine Holtz am Ende der Tagung zusammengefasst: Aus klimageschichtlicher Perspektive blieb offen, welchen Einfluss der Vulkanismus auf die Kleine Eiszeit hatte. Unter dem Aspekt der Wirtschaftsgeschichte ist die Frage, ob in der Landwirtschaft oder in der Industrie die dominanten Innovationen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu finden seien, noch nicht abschließend beantwortet. Daneben bleiben die religiösen Erwartungen von Laien und Amtskirche sowie deren Reaktionen weiter zu erörtern. Franz Mauelshagen ergänzte die offenen Punkte um das Defizit aus Sicht der Klimaforschung, wonach noch ein Mangel an systematischen Auswertungen regionaler Daten besteht, welche eine Unterscheidung von Klimawandel und -veränderung herbeiführen könnten. Zudem wäre im Hinblick auf die Wirtschaftsgeschichte eine Spezifizierung von Hunger und Teuerung als bisher allgemeine Kategorien wünschenswert.

Konferenzübersicht:

Sektion I: Der Ausbruch des Tambora. Globale und umweltgeschichtliche Folgen

Franz Mauelshagen (Potsdam), Tambora. Der Krater der Geschichte und die Kleine Eiszeit

Sektion II: Politische und wirtschaftliche Folgen

Clemens Zimmermann (Saarbrücken), Hunger, Kommunikation und Emotionen. Krisenmanagement der badischen Verwaltung 1816-1818

Gert Kollmer-von Oheimb-Loup (Hohenheim), Das Jahr 1816 und die Folgen für die württembergische Wirtschaftspolitik

Thorsten Proettel (Hohenheim), Die Sparkassen und das Jahr ohne Sommer. Entwicklungsschub und Weichenstellung als Reaktion auf die Krise

Jochen Krebber (Trier), 1817 als Scharnierjahr der südwestdeutschen Auswanderung

Daniel Krämer (Bern), „[…] haben die Kinder oft im Grase geweidet, wie Schafe“. Die Hungerkrise 1816/17 in der Ostschweiz

Martin Uebele (Groningen), Auswirkungen der Agrarkrise 1816/17 auf Getreidepreise in Europa, China und den USA

Öffentlicher Abendvortrag

Wolfgang Behringer (Saarbrücken), Der Ausbruch des Tambora im April 1815. Einfluss der Geologie auf die (menschliche) Weltgeschichte

Sektion III: Die Wahrnehmung der Krise und ihre kulturellen Folgen

Senta Herkle (Stuttgart), „Das erschöpfte Land sieht mir Sehnsucht nach Hülfe […]“. Die Krise im Spiegel der zeitgenössischen europäischen Publizistik

Sabine Holtz (Stuttgart), „Vor Mißwachs, Frost und Hagelwolke Behüt uns aller Engel Schar“. Religion und Kirche in Zeiten der Krise

Andreas Link (Augsburg), Religiöse Reaktionen auf das Jahr „achtzehnhundertunderfroren“ im Raum Bayrisch Schwaben

Mattias Ohm (Stuttgart), „GROS IST DIE NOTH – O HERR ERBARME DICH“. Medaillen auf die Hungersnot 1816 und den Erntesegen 1817

Joachim Kremer (Stuttgart), „Wie nach verderblichem Wettergetose […]“. Dunkle Welten auf der Opernbühne