Musik und Medizin. Musikwissenschaftliche und medizinhistorische Zugänge

Musik und Medizin. Musikwissenschaftliche und medizinhistorische Zugänge

Organisatoren
Maria Heidegger / Milijana Pavlović, Verein für Sozialgeschichte der Medizin – Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit, Universität Innsbruck; Franz Gratl, Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen Ferdinandeum; Forschungszentrum Medical Humanities, Universität Innsbruck
Ort
Innsbruck und digital
Land
Austria
Vom - Bis
04.11.2021 - 06.11.2021
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Von
Paul Heidegger, Institut für Musikwissenschaft, Universität Innsbruck

Trotz einer merklichen Annäherung hat die Musikhistoriographie noch relativ wenig von den sozialgeschichtlichen Perspektiven in der Medizingeschichte im Zeichen des patientengeschichtlichen Turns profitiert. Umgekehrt wurden methodologische und konzeptionelle Überlegungen innerhalb der Musikwissenschaft und der multidisziplinären Sound Studies noch kaum für die Medizingeschichte fruchtbar gemacht. Die Jahrestagung des Vereins für Sozialgeschichte der Medizin – Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit bot Raum für einen disziplinen- und generationenübergreifenden Austausch, der unter anderem die folgenden von MARIA HEIDEGGER und MILIJANA PAVLOVIĆ (Innsbruck) in der Einführung überblickten Fragestellungen in den Fokus rückte: Können musikanalytische Beiträge ein neues Licht auf medizinhistorische Zugänge werfen? Können Patient:innen aus medizinhistorischer Sicht sowohl als Musikhörende als auch als Musikproduzierende in den Blick gerückt werden, und wenn ja, wie? Welche anthropologischen Vorstellungen über die Resonanzen von Musik und Körper spielen dabei eine Rolle, und von welchem historischen Körperwissen und welchen Vorstellungen über den Körper wird ausgegangen? Welche historischen „Klang-Räume“ wurden als therapeutisch und heilend wahrgenommen und institutionalisiert? Wurde/Wird Musik von Patient:innen überhaupt als Therapie gehört? Welche Rolle spielt die Musik in Historien von Gewalt, Unterdrückung, Krieg und Folter? Und schließlich: Werden Krankheitserfahrungen zu Klang gebracht, und wenn ja, wie?

Das erste Panel widmete sich Ästhetik, Emotion und Religion und ihren vielfältigen Zusammenhängen mit Musik und Medizin. MARIE-LOUISE HERZFELD-SCHILD (Utrecht) diskutierte, inwiefern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Abhandlungen zur Nervenlehre in musikalische Theorien und Analysen übertragen und im Denken über die musikalische Praxis mitgeformt wurden. Am Beispiel von Johann C. F. Rellstabs Klavierlehrbuch „Anleitung für Clavierspieler“ (1790) wurden Verbindungen zur zeitgenössischen Neurophysiologie und zur einflussreichen Klavierschule in der Tradition Carl Philipp Emanuel Bachs hergestellt und auf die Verschmelzung eines musikalischen und medizinischen Verständnisses der Begriffe „Stimmung“ und „Gestimmtheit“ hingewiesen. FLORIS MEENS (Nijmegen) zeigte anhand seiner Betrachtung von Furcht vor und Faszination für Musik in Frederik van Eedens (1860–1932) literarischer Auseinandersetzung mit musikalischen (Traum-)Erfahrungen auch gewaltvolle und gefährliche Aspekte des Musikalischen auf. Van Eeden erfuhr die positive Energie, die Musik seinem Körper und seiner Psyche vermittelte, stand ihr aufgrund ihrer unbändigen Macht über ihn aber zugleich unsicher und ängstlich gegenüber. Diese Ambivalenz und insbesondere der beschriebene Kontrollverlust, bewirkt durch eine Übermacht der Wirkung des Musikalischen gegenüber dem eigenen Körper und der Psyche, stellt einen interessanten Anknüpfungspunkt für weitere Überlegungen dar. MARKÉTA VLKOVÁ (Brno) widmete sich interkonfessionellen Konflikten in der tschechischen religiösen Literatur des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. In den Metaphern des Gifts und des Gegengifts als „Arznei“ gegen das teuflische Böse findet sich die Musik als „Medizin“ im polemischen Streit zwischen Katholizismus und Protestantismus wieder.

Panel 2 umriss das breite Themenfeld „Musik und Körper“. TILL STEHR (Oxford) fokussierte den Körper und seine Materialität in musikalischen Referenzen in „Berlins Drittes Geschlecht“ (1904) des deutschen Arztes und Sexologen Magnus Hirschfeld. Das Konzept des embodiment, insbesondere im Kontext musikalischer Aufführungspraxis, wurde in einen Dialog mit jüngeren Positionen zur Performativität, der Gender-Studies und zur Ontologie des natürlichen Geschlechts gesetzt. MIRA REIBER (Innsbruck) stellte den Kontakt zwischen der akustischen Umwelt und dem Hören auf die körperliche „Innenwelt“ dar. Dabei betrachtete sie das „innere Hören“ auf den eigenen Körper als Einfallstor für Auseinandersetzungen mit musikalischen, theologischen, philosophischen und therapeutischen Themen. Der Musikethnologe BERND BRABEC DE MORI (Innsbruck) zeigte anhand der Schamanentrommel auf, wie die fehlerhafte europäische Adaption und Interpretation indigener ritueller Klang- und Heiltechniken zu bleibenden Missverständnissen führte.

Musik wirkt nicht per se therapeutisch, beruhigend und heilend. Sie spielt auch eine bedeutsame Rolle in Historien von Gewalt, Unterdrückung, Krieg und Folter. Im Panel zu Musik und Gewalt wurde verdeutlicht, dass der Blick in einem Austausch über Musik und Medizin auch auf die Instrumentalisierung von Musik und Musikschaffenden durch Medizin und Biopolitiken und auf die verstörende und verletzende Wirkung von Klängen gelenkt werden muss. MARTIN CLAUSS und GESINE MIERKE (Chemnitz) untermauerten dies in ihrer Betrachtung von akustischen Dimensionen des Krieges in narrativen Texten des deutschsprachigen Mittelalters, und KATIA CHORNIK (Cambridge) widmete sich dem Themenfeld „Musik und Trauma“.

An dieses Panel knüpfte die Keynote von MORAG JOSEPHINE GRANT (Edinburgh) an. Sie unterstrich mit ihrer Fokussierung auf Räume und Szenen der musikalischen Folter die These „What can heal can also harm and torture“. Musik als Folterinstrument zu untersuchen, erfordert eine Auseinandersetzung mit den Gefolterten und Folternden, den Zwecken und der Art des Folterns sowie den Folter- und Klangräumen. Schließlich kann auch nach der folternden Wirkung vorgestellter Klänge gefragt werden.

Panel 4 widmete sich dem Themenkomplex „Musik, Biografie, Profession“. HEIDRUN EBERL (Weimar) setzte mit der Frage nach dem Wissen der Medizingeschichte über Kastratensänger zu einer Spurensuche in das frühe 17. Jahrhundert an. Dabei untersuchte sie zunächst die Profession des Chirurgen im Selbstverständnis als „Kunsthandwerker“ des Körpers. In der barocken Musikästhetik und mit der wachsenden Fokussierung auf die Affekte als Abbildungen des Natürlichen war ein verbreiteter Blick auf die Kastration der auf einen „Eingriff, der die Natur perfektionierte“ und anstatt der voce finta der Falsettisten eine voce naturale formte. Aus medizin- und geschlechtergeschichtlicher Perspektive stellen sich über das schillernde Bühnenfach des Kastraten hinaus Fragen zu den historischen Akteuren selbst, ihren Emotionen, Leidens- und Lebensgeschichten. MICHAELA KRUCSAY (Graz) setzte sich in ihrer Betrachtung des autobiografischen und pädagogischen Werks Hedi Gigler-Dongas‘ mit den (schmerzlichen) Erfahrungen eines Wunderkinds, den Problematiken Schwarzer Pädagogik und dem physischen und psychischen Leiden von Musiker:innen auseinander. REGINA THUMSER-WÖHS (Linz) konnte gut daran anknüpfen. Sie problematisierte den Leistungsdruck, der (nicht nur) auf Profimusiker:innen lastet und dem häufig mit der Einnahme aufputschender Mittel begegnet wird.

Panel 5 setzte sich mit dem Klangraum des Kurbades und der Sanatorien auseinander. LORENZ ADAMER (Tübingen) lieferte einen konzisen Überblick über das entstehende Forschungsfeld der Musiko-Balneologie. Bisher geschah eine Annäherung an Bade- und Heilbadeanstalten als Klangräume vornehmlich aus (auto-)biografischer Perspektive bekannter Musikerpersönlichkeiten. Eine Analyse sozialer und musikalischer Netzwerke, der Soundscapes innerhalb und außerhalb von Kurbädern und des tradierten, komponierten und aufgeführten Repertoires könnte die Tür für weitere Forschungen öffnen. Mehr als nur einen Fuß in diese Tür stellte CHRISTINA VANJA (Kassel) in ihrer Annäherung an Georg Philipp Telemanns „Pyrmonter Kurwoche“ (1734) als Beispiel für die Zusammenhänge von Trinkkur, Promenade und Musik. Telemann, der wegen verschiedener Leiden vier Mal Kurgast in Bad Pyrmont war, widmete dem Grafen von Waldeck und Pyrmont nach seinem ersten Besuch die „Scherzi melodichi“ (TWV 42). Für jeden Tag komponierte er eine etwa zehnminütige Suite für Violine, Viola und Continuo, die morgens das „innerlich reinigende“ Brunnentrinken und den Brunnengang auf heitere Weise begleiten sollte und klangliche und außerklangliche Eindrücke des Kurlebens widerspiegelt. KARIN HALLGREN (Vaxjö) stellte ein neues Forschungsprojekt über die Musik in schwedischen Sanatorien im Zeitraum 1891 bis 1961 vor.

Das sechste Panel bildete die Brücke zur anschließenden musikalischen Auseinandersetzung mit dem Instrumentenbauer Jacob Stainer, dessen Biografie und Wirken im Zentrum des von FRANZ GRATL (Innsbruck) konzipierten Konzertprogramms im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum stand. NAOMI JOY BARKER (London) untersuchte die Soundscape im Ospedale di Santo Spirito in Sassia in den 1620er-Jahren und den Einfluss der Orgel auf die Heilung und Gefühlswelt der Patient:innen. SARAH KOVAL (Harvard) fand in englischen Rezeptbüchern aus dem 17. Jahrhundert Tabulaturen für Zither sowie Anweisungen zu Rhythmus und Stimmung. In diesen ungewöhnlichen Quellen stehen hausmedizinische Anleitungen direkt neben und im Austausch mit musikalischen Skizzen. ROSEMARY GOLDING (London) widmete sich den Überlegungen und Konzepten einer „idealen Irrenanstalt“ bei John Conolly. Der Einsatz von Musik im Hanwell Asylum war Teil des „moral treatment“ und sollte der Beruhigung und Beeinflussung von Emotionen und Gewohnheiten dienen, unterhalten, unterrichten und zerstreuen. ANDREA KORENJAK (Wien) betrachtete den Aufschwung der Musik als therapeutisches Medium in psychiatrischen Anstalten in Wien im 19. Jahrhundert.

Im siebten Panel baute CÉLINE FRIGAU MANNING (Lyon) mit ihrer Betrachtung des Zusammenspiels von Musik, Medizin und Hypnose in den rituellen Praktiken der Aissawa-Bruderschaft in Marokko eine weitere Brücke zur musikethnologischen Forschung. Erneut kann die zeitgenössische europäische Rezeption der häufig selbstverletzenden Praktiken in Trance als Geschichte von Missverständnissen und eines gewaltvollen und vereinnahmenden westlichen Blicks interpretiert werden. MICHAELA PAPST und GERHARD AMMERER (Salzburg) überblickten die Entstehung und die gegenwärtigen Anwendungsbereiche der Musiktherapie in Österreich. JOHN HABRON (Manchester) gab einen eindrucksvollen Einblick in die musiktherapeutische Praxis Priscilla Barclays (1905–1994) am St. Lawrence‘s Hospital in Caterham, Surray, von 1956 bis 1977. Dabei bediente er sich der Methoden der Mikrogeschichte und der Praxeografie und zog als Quellen für das musiktherapeutische Wirken Barclays mündliche Erzählungen, Zeitungsausschnitte, Konferenzen, private Sammlungen und Archivbestände heran. Ursprünglich ausgebildet in Dalcroze Eurorhythmik, einer pädagogischen und bewegungstherapeutischen Praxis, deren Name sich von dem Schweizer Komponisten Émile Jaques-Dalcroze (1865–1950) ableitet, entwickelte Priscilla Barclay einen multidisziplinären Zugang zur Musiktherapie, der über mehr als drei Jahrzehnte Bestand hatte. Im oft langjährigen intensiven Austausch entwickelte sie enge Beziehungen zu ihren Patient:innen, unterrichtete sie etwa mit Bambusflöten und verzeichnete ihre musikalischen Fortschritte und Entwicklungsschritte. Neben dem musikalischen (und musiktherapeutischen) Unterricht, dessen mediale Außendarstellung über Fotografien und Printmedien für die Geschichte der musiktherapeutischen Praxis in Großbritannien von großer Relevanz ist, gehörten auch Radios, Klaviere, Schallplatten und Plattenspieler zu den musikalischen Ressourcen des St. Lawrence’s Hospitals (welche die Soundscape der Einrichtung nachhaltig prägten).

Das letzte Panel leitete MARTINA HOCHREITER (Linz) ein, die anhand des Schlafliedes „Schlafe, mein Prinzchen“ des Berliner Arztes Carl Eduard Flies (1770–1829) die Frage aufwarf, wie dessen gesellschaftlich-medizinische Überlegungen zur Stilldebatte und der Bedeutung des Ammenwesens mit der Gattung des Wiegenliedes zusammenhängen. EMILE WENNEKES (Utrecht) stellte drei zeitgenössische Opern vor, die sich auf verschiedene Weise dem Leben mit der Krankheit Diabetes widmen und sich damit in eine Tradition von Darstellungen von Krankheitsgeschichten im Musiktheater eingliedern. Schließlich fokussierte TIMUR SIJARIC (Wien) ausgewählte Szenen in Produktionen von Wien Film von 1938 bis 1945. Dabei unterstrich er die Bedeutung des Auges, des Blicks und des Anblickens und brachte sie mit Aspekten einer gezielt propagandistisch eingesetzten cineastischen Pädagogik in Verbindung. Der Blick der Zuseher:innen und damit verbunden die Schlagrichtung der Propaganda wurden durch die auditiven Eindrücke gelenkt.

DANIEL MORAT (Berlin) rundete die Tagung mit einem Schlusskommentar ab, der die aufgestoßenen Einfallstore, methodologischen Ansätze und Analyseebenen noch einmal aufzeigte, auf Verknüpfungen hinwies und noch lose gebliebene Fäden ausmachte. Er ließ die Tagung in fünf Punkten Revue passieren. 1. Über den langen betrachteten Zeitraum und die historischen Wandlungsprozesse in der Betrachtung des menschlichen Körpers hinweg, begegnete immer wieder die Annahme, dass Musik und Klang positive und negative Effekte auf Körper und Geist haben. Diese Unmittelbarkeit des Rückwirkens auf den menschlichen Körper und die Psyche kann als Spezifikum der Musik bezeichnet werden. 2. Das Forschungsfeld Musik und Sexualität, bzw. Musik und Gender erwies sich für mehrere Vorträge als äußerst gewinnbringend für ein Nachdenken über „Musik und Medizin“. 3. Dies kann auch über Musik-, Klang- und Körpererfahrungen in geistlich-religiösen, rituellen und spirituellen Kontexten behauptet werden. 4. Im Sinne der Sound Studies wurde wiederholt auf Klang und Krach als außermusikalische auditive Eindrücke verwiesen, die als Soundscape eine inspirierende, beruhigende, heilende, aber auch gefährliche und gewaltvolle Wirkung haben können. 5. Wurden mehrere Methoden- und Analyseebenen – von Quellen wie Handbücher, Romane, Lieder oder Rezeptbücher über biografische, mikrohistorische bis hin zu kunstwissenschaftlichen Ansätzen – reflektiert, wobei bemerkt wurde, dass in einem nächsten Forschungsschritt die Wirtschafts- und Sozialgeschichte stärker eingebracht werden kann.

Mit der vielfältigen und reichhaltigen Tagung wurde ein äußerst vielversprechender disziplinenübergreifender Austausch angestoßen, der Türen für weitere Forschungsansätze öffnet. Die interdisziplinäre Spurensuche nach Klangräumen des Medizinischen, Therapeutischen oder Psychiatrischen greift Elemente der Sound Studies auf und führt in die verschiedensten realen und imaginativen musikalischen und medizinischen Räume: Musiktheater, psychiatrische Anstalten, therapeutische Praxen, Musikschulen, Universitäten und Konservatorien, Filmsets, Kinos etc. Letztlich kann der (historische) menschliche Körper selbst als Klangkörper und Resonator verstanden werden und erlaubt einen medizinhistorischen und musikwissenschaftlichen Blick in ihn hinein, um ihn herum und – wenn er seinen Standpunkt wechselt und Räume durchschreitet – um die Ecke.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Einführung

Marina Hilber (Präsidentin des Vereins für Sozialgeschichte der Medizin)

Federico Celestini (Vorstand des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Innsbruck)

Maria Heidegger und Milijana Pavlović: Einführung in das Tagungsthema

Panel 1: Ästhetik, Emotion, Religion
Chair: Federico Celestini (Innsbruck)

Marie-Louise Herzfeld-Schild (Utrecht): Not for the Weak Nerved: On the Interplay Between Medicine and Music in the Second Half of the 18th Century

Floris Means (Nijmegen): Dreaming, Feeling, Hearing: Music, the Body and the Mind in the Works and Practices of the Dutch Psychiatrist and Novelist Frederik van Eeden (1860–1932)

Markéta Vlková (Brno): Music and Medicine in Czech Religious Literature

Panel 2: Musik und Körper
Chair: Bernhard Steinbrecher (Innsbruck)

Till Stehr (Oxford): Music, Performance, Sexuality and Sexology in Magnus Hirschfeld’s „Berlins Drittes Geschlecht“ (1904)

Mira Reiber (Innsbruck): Akustische Umwelt, akustische Innenwelt: Über das Hören der Welt und das Hören auf den Körper

Bernd Brabec de Mori (Innsbruck): Die Schamanentrommel: Europäische Interpretationen außereuropäischer Klangtechniken

Panel 3: Musik und Gewalt
Chair: Milijana Pavlović

Martin Clauss und Gesine Mierke (Chemnitz): Musik und Gewalt: Die akustische Dimension des Krieges in narrativen Texten des Mittelalters

Katia Chornik (Cambridge): Music and Trauma: Why knowing One’s Limits Matters

Keynote
Moderation: Milijana Pavlović

Morag Josephine Grant (Edinburgh): Bleed a Little Louder: Sound, Silence, and Music Torture

Panel 4: Musik, Biografie, Profession
Chair: Ursula Schneider (Innsbruck)

Heidrun Eberl (Weimar): Was weiß die Medizingeschichte über Kastratensänger? Eine Spurensuche im frühen 17. Jahrhundert

Michaela Krucsay (Graz): Ein Hippokratischer Eid für die Musik: Beruf und Berufung in den Schriften der Violinistin Hedi Gigler-Dongas

Regina Thumser-Wöhs (Linz): Leben von und mit Musik: Stress, Lampenfieber und Neuro-Enhancement

Panel 5: Musik in Kurorten und Sanatorien
Chair: Elisabeth Dietrich-Daum (Innsbruck)

Lorenz Adamer (Tübingen): Bade- und Kurmusik in der frühen Neuzeit (1450–1750)

Christina Vanja (Kassel): Georg Philipp Telemanns „Pyrmonter Kurwoche“ (1734): Über die physiologischen Zusammenhänge von Trinkkur, Promenade und Musik

Karin Hallgren (Växjö): Music at Sanatoriums in Sweden (1891–1961)

Panel 6: (Therapeutische) Musik in (medikalen) Räumen
Chair: Marina Hilber (Innsbruck)

Naomi Joy Barker (London): „Per ricreatione de gli ammalati”: Organ Music for the Ospedale di Santo Spirito in Sassia in the 1620s

Sarah Koval (Harvard): „A Prescription for Taking Action“: Notating Domestic Music in Seventeenth-Century English Recipe Books

Rosemary Golding (London): Music and the Ideal Asylum: John Conolly, Hanwell Asylum and the Case for Music as Therapy

Andrea Korenjak (Wien): Wiener Anleitungen zur Praxis der Musik in Medizin und Psychiatrie im 19. Jahrhundert

Panel 7: Musik und Therapie
Chair: Carlos Watzka (Linz)

Céline Frigau Manning (Lyon): Music, Medicine, and Hypnosis in the Nineteenth-Century Performances of the Aissawa Brotherhood

John Habron (Manchester): Priscilla Barclay’s Music Therapy Practice and the Pioneer Patients at St. Lawrence’s Hospital (1956–1977)

Gerhard Ammerer und Michaela Papst (Salzburg): Entstehung und aktuelle Anwendungs(bereiche) der Musiktherapie in Österreich

Panel 8: Medizin in Musik / Musik in Medizin
Chair: Elisabeth Lobenwein (Klagenfurt)

Martina Hochreiter (Linz): Wiegenlied und „Stilldebatte“: Medizingeschichte, Gender und musikwissenschaftliche Engführung am Beispiel von „Schlafe, mein Prinzchen“ des Berliner Arztes Carl Eduard Flies (1770–1829)

Emile Wennekes (Utrecht): Diabetes in Musica: Three Operas featuring Metabolic Disorder

Timur Sijaric (Wien): Resounding Eyes, Educating Minds: Music in Wien-Film „Medical Features” 1938–1945

Schlusskommentar
Moderation: Maria Heidegger

Daniel Morat (Berlin)


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