Theorie und Empirie. Ein unzertrennliches Paar?

Theorie und Empirie. Ein unzertrennliches Paar?

Organisatoren
Susan Krause; Philipp McLean; Judit Ramb; Nicole Schwabe; Jörg van Norden (Universität Bielefeld) / Konferenz für Geschichtsdidaktik e.V
PLZ
33615
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Fand statt
Hybrid
Vom - Bis
13.07.2023 - 14.07.2023
Von
Caroline Clormann, Didaktik der Geschichte, Justus-Liebig-Universität Gießen; Imke Sofie Selle, Didaktik der Geschichte, Historisches Seminar, Universität Osnabrück

Theorien historischen Lernens – Theorien in der Erforschung historischen Lernens, unter diesem Titel stand der Call der diesjährigen „Early-Career-Researchers”-Tagung der Konferenz für Geschichtsdidaktik. Die theoretische Schwerpunktsetzung, die in Bielefeld traditionellerweise stark verankert ist, zielte bereits auf die Frage, was den Kern historischen Lernens ausmacht. Dazu war ein Theorieimport aus anderen Disziplinen ausdrücklich erwünscht, genauso wie eine Diskussion über das Verhältnis von Theorie und Empirie in den einzelnen Forschungsprojekten.

SUSAN KRAUSE (Bielefeld) widmete ihre Begrüßungsworte einer kritischen Betrachtung der Begriffe „early career“ und „wissenschaftlicher Nachwuchs“. Sie wies darauf hin, dass die Wege in die Promotion in der Regel vielfältig sind und plädierte dafür, Selbstbezeichnungen für den eigenen Karriereweg zu finden, die sich jenseits von Infantilisierung bewegen. Nach einführenden Worten von FRANK GRÜNER, SABINE SCHÄFER und NICOLE SCHWABE (jeweils Bielefeld) eröffnete LALE YILDIRIM (Osnabrück) als Vorstandsmitglied der Konferenz für Geschichtsdidaktik die Tagung und würdigte die Arbeit der Doktorand:innen und Post-Docs als zentralen Bestandteil des Diskurses innerhalb der Disziplin.

In Panel I diskutierten die Teilnehmer:innen Forschungsperspektiven auf historisches Erzählen. Im Zentrum stand die Frage, wie historische Erzählungen konstruiert und verhandelt werden. JAN SIEFERT (Duisburg-Essen) präsentierte sein Forschungsprojekt, in dem er mit Hilfe eines digitalen Lernmoduls historische Erzählungen der Proband:innen untersucht. In diesem Modul lernten Schüler:innen multiperspektivische Positionen zum Atombombenabwurf auf Hiroshima kennen, lösten Aufgaben zu diesen und entwickelten daraus eigene Narrationen. So entstand ein Datenpool, der quantitativ-qualitativ auswertbar ist und zeigt, welche Argumentationsmuster die Schüler:innen verwenden, um historische Sachverhalte zu erklären.

DANIEL FASTLABEND-VARGAS (Paderborn) präsentierte sein Forschungsprojekt, in dem er den außerschulischen Umgang Jugendlicher mit Kolonialfotografien untersucht. Eine theoretische Grundlage seines Forschungsprojektes stellt dabei die Spieltheorie dar, die er der empirischen Auswertung zu Grunde legt. Mittels der dokumentarischen Methode wertete er Gruppeninterviews mit Jugendlichen über einzelne Kolonialfotografien aus und versuchte, die spezifischen „Spielregeln“ der Gruppe im Umgang mit Geschichtskultur zu typisieren. Dabei versteht er „Spielregeln“ als erfahrungsbasierte Regelmäßigkeiten in der Auseinandersetzung mit Geschichte.

SABRINA SCHMITZ-ZERRES (Münster) schloss das Panel mit ihrem Vortrag zu Zeitsemantiken, Zeitpraktiken und historischem Lernen. In ihrem Forschungsprojekt widmet sie sich der Frage nach temporalen Bezügen der Eigenzeit in historischen Tagebüchern. Die Basis bilden hier Theorien aus unterschiedlichsten Disziplinen wie beispielsweise Kosellecks „Zeitschichten“, Landwehrs „Chronoferenzen“, Novotnys „Eigenzeit“, Elias’ „Naturzeit“ und Nassehis systemtheoretische Überlegungen zu „Zeitsemantiken“. Geschichtsdidaktisch können diese Überlegungen für das Konzept des Gegenwartsbezugs fruchtbar gemacht werden.

Das zweite Panel fragte nach der Darstellung von Geschichte im Spiel aus unterrichtspraktischer und geschichtskultureller Sicht. LORENZ PRAGER (Wien) stellte sein Forschungsprojekt vor, in dem er die These von digitalen Spielen zum Zweiten Weltkrieg als nationalsozialistischen Kriegerdenkmälern verfolgt. Der Begriff des Erinnerungsortes wurde von ihm mit seinen Dimensionen Materialität, Symbolkraft und Funktion ins Digitale übertragen. In diesem Kontext fragt Prager mittels kritischer Diskursanalyse beispielsweise danach, wie und ob z.B. NS-Verbrechen, Heldenverehrung oder nationalsozialistische Ästhetik im Computerspiel aufgegriffen wurden.

CHRISTIAN BUSCHMANN (Frankfurt am Main) stellte sein Forschungsprojekt zu Planspielen im Geschichtsunterricht vor, in dem er Lehrpersonen, die bereits mit Planspielen im Geschichtsunterricht gearbeitet haben, als Expert:innen interviewte. Mittels qualitativer Inhaltsanalyse untersuchte er beispielsweise, welche Zielsetzungen Lehrkräfte mit dem Einsatz von Planspielen verfolgten und in welcher Phase des Geschichtsunterrichts diese schwerpunktmäßig zu finden waren. In Bezug auf die Spielmechanik changierten die beschriebenen Spiele zwischen Authentizität und Abstraktion. Abschließend fragte Buschmann mit dem Bild des Chocolate-Covered Broccoli kritisch nach der Vereinbarkeit von Spielen und Lernen.

Das dritte Panel beschäftigte sich mit Fragen der Wahrnehmung von geschichtskulturellen Manifestationen und deren Bedeutung für das historische Lernen. Zunächst präsentierte NADJA MIX (Potsdam) ihr Forschungsprojekt zur Rolle von Social Media in der Lehrer:innenbildung. Zur Frage, wie Fortbildungen zum Thema Social Media die subjektiven Theorien und das Professionswissen von Geschichtslehrkräften beeinflussen, entwickelte Mix ein Kompetenzmodell. Dieses schließt an verschiedene etablierte Modelle professioneller Kompetenz an: So an das COACTIV-Modell, das Heidelberger Geschichtslehrerkompetenzmodell, das Potsdamer Modell des erweiterten Fachwissens und das TPACK-Modell. In drei Fortbildungen wurden Lehrkräfte zu den Portalen Instagram, Wikipedia und YouTube geschult und in der Planung von entsprechendem Unterricht angeleitet, um mit Hilfe von Pre- und Posttests den Zuwachs professionellen Wissens und die Veränderung subjektiver Theorien erheben zu können.

CHARLOTTE HUSEMANN (Potsdam) stellte ihre theoretischen Überlegungen zum Begriff der Wahrnehmung vor. Sie verwies darauf, dass digitale Inhalte nicht nur zunehmend entschriftlicht sind, sondern auch immer schneller rezipiert werden. Die unbewusste Verarbeitung von Videos und Bildern gewinne also an Bedeutung. In einem kognitionspsychologischen Zugriff unterschied Husemann daher in Reiz, Sensation (der Sinnesrezeptoren), Perzeption (in der Innenwelt), Klassifikation (Weiterverarbeitung) und Reaktion. Dieser komplexe Prozess entziehe sich weitestgehend dem Zugriff der Forschenden, allerdings könne mittels Eye-Tracking nachvollzogen werden, welche Elemente Nutzer:innen betrachten, auch wenn sie die entsprechenden Bilder nur sehr kurz wahrnehmen. Husemann betonte dabei, dass so ein geschichtsdidaktischer Beitrag zur Ausdifferenzierung des Konzeptes der Wahrnehmungskompetenz geleistet werden kann.

ELENA LEWERS (Bochum) präsentierte ihre Arbeit im Projekt ViRaGe (Virtuelle Realitäten als Geschichtserfahrung), in dem sie Schüler:innen zu ihren Erfahrungen mit einem VR-Angebot interviewte. Schlaglichtartig beleuchtete sie dabei Fragen von historischer Erfahrung in Anschluss an Rüsen, Koselleck, Ankersmit u.a. Dabei definierte sie Geschichtserfahrung als Gegenwartserfahrungen mit Repräsentationen der Vergangenheit, grenzte sie somit von den Erfahrungen historischer Personen ab und markierte die Grenze zum Erlebnis-Begriff.

In Panel IV standen (Teil-)Prozesse historischen Denkens im Vordergrund. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurde danach gefragt, was historisches Lernen bedeutet, wie es ausgelöst wird und wo die Grenzen zu anderen Formen des Lernens verlaufen. Zunächst stellte MELANIE RICHTER-OERTEL (Flensburg) ihr Forschungsprojekt zu einer transdisziplinären gesellschaftswissenschaftlichen Bildung (tgB) vor. Theoretische Bezüge boten dabei Überlegungen verschiedener Disziplinen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, wie beispielsweise die Bildungstheorie mit Klafkis kategorialer Bildung oder poststrukturalistische Zugänge. Richter-Oertel ging dabei von der These aus, dass aus der Verknüpfung dieser Überlegungen ein BildungsMEHRwert entsteht, der sich in spezifischen Kompetenzen (beispielsweise Dekonstruieren, Konstruieren, Urteilen) abbilden lässt.

FRANZISKA PILZ (Paderborn) präsentierte ihre Überlegungen zu Krisen im bilingualen Geschichtsunterricht und deren Potenzial für historisches Lernen. In ihrer Studie führte sie Interviews mit Schüler:innen zu videographierten Unterrichtsstunden, um sie in Hinblick auf unterrichtliche Krisen analysieren zu können. Dieser Analyse näherte sich Pilz mit Hilfe von Oevermanns Überlegungen zum Wechselspiel von Routine und Krise, Combes Erfahrungstheorie und Kollers Konzept der transformatorischen Bildungsprozesse. Handlungsleitend war für Pilz dabei die Annahme, dass bilingualer Unterricht als Brennglas für unterrichtliche Krisen beim historischen Lernen wirkt.

JAN-CHRISTIAN WILKENING (Köln) stellte sein Forschungsprojekt zum historischen Denken von Menschen mit Lernschwierigkeiten vor. Historisches Denken operationalisierte er dabei als die Nutzung historischer Kompetenzen. In seiner Studie erhielten Menschen mit Lernschwierigkeiten eine Reihe von Quellen und Darstellungen zu den Special Olympics und einen produktorientierten Arbeitsauftrag. Mittels anschließender Interviews, dichter Beschreibungen auf Grundlage von Feldnotizen und transkribierter Audioaufnahmen wurden diese Lernsettings dann unter anderem in Hinblick auf die Sichtbarkeit historischer Kompetenzen untersucht, um besseren Einblick in die historischen Lernprozesse von Menschen mit Lernschwierigkeiten zu erhalten.

JONAS SCHOBINGER (Nordwestschweiz) gab einen Einblick in das Projekt RicH (Research of Learning Processes in History), an dem er gemeinsam mit Jan Scheller und Martin Nitsche arbeitet. Dieses nimmt die verschiedenen Operationen narrativer Kompetenz in den Blick. Hier wurden in einem Noviz:innen-Expert:innen-Design Personen mit Quellenmaterial zum Thema „Schweizer Geschichte im Ersten Weltkrieg“ konfrontiert und mit Hilfe des lauten Denkens dazu aufgefordert, zum Material Stellung zu nehmen. Schobinger zeigte dabei am Beispiel des Fragens, dass dieser Begriff für die Geschichtsdidaktik noch wenig erforscht ist. Er ging dabei in Anschluss an erziehungswissenschaftliche und entwicklungspsychologische Aspekte von einer Dreiteilung des Frageprozesses aus in einen initialen Perplexitätsmoment, eine Ausdifferenzierung und schließlich eine Formulierung der Frage. Perspektivisch soll eine Lernprogessionslogik des historischen Fragens entwickelt werden.

Der zweite Tagungstag begann mit einem Round Table, bei dem die „Early Career Researchers“ gegenüber Lale Yildirim als Vertreterin des Vorstandes der Konferenz für Geschichtsdidaktik Wünsche und Bedarfe an diese äußern konnten. Die reguläre Tagung wurde mit Panel V fortgesetzt, in dem die Didaktik der Geschichte selbst historisiert wurde und Diskurse innerhalb der Disziplin hinterfragt wurden. HANNAH VAN REETH (Graz) begann ihren Vortrag mit einem Zitat über die Krise der Historie, die beim Mannheimer Historikertag 1976 vermeintlich überwunden wurde. Sie fragte danach, welche Rolle Krisen für das disziplinäre Selbstverständnis der Geschichtsdidaktik spielen und beschäftigte sich insbesondere mit den Ursprüngen der rüsenschen Begriffsbildung. Hierbei betonte sie vor allem die Rolle des Wandels bei Rüsen, dem eine krisenüberwindende Funktion zugeschrieben wird.

NICOLE SCHWABE (Bielefeld) präsentierte ihr Forschungsprojekt zur deutsch-deutschen Disziplingeschichte im Zeitraum zwischen 1949 und 1990. Sie identifizierte sogenannte Weltbezüge in west- und ostdeutschen geschichtsdidaktischen Fachzeitschriften. Weltbezüge versteht sie als heuristisches Instrumentarium, mit dem sie Bezüge zu Räumen außerhalb von Europa bezeichnet. Beispielhaft zeigte sie die Konjunkturen der Weltbezüge in der Bundesrepublik. Sie konnte ausmachen, dass solche Konjunkturen dort vor allem in den 1950er- und zu Beginn der 1960er- sowie in den 1980er-Jahren vorzufinden waren. Zudem reflektierte sie ihren Arbeitsprozess kritisch und betonte, dass es zum wissenschaftlichen Prozess gehört, sich zwischenzeitlich im Material zu verlieren.

Das sechste Panel fragte nach globalgeschichtlichen Perspektiven im Geschichtsunterricht und betonte Handlungsbedarf hinsichtlich der rassistischen Ausrichtung einiger geschichtsdidaktischer Prinzipien und Konzepte. So wurde insbesondere Kritik an den Begriffen „Fremdverstehen” und „Alteritätserfahrung” geäußert. BENJAMIN REITER (Bamberg) sprach über Werturteilsbildung im Kontext von globalgeschichtlichen Perspektiven im Geschichtsunterricht. Zunächst fragte er, was Werte seien, und stellte fest, dass diese Kriterien für die Werturteilsbildung darstellen können. Er betonte die zentrale Rolle, die Werturteile für historisches Denken einnehmen. Gleichzeitig bemerkte er, dass Werturteile in Schulbüchern selten angebahnt und im Geschichtsunterricht häufig sehr subjektiv gefällt werden. Daraus leitete er die Forderung ab, den Wert selbst in den Unterricht zu holen und schlug am Beispiel der historischen Gerechtigkeit ein Vorgehen zur Sichtbarmachung und Aushandlung von Werten im Geschichtsunterricht vor.

DOMINIC STUDER (Nordwestschweiz) stellte in seinem Vortrag erste exemplarische Ergebnisse aus einem gemeinsamen Projekt mit Philipp Marti und Simon Affolter vor. Sie führten Lehrkräftefortbildungen zur Umsetzung von globalgeschichtlichen Perspektiven im Geschichtsunterricht durch und videographierten die im Anschluss von den Lehrkräften durchgeführten Unterrichtseinheiten. Zudem wurden die Schüler:innen interviewt, die an diesen Unterrichtseinheiten teilgenommen hatten. In seinem Vortrag zeigte Studer beispielhaft einige Interviewpassagen, die nahe legen, dass die Schüler:innen globale Perspektiven als relevant empfinden, Eurozentrismus hinterfragen und Geschichte als verflochten und nicht-linear wahrnehmen.

Abschließend präsentierte JUDIT RAMB (Bielefeld) ihre Überlegungen zu Rassismuskritik und historischem Denken. Sie forderte eine rassismuskritische Wendung der Geschichtsdidaktik als Disziplin und stellte fest, dass in der Disziplin zwar auf rassistische Aspekte geschichtsdidaktischer Prinzipien, Konzepte und Paradigmen hingewiesen werde, bisher aber wenig geschehen sei, um solchen Aspekten entgegenzuwirken. In ihrem Dissertationsprojekt fragt sie daher, an welchen Stellen historisches Denken rassismuskritisch gestaltet werden kann.

In der Abschlussdiskussion reflektierte PETER RIEDEL (Bielefeld) die der Tagung zugrundeliegende Frage: „Theorie und Empirie – ein unzertrennliches Paar? Geht das eine ohne das andere? Was gewinnt das eine durch das andere?” Zudem fragte er, ob es sich bei beidem tatsächlich um ein Paar handele oder nicht eher um ein Dreieck aus Theorie, Empirie und Pragmatik, wie die Arbeitsfelder der Didaktik der Geschichte in Einführungsvorlesungen häufig benannt werden. Alternativ schlug er vor, von einem Viereck bestehend aus Theorie, Empirie, Pragmatik und Normativität zu sprechen. Anschließend wurde die Anregung eingebracht, Theoriebildung als geschichtsdidaktische Praxis zu betrachten und betont, dass Empirie nicht ohne Theorie funktioniere und auch Praxis immer theoriebasiert sei. Theoriebildung wurde mit dem Schaffen von Ordnung verglichen. Der Prozess des Ordnung-Schaffens sei dabei jedoch nie abgeschlossen und es müsse immer wieder neu geordnet werden. Des Weiteren wurde dem Vorschlag, von einem Viereck geschichtsdidaktischer Arbeitsfelder (Theorie, Empirie, Pragmatik und Normativität) zu sprechen, beigepflichtet, da Geschichte immer normativ sei.

Die Tagung machte deutlich, dass der häufig vorgebrachte Vorwurf, die Didaktik der Geschichte sei zu selbstreferentiell, zumindest für die aktuelle Forschung der „Early Career Researchers“ nicht zutrifft. So wurden vielfältige Theoriebezüge zu anderen Disziplinen hergestellt, darunter zur Psychologie, Philosophie und Rassismusforschung. Genuin geschichtstheoretische Modelle und Begriffe wurden vermehrt in Frage gestellt, was allerdings nicht dazu führen dürfe, schon existierende Modelle und Begriffe außenvorzulassen.

Konferenzüberblick:

Begrüßung

Susan Krause (Bielefeld), Frank Grüner (Bielefeld), Sabine Schäfer (Bielefeld), Nicole Schwabe (Bielefeld), Lale Yildirim (Osnabrück)

Panel I: Narration, Erzählen, Zeit

Moderation: Franziska Rein (Kiel/Ludwigsburg)

Jan Siefert (Duisburg-Essen): Schüler erklären und erzählen Geschichte. Theoretische Konzeptionen von Erklärungen als Teil von Narrationen im Geschichtsunterricht in ihrer Relevanz für die empirische Erfassung von Leistungen der narrativen Kompetenz

Daniel Fastlabend-Vargas (Paderborn): Keine Empirie ohne Theorie?! Zur Notwendigkeit theoretischer Entscheidungen für eine empirische Erforschung von „Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft“

Sabrina Schmitz-Zerres (Münster): Zeitpraktiken, Zeitsemantiken und historisches Lernen – Überlegungen zur Ausdifferenzierung der Kategorie „Zeit“ und den Potentialen für historisches Lernen am Beispiel der Zeitpraktiken des Gegenwartsbezuges

Panel II: (Digitale) Spiele

Moderation: Philipp McLean (Bielefeld/Köln)

Lorenz Prager (Wien): Digitale Spiele als nationalsozialistische Kriegerdenkmäler? Der Beitrag digitaler Spiele zum Diskurs über die Verbrechen des Nationalsozialismus und dessen Potential für eine subjektorientierte Geschichtsdidaktik

Christian Buschmann (Frankfurt am Main): Zwischen „Abstraktion“ und „Authentizität“ – Der Einsatz von Planspielen im Geschichts-Unterricht

Panel III: Wahrnehmung

Moderation: Kornelia Konczal (Bielefeld)

Nadja Mix (Wolf) (Potsdam): Social Media im Geschichtsunterricht. Modifikation der subjektiven Theorien und Erweiterung des Professionswissens von Geschichtslehrkräften durch Fortbildungen

Charlotte Husemann (Potsdam): Sehen, erblicken, begreifen. Theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Wahrnehmung aus geschichtsdidaktischer, mediendidaktischer und kognitionspsychologischer Perspektive

Elena Lewers (Bochum): Geschichte erfahren – Geschichtserfahrung? Erfahrung als Teilaspekt historischen Lernens

Panel IV: Geschichtsunterricht

Moderation: Philipp Bernhard (Augsburg)

Melanie Richter-Oertel (Flensburg): Fachunterricht ohne Fachdidaktik? Begründung und Entwicklung einer Didaktik gesellschaftswissenschaftlicher Verbundfächer in der Sek I

Franziska Pilz (Paderborn): Krisen im bilingualen Geschichtsunterricht und deren Potenzial für historisches Lernen

Jonas Schobinger / Martin Nitsche / Jan Scheller (Nordwestschweiz): Wie werden (historische) Fragen konstruiert? Teilaspekte historischen Fragens: Auswertung der Zwischenresultate anhand der Pilotdaten des SNF-Projektes Research of Learning Processes in History (RicH)

Round Table mit Lale Yildirim (Osnabrück)

Panel V: Disziplingeschichte

Moderation: Jana Hoffmann (Bielefeld)

Hannah van Reeth (Graz): „Wandel“ als Selbsterzählung? Über (Dis-)Kontinuitäten geschichtsdidaktischen Denkens

Nicole Schwabe (Bielefeld): Geschichtsdidaktische Weltverhältnisse im geteilten Deutschland

Panel VI: Globalgeschichte und Rassismus

Moderation: Lale Yildirim (Osnabrück)

Benjamin Reiter (Bamberg): Historische Gerechtigkeit. Globalgeschichtliche Perspektiven und Werturteilsbildung im Geschichtsunterricht

Dominic Studer (Nordwestschweiz): Globalgeschichtliche Perspektiven und historisches Lernen

Judit Ramb (Bielefeld): Rassismuskritik und Historisches Denken. Grundlegung einer rassismuskritischen Geschichtsdidaktik

Abschlussdiskussion

Moderation: Peter Riedel (Bielefeld)

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