NORMALITÄT – Begriff und Praxis gesellschaftlicher Konstruktionen

NORMALITÄT – Begriff und Praxis gesellschaftlicher Konstruktionen

Organisatoren
Carsta Langner; Clemens Villinger
Veranstaltungsort
Friedrich-Schiller-Universität Jena
PLZ
07743
Ort
Jena
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.09.2023 - 15.09.2023
Von
Lukas Bartl, Max-Weber-Kolleg, Universität Erfurt

„Warum eine Tagung zu ‚Normalität‘?“ fragte CARSTA LANGNER (Jena) zu Beginn der Tagung „NORMALITÄT – Begriff und Praxis gesellschaftlicher Konstruktionen“, die am 14. und 15. September and der Friedrich-Schiller-Universität in Jena stattfand. Nicht nur würden aktuelle populistische „Normalitätsversprechen“ in der Politik zu einer kritischen Hinterfragung einladen, auch in der historischen Forschung bedürfe es einer Einordnung des Begriffs, der in einflussreichen Titeln wie Christopher Brownings „Ganz normale Männer“ oder Mary Fulbrooks „Ein ganz normales Leben“ zwar sinnstiftend wirke, doch analytisch nicht hinterfragt würde. Langner hob vier Teilaspekte des Normalitätsbegriffs heraus, die die Tagung im Folgenden beschäftigen sollten. Zunächst sei da die Machtdimension des Begriffs, der bislang vor allem in Körper-, Geschlechtergeschichte und Disability Studies hervorgehoben worden sei. Anschließend an Andreas Reckwitz sei ergänzend zudem nach dem Spannungsverhältnis zwischen Druck zur Anpassung und zur Abweichung von der Norm zu fragen. Als dritten Punkt verwies Langner auf die Bedeutung des Begriffs für die deutsche Geschichte. Thesen eines „Sonderwegs“ und Debatten rund um die Exzeptionalität der Shoa würden immer wieder die Frage nach der Verwendbarkeit des Normalitätsbegriffs in der Geschichtswissenschaft aufwerfen. In ihrem Anliegen, den Begriff zu Beginn „möglichst weit aufzuspannen“ ging Langner zuletzt noch auf dessen Bezüge zur Vorstellung der „Krise“ ein und die damit verbundenen Fragen, wie und durch wen Krisen überhaupt bestimmbar seien.

Der erste Tag widmete sich alsdann ebensolchen Fragen der Definition und Möglichkeiten einer Operationalisierung des Begriffes „Normalität“ und seiner Antipoden. Das erste Panel eröffnete STEFANIE MIDDENDORF (Jena) mit einem ideengeschichtlichen Aufschlag, der sich die Konjunkturen und Interpretationen der Begriffe „Krise“ und „Ausnahmezustand“ vornahm. Anhand der Krisenbegriffe von Carl Schmitt, Giorgio Agamben und Jürgen Link kritisierte Middendorf die Mystifizierung von Krisenzuständen und die ihnen oftmals zugeschriebenen Eskalationsautomatismen hin zu einer diktatorischen Gefahr. In ihrem Vortrag plädierte Middendorf für eine weniger am Souverän orientierte Untersuchung der politischen Verwendung der Begriffe „Krise“ und „Ausnahmezustand“ und schlug – in Anlehnung an Otto Kirchheimer, Franz L. Neumann und Ernst Fraenkel – vor, Krise und Normalität von einer pluralen Gesellschaft und anhand Fragen nach Machtdifferenzen, (institutionellen) Krisenakteuren und Handlungsspielräumen zu denken. OLIVER IBERT (Erkner) schloss an die vorangegangene Begriffsbetrachtung an und fügte ihr seine Beobachtungen aus einem 2021 abgeschlossenen Forschungsprojekt des IRS-Erkner an. Das Projekt untersuchte mittels qualitativer Interviews den Krisenbegriff aus der Sicht von in Krisenumfeldern handelnden Personen. Am Anfang stand Iberts Diagnose eines zunehmend inflationären Gebrauchs des Krisenbegriffs. Sein Konzept der „eingebetteten Krise“ sollte die latente Qualität von Ausdrücken wie „transboundary“ oder „creeping crisis“ erhalten, sie jedoch für die Forschung anwendbar machen. Anhand der Interviews mit Akteur:innen aus den Feldern der Porzellanindustrie, Frachtschifffahrt und Fluchtmigration suchte Ibert deutlich zu machen, dass der Krisenbegriff in bestimmten organisationalen Feldern durchaus analytisch verwendbar und durch die Beobachtung des Diskurses von an festgelegten Feldern beteiligten Akteuren zudem messbar sei.

Im zweiten Panel wurde verstärkt die Frage nach der Etablierung von Normalität in unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen diskutiert. Eine solche langfristig etablierte Normalität, die SABINE REH (Berlin) als Ausgangspunkt ihres Vortrags nahm, war die des Leistungsbegriffs im deutschen Bildungswesen. Anhand eines Bogens vom18. Jahrhundert bis in die Gegenwart zeigte Reh auf, dass die Praxis einer individuell mess- und vergleichbaren Schulleistung in zwei Phasen durchgesetzt wurde. In Anlehnung an das Foucault’sche Begriffspaar von „Normation“ und „Normalisierung“ machte Reh deutlich, dass sich zunächst der Blick der Pädagog:innen auf das individuelle Verhalten der Schüler:innen richtete. Personalisierte Zeugnisse, welche zunächst vor allem die Frömmigkeit und Angepasstheit des Verhaltens der Schüler:innen beurteilten, seien dann um 1900 zunehmend durch Statistiken abgelöst worden. Diese Entwicklung hätte den Leistungsgedanken im Schulwesen insofern „normalisiert“, als die Etablierung von Durchschnitten, um die herum Schulleistungen eingeordnet wurden, die Differenzierung von Schüler:innen in Kategorien (besser/schlechter als der Durchschnitt) erlaubt habe. Schule sei so zu einem entscheidenden Ort der Durchsetzung eines prinzipiellen individuellen Leistungsgedankens geworden.

SARAH KARIM (Köln) berichtete aus dem DFG-Projekt „Dispositive von ‚dis/ability‘ im gesellschaftlichen Wandel: (Erwerbs-)Arbeit als biographische Erfahrung und Alltagspraxis im Kontext von (Nicht-)Behinderung“ und knüpfte an den vorangegangenen Vortrag insofern an, als auch den von ihr geführten Gesprächen mit Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen Ideen von Normalität eng mit Ideen von Leistung verbunden schienen. Karim hob die Ambivalenzerfahrung vieler Gesprächtspartner:innen hervor, die sich einerseits in einem Kampf um Normalität, und damit Gleichbehandlung, befänden, andererseits jedoch mit Normalitätsvorstellungen von außen zu kämpfen hätten. Die Betroffenen befänden sich demnach in einer ständigen Bearbeitung von Normalität, der sie zumeist entweder durch Betonung einer eigenen Besonderheit begegneten oder aber mit dem Versuch durch Leistung die von außen zugeschriebene Besonderheit zu durchbrechen.

Den Abschluss des ersten Tages bildete CLEMENS VILLINGER (London), der sein neu begonnenes Forschungsprojekt vorstellte, welches sich unter anderem dem Vergleich (west)deutscher und britischer Lebensläufe im 20. Jahrhundert widmen soll. Die Daten der Bonner Längsschnittstudie des Alterns (BOLSA), welche von 1965 bis 1981 durchgeführt wurde, möchte Villinger als Quellen heranziehen, da die Interviewten dieser Studie aufgrund ihrer vermeintlichen Normalität, im Sinne von Durchschnittlichkeit gemessen an soziodemografischen Werten, ausgewählt wurden. Anhand der Interviews untersuchte die BOLSA „Daseinstechniken“ und „Daseinsthemen“ der Befragten, die die Brüche ihrer eigenen und der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts zumeist ausblendeten und erzählerisch ihre eigene Normalität konstruieren. Diese Konstruktion sei durch die Fragestellungen der BOLSA unterstützt worden. Die Untersuchung der Interviews aus einer historischen Perspektive heraus erlaube heute den Blick auf Normalitätsvorstellungen der Zeit zu schärfen und die biographische Selbstkonstruktion „ganz normaler Deutscher“ nach Holocaust und Zweitem Weltkrieg zu analysieren.

Der Zusammenhang von Durchschnitt und Normalität, ebenso wie die Wandelbarkeit von Normalitätsvorstellungen über Epochen hinweg, wurden im Anschluss zum Gegenstand lebendiger Diskussionen. Die darin aufgeworfenen methodischen und inhaltlichen Fragen spiegelten sich in ANJA LAUKÖTTERs (Jena) abschließendem Kommentar zum ersten Tag, in dem sie auf die Gebundenheit von Normalitätsbegriffen auf die jeweiligen Fallbeispiele abhob und anhand der Mediengeschichte darauf hinwies, dass die Etablierung von Durchschnitten und Durchschnittsfiguren stets auch eine performative und normative Dimension habe.

Die Bedeutung von Messungen für die Etablierung von Normalität und die Frage nach ihrer Messbarkeit aus einer geschichtswissenschaftlichen (oder sonstigen wissenschaftlichen) Forschungsperspektive prägten auch den zweiten Tag der Tagung, den RÜDIGER GRAF (Potsdam) eröffnete. Inhalt seines Vortrages waren die im 20. Jahrhundert verstärkt zu beobachtenden Versuche in Ethnologie und Psychologie „normales Verhalten“ des Menschen zu definieren. Der „behavioural turn“, also die Abwendung von der Beobachtung von subjektiv sinnigem Handeln hin zu als responsiv verstandenem Verhalten habe mit Vorstellungen eines menschlichen Exzeptionalismus und normativen Handlungserwartungen brechen wollen. Die von den Naturwissenschaften inspirierte Idee, menschliches Verhalten vorhersagbar und berechenbar zu machen, habe zugleich das Versprechen der Kontrollier- und Steuerbarkeit durch Politik und Wirtschaft geborgen, was sich bis heute im Erfolg von Konzepten wie nudging in diversen gesellschaftlichen Bereichen ausdrücke. Eine dauerhafte Entnormativierung sei hingegen nicht eingetreten. Gesellschaftliche Normen hätten sich vielmehr verschoben, „normales“ Verhalten werde zunehmend mit „naturgemäßem“ Verhalten gleichgesetzt. Zudem lasse die zunehmende Zergliederung von Verhaltensspektren und Diagnosen die Grenze zwischen „normal“ und „anormal“ verschwimmen.

Gesellschaftliche Kämpfe um diese Grenze nahm NINA MACKERT (Leipzig) zum Thema ihres Vortrags, in dem sie die Durchsetzung der Idee von Über- und Untergewicht in den USA des frühen 20. Jahrhunderts beleuchtete. Anhand der beginnenden Popularisierung des Kalorienzählens in den 1920er-Jahren machte Mackert erneut die Bedeutung des Messens für die Etablierung von Normalität deutlich. Mackert betonte allerdings, dass die in Gewichtsdiskursen postulierte Normalität sich nicht am gemessenen Durchschnittskörper, sondern einem idealen Körper ausrichtete, welcher in frühen Ratgebern als normal vermittelt worden sei. Mackert verwies des Weiteren auf anregende Verbindungen zu Rüdiger Grafs Vortrag, denn die von ihr zitieren Autor:innen, wie Lulu Peters, deklarierten ein natürliches Ideal- (und damit Normal-)Gewicht, welches jedoch, nicht ganz widerspruchsfrei, das aktive individuelle Handeln zu seiner Erreichung benötige. Übergewicht sei somit zu einem physischen Indikator von „unnatürlichem“ Verhalten entgegen besseren Wissens geworden.

VIOLA BALZ (Berlin) vollzog in der Folge den Übergang von physischen hin zu psychischen Normalitätsvorstellungen. Die Geschichte der Psychiatrie sei als eine Geschichte der Differenz von „Normalität“ und „Verrücktheit“ zu verstehen, wobei die Differenz zwischen beiden Kategorien im Verlauf des 20. Jahrhunderts, unter anderem durch die Zunahme psychischer Belastungen, zunehmend brüchig geworden sei. Balz fragte in ihrem Vortrag danach, wie solche Belastungen in der DDR während der 1970er- und 1980er-Jahre adressiert wurden. Anhand von Ratgeberliteratur und Filmen des Deutschen Hygienemuseums, veranschaulichte Balz, dass die steigenden Belastungen im Arbeits- und Privatleben den Bürger:innen als „normal“ vermittelt wurden und ihnen der richtige Umgang damit beigebracht werden sollte. (Psychische) Normalität sei somit als erlernbar und individuell erreichbar dargestellt worden. Die Industrialisierung der Arbeitswelt und die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern führten, so Balz, zu einer steigenden Belastung von Frauen, die in den Ratgebern nicht oder nur am Rande thematisiert wurde. Stattdessen zeigte sich eine Individualisierung von psychischer Gesundheitsvorsorge, mitsamt allerhand Anleitungen zum Stressabbau und psychischer Erholung.

PASCAL EITLER (Hamburg) bezog sich in seinem Beitrag zu Beginn explizit auf die vorangegangenen Vorträge von insbesondere Mackert und Reh, die anhand ihrer Fallbeispiele die Verflechtung von Subjektivierungsprozessen und einer wachsenden Ausrichtung an Durchschnitten/Normalitäten aufgezeigt hätten. Er plädierte dafür, das Anwachsen von Normalisierungsprozessen nicht als ein Nachlassen von Disziplinierungsprozessen aufzufassen. Forschung, die die Disziplinierung des Körpers, dessen Gemachtheit in den Fokus rücke und sich dafür mit Quellen auseinandersetze, über die Praktiken des Machens Aufschluss gäben, sei gegenüber einer Normalisierungsforschung in den Hintergrund gerückt, die sich mit der Gedachtheit des Körpers und mit dem Schreiben und Denken über den Körper beschäftigte. Nicht nur die Anerkennung körperbezogener Praktiken müsse in der Forschung Beachtung finden, sondern auch die Praxis selbst und die Wechselwirkung von Praxis und Normalisierung. Als Ankerpunkt einer neuen Erforschung von Selbstverhältnissen schlug Eitler den Begriff der „Emphase“ vor. Dieser erfasse die neue Bedeutung von körperlicher Selbstsorge ab Mitte der 1960er Jahre, betone dessen somatische und sakrale Qualität und rücke dessen Politisierung im Zuge von Umwelt-, Frauen- und Homosexuellenbewegung in den Blick.

Das letzte Panel der Konferenz wandte sich schließlich Normalitätskonstruktionen hinsichtlich race zu. CHRISTIANE REINECKE (Flensburg) referierte über medial stark rezipierte Gerichtsverfahren und Proteste gegen rassistische und genderbasierte Diskriminierung. Sie legte dar wie diese zum einen die Normalität gesellschaftlicher Diskriminierung aufzeigten und zum anderen zur (umstrittenen) Normativierung von Nichtdiskriminierung beitrugen. Ein Anliegen Reineckes war es dabei die Dichotomie von Verteilungs- und Anerkennungskämpfen aufzubrechen und darzustellen, dass das Aufbrechen des Normalitätsbegriffs ein zentrales Anliegen emanzipatorischer Kämpfe seit den 1960er-Jahren gewesen sei. Zur Illustration des Zusammenspiels von internationalen Organisationen, transnational vernetzten Aktivisten und europäischen Institutionen in solchen Kämpfen zog sie zwei medialisierte Prozesse aus Großbritannien und der Bundesrepublik heran. Im Prozess um die sogenannten „Mangrove Nine“, einer Gruppe britischer Schwarzer Aktivist:innen, im Jahr 1970 nutzten die Angeklagten den Gerichtsaal aktiv als Bühne, um ihren Kampf in einen internationalen Kontext zu rücken und mit dem öffentlichen Bild einer weißen britischen Normalität zu brechen. Ähnliches sei im deutschen Fall um Ullrich Hoffmann von 1970 zu beobachten: Hoffmann forderte als Vater Elternzeit anstelle seiner Partnerin zu nehmen. Sein von den Medien breit aufbereiteter Prozess endete erst vor dem Europäischen Gerichtshof und trug somit zu einer Erschütterung von geschlechtlichen Normalitätsvorstellungen bei.

Eine soziologische Perspektive auf Normalitätskonstruktionen im Zusammenhang mit der Kategorie race ergänzten JUDITH WEGER (Jena) und RAUL HOZON (Jena), die aus dem aktuellen, an der FSU angesiedelten Forschungsprojekt SONAR1 berichteten. Die Frage nach der Organisation von Solidarität in Kämpfen am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft stehen im Mittelpunkt dieses Projektes. Erste Ergebnisse, die die Vortragenden vorstellten, hoben die „Trägheit des Normalen“ als eine Charakteristik des Widerstandes gegen antidiskriminatorische Bemühungen hervor. Die Orientierung an einer vermeintlich verlorenen Normalität sei ein verbreitetes Motiv und stütze die eigene hegemoniale Stellung. Brüche in dieser imaginierten Normalität würden auf einfache, rassistische Begründungen zurückgeführt, was die komplexen Veränderungen abfedere und erklärbar mache. Diese Form des Alltagsrassismus äußere sich allerdings verdeckt und verpackt in Diskurse über Leistungsprinzip am Arbeitsplatz oder Sittenverfall in der Nachbarschaft.

Zum Abschluss der Tagung zog JOHANNES KIESS (Leipzig) ein kritisches Fazit. Normalisierungen seien in diversen gesellschaftlichen Teilbereichen als überwiegend diskursive Praxen beleuchtet worden. Die politische Rückbindung habe jedoch weitgehend gefehlt, was insbesondere im Kontext der bundesdeutschen Politik mitsamt ihres Fokus‘ auf die sogenannte „gesellschaftliche Mitte“ bemerkenswert sei. Kiess erinnerte an den Bezug zur Gesamtgesellschaft und warf zugleich die Frage auf, wie sich Normalisierungsprozesse mit einer zunehmenden Komplexität in der Gesellschaft vertrugen. Neben reichlich aufschlussreichen Schlussfolgerungen endete die Konferenz somit mit einer Vielzahl offener Fragen für zukünftige Untersuchungen – ganz normal also.

Konferenzübersicht:

Carsta Langner (Jena): Einführungsvortrag: Normalität – Schneisen schlagend durch weite Felder

Stefanie Middendorf (Jena): Umstrittene Zustände. Zur Konfliktgeschichte von Normalität und Ausnahme in Krisenzeiten

Oliver Ibert (Erkner): Die Krise als Ausnahmesituation: Kurzfristiger Schock mit langfristiger Wirkung

Sabine Reh (Berlin): Beobachten, censieren und prüfen – zwischen „Normation“ und „Normalisierung“ der Schulleistungen im 19. Jahrhundert

Clemens Villinger (Jena): Normalität und Lebenslauf im „Zeitalter der Extreme“. Wissenschaftliche und subjektive Konstruktionen

Sarah Karim (Köln): „… dass man eigentlich immer kämpft für sein Normalsein …“ Erwerbsbiographische Erfahrungen behinderter Menschen in Gruppengesprächen

Rüdiger Graf (Potsdam/Berlin): Decision-Making Organisms. Verhaltenswissen zwischen Normalität und Normativität

Nina Mackert (Leipzig): Normal ist ideal. Zur historischen Genese „gesunder“ Körper im 19. und 20. Jahrhundert

Viola Balz (Berlin): „Tip zum Wochenende“: Psychohygiene zwischen Arbeit und Freizeit in der Deutschen Demokratischen Republik in den 1970er und 1980er Jahren.

Pascal Eitler (Hamburg): Normale Emphase. Selbstverhältnisse in der Zeitgeschichte (1965–1990)

Christiane Reinecke (Flensburg): Im Namen der Differenz: Problematisierungen gesellschaftlicher Normalität in westeuropäischen Antidiskriminierungskampagnen der 1960er bis 1990er Jahre

Judith Weger (Jena) / Raoul Nozon (Jena): Rassismus in Betrieb und Nachbarschaft – Solidarität in Arbeits- und Mietkämpfen

Anmerkungen:
1https://sonar-projekt.de/ (13.12.2023).

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