100 Jahre Erster Weltkrieg. Neue Forschungen und Perspektiven

100 Jahre Erster Weltkrieg. Neue Forschungen und Perspektiven

Organisatoren
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw, vormals Militärgeschichtliches Forschungsamt), Potsdam; Studiengang Military Studies, Universität Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.05.2013 - 08.05.2013
Url der Konferenzwebsite
Von
Dirk Schreiber, Historisches Institut, Universität Potsdam

Unter dem Titel „100 Jahre Erster Weltkrieg – Neue Forschungen und Perspektiven“ veranstaltete das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr – ZMSBw (das ehemalige Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundewehr), einen seiner ersten Workshops unter neuem Namen. Auch wenn der einhundertste Jahrestag des Kriegsbeginns 2014 hierzulande wohl weniger Beachtung finden wird als bei unseren europäischen Nachbarn, so gibt er doch aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive einen willkommenen Anlass zu einer breiteren Erforschung des Krieges. Eine Vielzahl an Publikationen zum Weltkrieg befindet sich derzeit in Vorbereitung und so dürfte aus fachlicher Sicht das Jahr 2014 einige spannende Höhepunkte bereithalten. Der dreitägige Workshop mit seinen, insgesamt sieben Themensektionen und 19 Referent/innen, verstand sich in diesem Sinne vor allem als eine Plattform zur Präsentation neuester Forschungsansätze. Zugleich richtete sich die Tagung gezielt an junge Wissenschaftler/innen. Organisiert wurde die Veranstaltung unter der Leitung von John Zimmermann vom ZMSBw in Zusammenarbeit mit Studierenden des Studienganges „Military Studies“ der Universität Potsdam.

Die erste Sektion des Workshops beschäftigte sich unter dem Titel „Kriegserinnerung“ mit der Aufarbeitung des Kriegsgeschehens. Die Frage nach der medialen Darstellung von Kriegen ist auch unter Historiker/innen ein immer wiederkehrendes Thema. Sie stellt sich jedoch gerade jetzt, anhand des einhundertsten Jahrestages des Kriegsbeginns, denn neue Ausstellungskonzepte können hier auf den bereiteten Boden des öffentlichen Interesses stoßen. Natürlich spielen auch Museums- und Ausstellungskonzeptionen in dieser Hinsicht eine Rolle und so berichtete INA SZYMNAU (Augsburg) von einem regionalgeschichtlichen Ausstellungsprojekt in Ravensburg. Mit diesem soll die Geschichte der Stadt im Ersten Weltkrieg erstmalig konkret beleuchtet werden.1 Doch nicht nur das Medium der Ausstellung vergegenwärtigt uns den Ersten Weltkrieg bis heute in der alltäglichen Wahrnehmung. Einen weiteren Faktor in der kulturellen Aufarbeitung der Kriegsgeschehnisse stellen Gefallenendenkmale, wie jenes für die jüdischen Opfer des Ersten Weltkrieges in Berlin, dar. Hierzu referierte KNUD NEUHOFF (Berlin). Über die Jahrzehnte hinweg wurde dieses Mahnmal zum Sinnbild des Kampfes der Berliner Juden um die Anerkennung ihrer Opfer und Leistungen im Weltkrieg.

Die zweite Sektion des Tages widmete sich dem „Vorkrieg“, bezog sich also auf Themen, die bereits vor Kriegsbeginn einen Ausblick auf den aufziehenden Konflikt in Europa warfen. Hier zeigte sich, wie sehr die Erwartungen, sowohl von militärischer als auch ziviler Seite von einem drohenden Krieg innerhalb der nächsten Jahre ausgingen. Obwohl die rein militärische Planung des Krieges gerade für Deutschland bereits breiter erforscht ist, lohnt sich immer wieder ein Blick auf Detailfragen der Kriegsvorbereitung. So zeigte der Bericht von STEFAN NOACK (Berlin) über den Zukunftsroman „1906“, der bereits Jahre vor Beginn des Krieges einen Konflikt zwischen dem Deutschen Reich und England skizzierte, auf, wie gegenwärtig diese Bedrohung durch die Zeitgenossen des Autors Ferdinand Grautoff empfunden wurde. Mit dem Einblick in dieses Werk verwies Noack auf die erstaunlichen Kenntnisse Grautoffs über die deutschen Kriegspläne gut neun Jahre vor Beginn der Kampfhandlungen. Somit stellte sich zugleich die Frage nach der bewussten Mitwirkung des deutschen Kriegsministeriums an diesem Bestseller. LUKAS GRAWE (Münster) referierte nachfolgend über die Einschätzung der feindlichen Armeen Russlands und Frankreichs durch den deutschen Generalstab ab 1894. Gerade am Beispiel Russlands lasse sich die Überlegenheitshaltung des deutschen Militärs deutlich illustrieren. Das Beispiel Frankreichs zeige jedoch, wie fahrlässig man auf deutscher Seite mit einem Sieg gegen die französische Armee innerhalb weniger Tage rechnete, so Grawe. VOLKER MENDE (Cottbus) hingegen beschrieb am Beispiel der Rheinbrückenkonferenz von 1912, dass die Vorbereitung eines möglichen Krieges gegen Frankreich im Deutschen Reich weit weniger reibungslos verlief als gemeinhin angenommen. Mende zeigte auf, dass es gerade in der Frage der Zuständigkeit einzelner Reichsterritorien bei der Brückenbefestigung immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten und bürokratischen Problemen kam. Die Maßnahmen zur Sicherung der Rheinbrücken stehen somit stellvertretend für diesen Zustand.

Der zweite Tagungstag begann mit jener Sektion, welche sich schon dem Namen nach mit dem eigentlichen „Weltkrieg“ beschäftigte. Das Agieren der Kriegsparteien ab 1914 sollte hier im Mittelpunkt der Vorträge stehen. Anhand zweier Referate zum Umgang der Österreich-Ungarischen Besatzer mit der Region um Montenegro 1916-1918 und der Rolle des Kaiserreiches Abessinien während des Krieges beschrieben HEIKO BRENDEL (Mainz) und BJÖRN OPFER-KLINGER (Leipzig) den internationalen Charakter des Weltkrieges. Sie zeigten dabei auf, wie sehr die Konfliktparteien zum einen um die wenigen neutralen Staaten, beispielsweise in Afrika, warben, auf der anderen Seite aber oft gar kein Konzept für den Umgang mit besetzten Territorien besaßen. In seiner Auswirkung erfasste der Krieg somit auch entlegene Provinzen und entfaltete das Potential, eben jene Regionen hinein in den Strudel der Kämpfe in Europa zu ziehen. Abschließend referierte IVONNE MEYBOHM (Berlin) über die im Entstehen befindliche Online-Enzyklopädie „1914-1918.online. Encyclopedia of the First World War“, welche als wissenschaftlich fundiertes Nachschlagewerk zum Ersten Weltkrieg das Potential in sich trage, zu einem der Standardwerke des Themengebietes zu werden. Im Gegensatz zu anderen Informationsplattformen im Netz, biete die Enzyklopädie umfassende Artikel zu einer Vielzahl von Themen rund um den Krieg, so Meybohm. Die Inhalte werden dabei von wissenschaftlichen Expert/innen verfasst und geben dazu unterschiedliche, internationale Perspektiven der Weltkriegsforschung wieder.

Der nachfolgende vierte Abschnitt stellte das Individuum in den Mittelpunkt der Betrachtung. Unter dem Sektionsthema „Kriegsidentitäten“ beleuchtete MARIE SOPHIE HINGST (Berlin) in ihrem Vortrag die Kriegswahrnehmung jüdischer Intellektueller der Prager Gesellschaft. PHILIP ROSIN (Bonn) wandte sich nachfolgend der deutschen Studentenschaft und der Rolle der Universitäten während des Krieges zu. Der literaturwissenschaftliche Vortrag von Hingst vermittelte plastisch die unterschiedlichen Dimensionen des Krieges. Während an der Front Tod und Gewalt das Leben strukturierten, veränderte im heimischen Prag vor allem der stetige Flüchtlingsstrom den Alltag der Bewohner/innen. In Deutschland hingegen machten sich gerade die Universitäten oft zu willfährigen Unterstützern der Kriegspropaganda, versuchten aber auch die Verbindungen zu ihren Studenten an der Front während des Krieges aufrecht zu erhalten, so Rosin. Es seien jedoch gerade die Universitäten gewesen, an denen sich nach dem Krieg eine deutliche Kluft zwischen den ehemaligen Frontsoldaten und ihren Dozenten, die nicht am Krieg teilgenommen hatten, aufgetan habe. Nicht nur vom Standpunkt der Genderforschung aus betrachtet, widmete sich ASTRID STÖLZLE (Stuttgart) der Rolle der deutschen Kriegskrankenpflege an der Westfront. Vor allem die Wahrnehmung des Krieges durch die Pflegerinnen und Pfleger selbst stand hier im Mittelpunkt. Die von ihr ausgewerteten Tagebücher und Briefe zeigten dabei nicht nur die allgegenwärtige Gewalterfahrung des Krieges auf, sie verdeutlichten auch die Unterschiede im persönlichen Umgang der Pfleger mit dem Erlebten. Die drei hier vorgestellten Personengruppen, also Studenten, Juden und Pfleger verdeutlichten, wie sehr der Krieg die Einstellung seiner Teilnehmer/innen ganz individuell veränderte. Selbst in Fällen eines patriotischen oder euphorischen Aufbruches zeigte sich schon nach kurzer Zeit eine umfassende Ernüchterung oder Resignation, die in nicht wenigen Fällen zu einer völligen Ablehnung von Krieg und Gewalt führte.

Die anschließende Sektion verstand sich als Gegenstück zu der vorausgehenden, denn unter dem Titel „Kriegsalteritäten“ wurde hier ein Schlaglicht auf all jene Gruppen geworfen, die in den jeweiligen Kriegsgesellschaften als feindlich wahrgenommen wurden. So beschäftigte sich ANDRÉ KEIL (Newcastle) mit den Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Ausnahmezustandes in Deutschland und Großbritannien. In seinem Vergleich arbeitete Keil insbesondere die Ähnlichkeiten der Handlungen in beiden Nationen heraus. So sollten sowohl im Deutschen Reich als auch in Großbritannien die Ausnahmezustände die Kriegsbereitschaft der Bevölkerung sicherstellen. Gleichzeitig wandten sie sich aber auch gezielt gegen jene vermeintlichen inneren Gegner, so Keil, die bereits vor dem Krieg in beiden Staaten bekämpft wurden. LUKAS KELLER (Berlin) berichtete über den Umgang des Kaiserreiches mit „feindlichen Ausländern“ und Dissidenten während des Krieges. Auch hier zeigte sich, dass ein Großteil der Repressionen gegen jene Gruppen gerichtet war, die bereits vor Kriegsbeginn als staatsfeindlich betrachtet wurden. Darüber hinaus galt es pazifistische Bewegungen in der Gesellschaft zu unterbinden und zugleich Bürger/innen von Feindstaaten, die sich im Land befanden, zu internieren. Abschließend referierte CHRISTIAN WESTERHOFF (Stuttgart) über den Faktor der deutschen Zwangsarbeit in den besetzten Gebieten Osteuropas im Ersten Weltkrieg. Auch wenn das Thema Zwangsarbeit gemeinhin eher mit der Zeit des Nationalsozialismus verbunden werde, so gab es doch vor allem in den besetzen polnischen Gebieten schon ab 1916 erste Versuche einer Zwangsrekrutierung von Arbeitskräften. Westerhoff betonte, dass die hier gewonnenen Erfahrungen jedoch keinesfalls als bloße Blaupause für die deutschen Praktiken der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg dienten. Sie stellten eher einen Erfahrungshorizont dar, vor dem sich das Bewusstsein verstärkte, einen zukünftigen Krieg unter Ausnutzung aller Mittel an Arbeitskraft noch „totaler“ führen zu müssen.

In der sechsten Sektion wurde der Faktor der Kultur im Umfeld des Krieges unter der Überschrift „Kriegskünste“ thematisiert. Auch wenn Krieg und Gefangenschaft gemeinhin mit Faktoren wie Gewalt oder Brutalität assoziiert werden, so zeigten die folgenden Vorträge doch, dass in Kriegszeiten auch die Beschäftigung mit Musik und Kunst eine neue kulturelle Dimension einnehmen kann. Neben dem Faktor der Zerstreuung boten Musik und Theater den Soldaten die Möglichkeit, Erlebtes bewusst zu verarbeiten und sich zugleich selbst in einer Welt der Zerstörung und Gewalt noch als Menschen begreifen zu können. JOHANNA DE SCHMIDT (Heidelberg) hielt hierzu einen Vortrag über das Musizieren an der Westfront und den Bau eigener Musikinstrumente durch die Soldaten. Die Westfront, so die These der Referentin, bot in diesem Zusammenhang ein einzigartiges Umfeld für das soldatische Musizieren, weil die Erstarrung der Front und das lange Verharren in den Unterständen dazu einen entsprechenden Freiraum ließ. Am Beispiel französischer Soldaten zeigte de Schmidt dabei, wie allgegenwärtig gerade die Musik den Alltag der Männer in den Schützengräben begleitete. NAZARII GUTSUL (Gießen) widmete sich hingegen der Rolle des Theaters in speziellen Kriegsgefangenenlagern für ukrainische Soldaten in Deutschland. Hier sollten diese im Sinne des Kaiserreiches indoktriniert werden, um dann auf der Seite der Achsenmächte gegen das Russische Reich in den Krieg zu ziehen. So nutzte die deutsche Armeeführung gezielt jene Theaterstücke, die in der ukrainischen Heimat der Gefangenen verboten waren, um mit ihnen den Nationalstolz der Ukrainer zu wecken. Ziel sei es gewesen, durch den Befreiungskampf der ukrainischen Soldaten, ein den Mittelmächten ergebenes „Ukraina“ zu errichten, welches nicht länger der russischen Hegemonie unterlag, so Gutsul.

Die letzte Sektion beschäftigte sich unter dem Titel „Kriegshelden“ mit jenen „großen Männern“ der Geschichte, die auch heute noch das populäre Bild des Krieges prägen. Die Wahrnehmung des Weltkrieges ist bis heute in vielen Nationen von Heldenbildern und Geschichtsmythen geprägt. Im Mittelpunkt der Sektion stand daher die Dekonstruktion solcher Stereotypen um ein weniger heroischeres Bild des Weltkrieges zu vermitteln. Dass hinter „glorreichen Heldentaten“ und „beispiellosen Siegen“ nicht selten viel eher gezielte Propaganda und die Verklärung der Brutalität des Krieges steckte, zeigten dabei die folgenden Vorträge. FRIEDERIKE HÖHN (Potsdam) referierte dabei über das Leben und Wirken Erich Ludendorffs, der als einer der „Helden von Tannenberg“ 1914 in die deutsche Geschichte eingehen sollte. Zwar stand Ludendorff zeitlebens im Schatten Hindenburgs, er wirkte aber selbst an einem Großteil der Konstruktion des Tannenbergmythos mit. In der Analyse der Rezeption zeitgenössischer Medien spürte Friederike Höhn dabei der ambivalenten Person Ludendorffs nach. IMMANUEL VOIGT (Jena) widmete sich ausgewählten deutschen Kampfpiloten des Ersten Weltkrieges, die insbesondere in der Zwischenkriegszeit eine ungeheure Glorifizierung erlebten. Sie sollten damit zu den geistigen Sinnstiftern der Luftwaffe des „Dritten Reiches“ avancieren. Die Taten dieser Piloten werden dabei bis heute oft bewundert, aber nur selten kritisch hinterfragt. Abschließend beschrieb MARKUS WURZER (Graz) anhand des Tirolers „Sepp“ Innerkofler, wie sich auch in anderen Nationen gängige Heldenbilder bis in die heutige Zeit hinein halten. Gerade das Beispiel Innerkoflers wirft dabei die Frage nach einem „transkulturellen Helden“ auf, dem nicht nur in Österreich, sondern auch im Land des ehemaligen Gegners, Italien, bis heute gedacht wird.

Das nachstehende Fazit orientiert sich an der Zusammenfassung der Tagungsergebnisse durch Gerhard Groß. Nach drei intensiven Tagen bietet sich ein durchaus positives Resümee des Workshops an. Sicherlich bleibt auch weiterhin die Forschung zum Ersten Weltkrieg, gerade hierzulande, in der Zahl hinter den Veröffentlichungen zum Zweiten Weltkrieg zurück. Dennoch zeigten die Referent/innen mit ihren vielschichtigen Themen, dass sich junge Historiker/innen der Phase von 1914 bis 1918 mit Elan und neuen Ansätzen widmen. Dabei werden, ganz im Sinne der Sozialgeschichte, insbesondere die Randthemen des Krieges und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft weiter ausgeleuchtet. Gerade jedoch im Bereich der modernen Militärgeschichte bahnt sich eine wahrnehmbare Lücke an. Forschungen, die sich den Kernereignissen des Krieges wie Kampf, Operative oder Rüstung widmen, scheinen selten geworden zu sein. Auch wenn das ZMSBw in diesem Bereich der „typischen“ Militärgeschichte seine Hauptkompetenz sieht, so wird es auch in Zukunft wünschenswert bleiben, wenn sich junge Wissenschaftler/innen wieder vermehrt den „großen“ Ereignissen des Weltkrieges widmen könnten. Gerade in Anbetracht der „großen Männer“, die so lange Zeit im Fokus der Weltkriegsforschung standen, bietet sich eine Dekonstruktion vieler Mythen und Legenden an, die auch heute noch die gesellschaftliche Wahrnehmung dieses Krieges entscheidend prägen.

In der Vielzahl der Referate zeigte sich deutlich, wie sehr die moderne Militärgeschichte von kultur- und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen profitieren kann. Angesichts des Mangels an Forschungen zum eigentlichen Waffenkrieg wäre es aber zu wünschen, dass die universitäre Geschichtswissenschaft, sich mit neuem Elan den „klassischen“ Themen zu widmen. Das Jahr 2014 bietet einen willkommenen Anlass dazu.

Konferenzübersicht

Begrüßung: Hans-Hubertus Mack (Kommandeur ZMSBw) und Michael Epkenhans (Leiter Abteilung Forschung ZMSBw)

Einführung: John Zimmermann (Potsdam)

Sektion 1 – Kriegserinnerung
Leitung: Christian Thomas Müller (Potsdam)

Marc Hansen (Flensburg): Die Schlacht im Großen Krieg und das Museum. Eine vergleichende Analyse der Darstellungspraxis deutscher und britischer Militärmuseen in (trans-) nationaler Perspektive – entfiel

Ina Szymnau (Augsburg): Die Musealisierung der Alltagsgeschichte. Ein Ausstellungsprojekt zur Regionalgeschichte des Ersten Weltkrieges und zum individuellen Kriegserlebnis

Knud Neuhoff (Berlin): Erinnerungskultur am Beispiel des Berliner Denkmals für die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges

Sektion 2 – Vorkrieg
Leitung: Gerhard P. Groß (Potsdam)

Stefan Noack (Berlin): Vorzeichen des kommenden Krieges. Ferdinand Grautoffs Zukunftsroman „1906. Der Zusammenbruch der alten Welt“

Lukas Grawe (Münster): Im Visier des deutschen Generalstabes. Die russische und die französische Armee in der deutschen Einschätzung 1894-1914

Volker Mende (Cottbus): „Für alle Rheinbrücken Brückenkommandanturen vorzusehen“. Die Rheinbrückenkonferenz vom August 1912 und ihre Folgen

Sektion 3 – Weltkrieg
Leitung: Frank Nägler (Berlin)

Heiko Brendel (Mainz): „Der Krieg neigt sich dem Ende zu. Was geschieht mit Montenegro?“ Konzeptlosigkeit und mangelnder Entscheidungswillen im österreichisch-ungarisch besetzten Montenegro 1916-1918

Björn Opfer-Klinger (Leipzig): Abessinien zwischen den Fronten des Ersten Weltkrieges

Ivonne Meybohm (Berlin): 1914-1918.online. Encyclopedia of the First World War

Sektion 4 – Kriegsidentitäten
Leitung: John Zimmermann (Potsdam)

Marie Sophie Hingst (Berlin): Drei Prager Juden treffen sich am Schützengraben? Franz Kafka, Egon Kisch und Ernst Weiß vor der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts

Philip Rosin (Bonn): Deutsche Universitäten im ersten Weltkrieg – unter besonderer Berücksichtigung der Universität Bonn

Astrid Stölzle (Stuttgart): Kriegskrankenpflege im Ersten Weltkrieg. Möglichkeiten und Grenzen der Versorgung

Sektion 5 – Kriegsalteritäten
Leitung: Jan Ostrowski (Potsdam)

André Keil (Newcastle): States of Emergency: Emergency Government and the Constitution of „Enemies Within“ in Britain and Germany in World War I

Lukas Keller (Berlin): Das Kaiserreich verteidigen: „Feindliche Ausländer“, Dissidenten und der Staat im Krieg 1914-1918

Christian Westerhoff (Stuttgart): Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg

Sektion 6 – Kriegskünste
Leitung: Markus Pöhlmann (Potsdam)

Johanna de Schmidt (Heidelberg): All quiet on the Western Front? Die Westfront als Ort der Musik

Nazarii Gutsul (Gießen): Das Theaterstück als Aufklärungsmittel für Kriegsgefangene. Das „Sonderlager Wetzlar-Büblingshausen“ 1915-1919

Sektion 7 – Kriegshelden
Leitung: Gabriele Bosch (Potsdam)

Friederike Höhn (Potsdam): (K)Ein Held von Tannenberg? Erich Ludendorff in der Weltkriegsliteratur 1914-1939

Immanuel Voigt (Jena): „Stars des Krieges“. Biografische und erinnerungskulturelle Studien zu den deutschen Luftstreitkräften des Ersten Weltkrieges 1914-1945

Markus Wurzer (Graz): Sepp Innerkofler. Die Konstruktion eines „Kriegshelden“ und seine Wirkungsweisen 1915-2015

Zusammenfassung der Ergebnisse: Gerhard P. Groß (Potsdam)

Schlussdiskussion

Anmerkung:
1 Leider musste der inhaltlich verwandte Vortrag von MARC HANSEN (Flensburg) über die Ausstellungskonzeptionen deutscher und britischer Militärmuseen im Vergleich aus Krankheitsgründen entfallen.


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