Beten in Mainz. Religion als Herausforderung in der Geschichte der Stadt

Beten in Mainz. Religion als Herausforderung in der Geschichte der Stadt

Veranstalter
JGU Mainz, Historisches Seminar und Institut für Altertumswissenschaften
Veranstaltungsort
wechselnd, siehe Homepage
Gefördert durch
Erbacher Hof – Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz und dem Profilbereich „40.000 Years of Human Challenges“ der JGU Mainz.
PLZ
55128
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
02.11.2022 - 15.02.2023
Von
Frederik Adams, Johannes Gutenberg Universität Mainz

In rund 2000 Jahren Stadtgeschichte wurde Mainz von unterschiedlichen Religionen geprägt: Römer, Christen, Juden und Muslime beeinflussten die Entwicklung der Stadt. Expert:innen verschiedener Disziplinen und Institutionen aus Mainz sowie ausgewählte externe Fachleute werfen Schlaglichter auf die religiösen Praktiken und rücken dabei – wann immer möglich – Einzelschicksale in Form von Mikronarrativen in den Vordergrund.

Beten in Mainz. Religion als Herausforderung in der Geschichte der Stadt

Mainz von einer großen Zahl unterschiedlicher Religionen mit individuellen Praktiken geprägt: Die römischen Truppen brachten im 2. Jahrhundert v.Chr. ihre Gottheiten mit, ab dem 3. Jahrhundert hielt das Christentum Einzug. Unter Bonifazius wandelte sich Mainz im 8. Jahrhundert zu einem der christlichen Zentren des römisch-deutschen Reichs. Parallel entstand eine der ältesten jüdischen Gemeinden in Deutschland, die als Teil der SchUM-Stätten UNESCO-Weltkulturerbe ist. Spätestens mit muslimischen Soldaten der französischen Besatzungsarmee nach dem Ersten Weltkrieg erreichte der Islam die Stadt, der bis heute den Alltag in Teilen der Altstadt und der Neustadt prägt.

Diesen Entwicklungen und ihren Herausforderungen für die Mainzer Bevölkerung ist die Ringvorlesung „Beten in Mainz“ gewidmet. Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), Fachleute von Mainzer Institutionen sowie ausgewählte externe Expert:innen werfen Schlaglichter auf die religiösen Praktiken der vergangenen 2000 Jahre. Dabei sollen – wann immer möglich – Einzelschicksale in den Vordergrund gerückt werden. In der abschließenden Podiumsdiskussion sprechen christliche, islamische und jüdische Vertreter über die religiöse Vielfalt der Stadt im 21. Jahrhundert.

Die Ringvorlesung wird von Frau Prof. Dr. Nina Gallion (Historisches Seminar JGU) und Prof. Dr. Johannes Lipps (Institut für Altertumswissenschaften JGU) geleitet. Sie findet in Kooperation mit dem Erbacher Hof – Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz und dem Profilbereich „40.000 Years of Human Challenges“ der JGU statt.

Programm

2. November 2022: Religionen in der Stadt – eine Einführung / Prof. Dr. Jörg Rüpke (Erfurt)

9. November 2022: Beten für den Höchsten – Iuppiter, Nero und zwei Bewohner des römischen Mainz / Dr. Patrick Schollmeyer (Mainz)

16. November 2022: Rogotedomina – Gebete um Gerechtigkeit im Isis-und Mater Magna-Heiligtum von Mainz / Dr. Marion Witteyer (Mainz)

23. November 2022: Mithras – Der Kult des Unbesiegten und sein Tempel in Mainz / PD Dr. Andreas Hensen (Heidelberg)

30. November 2022: Religiöse Praxis und urbaner Mehrwert im römischen Mainz: ein spektakulärer Skulpturfund im Zollhafen / Prof. Dr. Johannes Lipps (Mainz)

7. Dezember 2022: „Tausende wurden in der Kirche hingeschlachtet!“ Entstehung und Entwicklung des Christentums in Mainz vom 4. bis zum 8. Jahrhundert im kirchen- und reichspolitischen Kontext / Dr. Winfried Wilhelmy (Mainz)

14. Dezember 2022: Kaddisch und Kabbala – Gebet und Mystik im jüdischen Magenza / Prof. Dr. Andreas Lehnardt (Mainz)

21. Dezember 2022: Haus des Gebets, Werkstatt des Geistes, Hort der Erinnerung. Klöster und Stifte im mittelalterlichen Mainz / Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz)

11. Januar 2023: Grabmäler erzählen von Frömmigkeit. Mainzer Geschlechter und ihre religiösen Praktiken / Dr. Raoul Hippchen (Mainz) und Dr. Heidrun Ochs (Mainz)

18. Januar 2023: Mainz und die Reformation / PD Dr. Thomas Brockmann (Mainz)

25. Januar 2023: Glaubensgewissheiten infrage gestellt: Protestantische Bewegungen um Mainz und die Hexenverfolgung in und um Mainz im 16. und 17. Jahrhundert / Prof. Dr. Ludolf Pelizaeus (Amiens)

1. Februar 2023: „Der heiligen römischen Kirche besondere und wahre Tochter“. Mainz als Zentrum der Ultramontanisierungim deutschen Katholizismus (1802–1935) / Prof. Dr. Claus Arnold (Mainz)

8. Februar 2023: Muslime in der französischen Besatzungsarmee in Mainz nach dem Ersten Weltkrieg. Eine Spurensuche / Dr. Anna-Maria Brandstetter (Mainz) und Jun.-Prof. Dr. Barbara Henning (Mainz)

15. Februar 2023: Religiöse Vielfalt im Mainz des 21. Jahrhunderts / Pfarrer Michael Baunacke (Mainz), Imam Mustafa Cimşit (Mainz), PD Dr. Peter Waldmann (Mainz) Moderation durch Dr. Johannes Bremer (Mainz)

Kontakt

Frederik Adams, M.A.
landesgeschichte-mittelalter@uni-mainz.de

https://vergleichendelandesgeschichte.geschichte.uni-mainz.de/ringsvorlesung-beten-in-mainz/
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