Alltag – Erinnerung – Aufarbeitung an der Universität Wien. Historische Wissenschaften im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit

Alltag – Erinnerung – Aufarbeitung an der Universität Wien. Historische Wissenschaften im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit

Veranstalter
Universität Wien (Institut für Geschichte - Institut für Osteuropäische Geschichte - Institut für Zeitgeschichte - Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte)
Ausrichter
Institut für Geschichte - Institut für Osteuropäische Geschichte - Institut für Zeitgeschichte - Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Veranstaltungsort
„Aula am Campus“ (Hof 1) Spitalgase 2-4, Hof 1.11
Gefördert durch
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien, Stadt Wien Kultur
PLZ
1090
Ort
Wien
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
10.11.2022 - 11.11.2022
Von
Florian Ostrowski, Institut für Geschichte, Universität Wien

Die anstehende Tagung versteht sich als "Ergänzung" und "Begleitung" zum im Mai 2022 eröffneten Gedenkzeichen an der Universität Wien für die durch den Nationalsozialismus vertriebenen Geschichtsstudierenden und -lehrenden. Sie thematisiert die Rolle der Historischen Institute und Wissenschaften an der Universität Wien zwischen den 1930er- und 1950er-Jahren und reflektiert die universitäre Erinnerungspolitik nach 1945.

Alltag – Erinnerung – Aufarbeitung an der Universität Wien. Historische Wissenschaften im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit

Im Mai 2022 wurde im Hauptgebäude der Universität Wien der Öffentlichkeit ein Denkmal für durch den Nationalsozialismus vertriebene Geschichte-Studierende und -Lehrende und der Universität Wien übergeben. Die historischen Institute an der Universität Wien nehmen dies zum Anlass, die historischen Wissenschaften, ihre Institute, Akteur:innen (Lehrende, Studierende, administrative Mitarbeiter:innen), Strukturen und Netzwerke vor, während und nach der Zeit des Nationalsozialismus sowie universitäre Erinnerungskultur in den Geschichtswissenschaft und in den historisch-kulturwissenschaftlichen Disziplinen nach 1945 zu thematisieren.

Neben Kontinuitäten und Brüchen bei Beschäftigten, Forschungsmethoden und Lehrinhalten stehen die Fragen nach "Täter-/Opferrollen" im Wissenschafts- und Universitätsbetrieb sowie der universitäre Alltag im Vordergrund. Anhand neuerer, interdisziplinärer, institutsübergreifender und international vergleichender Forschungen sollen die historischen Wissenschaften und Institute im Zusammenhang mit Austrofaschismus, Nationalsozialismus und während der langen Nachkriegsjahre an der Universität Wien kritisch hinterfragt werden.

Programm

10. November 2022

17:30 Uhr Registrierung

18:00 Uhr Begrüßung:
- Sebastian Schütze (Rektor der Universität Wien)
- Christina Lutter (Dekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Wien)
- Christoph Augustynowicz (Institutsvorstand Osteuropäische Geschichte, Universität Wien)

18:30 Uhr Keynote Lecture

Johannes Feichtinger (ÖAW)
Kontinuität und konservative Erneuerung. Die Geschichtswissenschaft in Wien zwischen den 1930er und 1960er-Jahren

anschließend Buffet

11. November 2022

10:00–11:30 Uhr Panel 1: Historische Disziplinen und Politik, Moderation: Peter Rohrbacher (ÖAW)

Sophia Bauer (Universität Wien/ Medizinische Universität Wien)
Lehrende der geschichtswissenschaftlichen Fächer im Austrofaschismus – Kriterien einer exkludierenden Personalpolitik?

Andreas Huber (Institut für Höhere Studien Wien/ ÖAW)
Kartelle und Karrieren. Das wissenschaftliche Personal der historischen Institute 1930 bis 1950

Robert Obermair (Universität Salzburg)
Der Prähistoriker Oswald Menghin – Ein umtriebiger und einflussreicher Akteur der Universität Wien im Austrofaschismus und Nationalsozialismus

11:30–12:00 Uhr Pause

12:00–13:30 Uhr Panel 2: Geschichtestudium und totalitäre Systeme, Moderation: Karin Moser (Universität Wien)

Herbert Posch (Universität Wien)
(Geschichte-)Studierende der Universität Wien in den 1930er-Jahren – Studium und Berufsfeld zwischen Wirtschaftskrise und Diktatur an den Übergängen von der Ersten Republik zum Austrofaschismus und zum Nationalsozialismus

Florian Ostrowski (Universität Wien)
Universitätsalltag und Bibliothekswesen des Historischen Seminars an der Universität Wien zwischen Austrofaschismus und Nationalsozialismus

Pauline Bögner (Universität Wien)
Das Seminar für Wirtschafts- und Kulturgeschichte und seine Dissertant:innen – Kontinuitäten, Sprünge und Brüche zwischen „weltanschaulicher Offenheit“ und (struktureller) Ausgrenzung von den 1930er- bis 1950er-Jahren?

13:30–15:00 Uhr Mittagspause

15:00–16:30 Uhr Panel 3: Lehrende zwischen Opfer- und Täterrollen, Moderation: Linda Erker (Universität Wien)

Christoph Augustynowicz (Universität Wien)
„Vermittler zwischen allen Stühlen“ oder „gefälliger Aufbereiter“? Eine historiographiegeschichtliche Reflexion zum Osteuropa-Historiker Martin Winkler (1893–1982).

Marija Wakounig (Universität Wien)
Heinrich Felix Schmid: Ein trojanisches Pferd?

Martina Schmidinger (Universität Innsbruck)
Ferdinand Liewehr retrospektiv. `[Z]ehn Jahre meines Lebens für nichts und wieder nichts hinter Stacheldraht und Plankenzaun […].´

16:30–17:00 Uhr Pause

17:00–18:30 Uhr Panel 4: Gedenken und Erinnern, Moderation: Claudia Kuretsidis-Haider (DÖW)

Oliver Rathkolb (Universität Wien)
Haben Denkmäler Zukunft? Das Beispiel Campus der Universität Wien

Iris Andraschek (Künstlerin)/ Martina Fuchs (Universität Wien)/ Heidemarie Uhl (ÖAW)/ Karl Vouk (Künstler)

Podiumsdiskussion zum „Gedenkzeichen“ für im Nationalsozialismus vertriebene Geschichte-Studierende und -Lehrende an der Universität Wien

Schlussworte
Ausklang (Wine & Cheese)

Kontakt

E-Mail: florian.ostrowski@univie.ac.at

https://begleitkonferenz-denkmal.univie.ac.at/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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