Der 1. März 1935 ist der Gründungstag der Luftwaffe des "Dritten Reiches". Das MHM Gatow nimmt dies zum Anlass, mit einem Vortrag von Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt (Touro University Berlin) über die Verbrechen der Luftwaffe der Wehrmacht die Finissage der Interventionen zu begehen. Zusätzlich wird die Begleitpublikation vorgestellt.
Die Rolle der Luftwaffe im „Dritten Reich“ wird oft auf die Luftschlacht um England und die Reichsluftverteidigung reduziert. Dabei wird übersehen, dass die Luftwaffe der Wehrmacht auch Terror aus der Luft ausübte und sehr wohl am Vernichtungskrieg beteiligt war: Zwangsarbeit, Massaker an der Zivilbevölkerung im Rahmen der sogenannten „Bandenbekämpfung“ und pseudomedizinische Menschenversuche in Konzentrationslagern sind nur einige Beispiele. Nur wenige Angehörige der Luftwaffe engagierten sich im Widerstand oder retteten als „stille Helden“ Jüdinnen und Juden.
In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt und den Studierenden Ryan Edgar, Inka Engel, Thomas Hirschlein, Peter-Erwin Jansen und Olga-Mai Wörister von der Touro University Berlin entstanden sieben Interventionen für unsere Dauerausstellung im Hangar 3. Die zusätzlichen Ausstellungselemente behandeln die Teilnahme der Luftwaffe an den deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Das Interventionsprojekt, das im MHM Gatow von der Leiterin Bildung/Vermittlung Karin H. Grimme und dem Museumpädagogen Stephan Horn betreute wurde, ist bis zum 1. März 2022 im Hangar 3 zu sehen.