Emotionen im Krieg - Krieg der Emotionen

Emotionen im Krieg - Krieg der Emotionen

Veranstalter
Universität Hamburg, Forschungsgruppe "Gewalt-Zeiten"
Veranstaltungsort
Gästehaus der Universität Hamburg, Rothenbaumchaussee 34
Gefördert durch
Arbeitskreis Militärgeschichte e.V.
PLZ
20148
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
20.04.2023 - 21.04.2023
Deadline
01.04.2023
Von
Franziska Quaas, Forschungsgruppe "Gewalt-Zeiten", Universität Hamburg

Welche Bedeutung haben Emotionen für die Ausgestaltung kriegerischer Konflikte und der in ihnen zum Tragen kommenden Gewaltpraktiken? Wie sind die in den Quellen vorgenommenen Darstellungen von Emotionen in Kriegen historisch zu kontextualisieren? Die geplante Konferenz soll neue Perspektiven auf ein wenig erforschtes Gebiet der vormodernen Militärgeschichte eröffnen.

Emotionen im Krieg - Krieg der Emotionen

Welche Bedeutung haben Emotionen für die Ausgestaltung kriegerischer Konflikte und der in ihnen zum Tragen kommenden Gewaltpraktiken? Wie sind die in den Quellen vorgenommenen Darstellungen von Emotionen in Kriegen historisch zu kontextualisieren? Die Konferenz soll neue Perspektiven auf ein wenig erforschtes Gebiet der vormodernen Militärgeschichte eröffnen. Hierbei verfolgen wir ein mithin ein doppeltes Ziel: Einerseits wollen wir die Bedeutung ausloten, die Emotionen für die Dynamiken des Kriegsgeschehens in den Narrativen der Quellen zugeschrieben werden. Andererseits wollten wir gezielt danach fragen, wie Emotionen als gezielte Strategie der Kriegführung eingesetzt wurden. Entsprechend werden in der Konferenz neben Aspekten der narrativen Darstellung von Emotionen im Krieg und ästhetischen Diskursen zu ihrer Darstellung auch Praktiken des Einsatzes von Emotionen als Ressource im Krieg und ihre Bedeutung für die Bewältigung von Kriegserfahrungen in den Blick genommen.

Es werden keine Tagungsgebühren erhoben. Um eine Registrierung zur Teilnahme bis zum 1. April 2023 per E-Mail an franziska.quaas@uni-hamburg.de und theresia.raum@uni-hamburg.de wird gebeten.

Programm

Donnerstag, 20. April 2023

09:30 Uhr
FRANZISKA QUAAS (Hamburg) und THERESIA RAUM (Hamburg): Begrüßung und Einführung

10:00 Uhr
Panel 1: Gewalt erzählen: Emotionen und Literatur
Chair: FRANZISKA QUAAS (Hamburg)

MAX GRAFF (Heidelberg): Emotionale und emotionalisierende Funktionen von Kriegslyrik

CARSTEN TRAUTMANN (Frankfurt am Main): Krieg und Emotionen in den Adagia des Erasmus von Rotterdam

11:00 Uhr Pause

11:30 Uhr
Panel 2: Attribuierung von Emotionen im Krieg
Chair: TOBIAS MÖRTZ (Hamburg)

KRISTIN KIRCHBACH (Hamburg): Angst, Mut, Zorn. Emotionen in den Belagerungen Alexanders des Großen und der Diadochen

DANIEL RICHTER (Göttingen): Feigheit oder Umsichtigkeit, Mut oder Überheblichkeit? Gefühlspolitik und Deutungskonflikte um Emotionen bei Belagerungen im Dreißigjährigen Krieg

12:30 Uhr Mittagessen

FELIX MÜLLER (Göttingen): "Und so befiehlen ihn Panik und Schrecken". Zu den neuassyrischen Königsinschriften und ihrer Darstellung von Kummer, Furcht und Panik in Kriegszeiten

CHRISTINA BRÖKER (Paderborn): Nur Gewinner und Verlierer in der Erzählung vom Krieg? Ähnliche Emotionen bei Tyrannen und Rebellen im englischen "Baron's War" (1216–1217)

15:00 Uhr Pause

15:30 Uhr
Panel 3: Gewalt handeln: Emotionen als Ressource
Chair: THERESIA RAUM (Hamburg)

FLORIAN WIENINGER (Passau): "Plenae caedibus viae, cruenta fora templaque". Die römischen Bürgerkriege als emotional determiniertes Gewaltphänomen und ihre Eskalationsdynamik

OTTO ERMAKOV (Göttingen): "Totally to be divested of every feeling of humanity". Emotionen als Ressource der preußischen und russischen Kriegführung in der Schlacht von Zorndorf am 25. August 1758

GUNDULA GAHLEN (München): Der emotionale Umgang mit sexualisierter Gewalt in der französischen und österreichischen Armee während der Revolutions- und Napoleonischen Kriege (1792–1815)

18:00 Uhr Abendvortrag
ISABELLE KÜNZER (Gießen): Angst als gewaltigster Zersetzer der menschlichen Seele - Xenophon über Wahrnehmung und Wirkung von Angst bei kriegerischen Gewaltpraktiken

20:00 Uhr Abendessen

Freitag, 21. April 2023

09:00 Uhr
Panel 4: Emotionen zwischen Schlachtfeld und Schreibtisch
Chair: JUSTINE DIEMKE (Hamburg)

ANNE FOERSTER (Paderborn): Heiter in die Schlacht? Emotionen als Codes für die recta intentio im gerechten Krieg

BASTIAN REIMER (Dresden): Der gerechte Zorn des Feldherrn

10:00 Uhr Pause

CHRISTINA KECHT (Passau): Kriegerische Könige und fliehende Soldaten. Der Belagerungsbericht des Ammianus Marcellinus zwischen Kampfeseifer und Todesfurcht

JAN-MARTIN ZOLLITSCH (Berlin): Ein "kleiner Krieg" ohne "große Emotionen"? Emotionshistorische Perspektiven auf den Franktireurkrieg 1870/71

THIBAULT CARBONNOT (Reims): Emotions and violence inhibition. The reddition of the 16th legion

12:00 Uhr Mittagessen

13:30 Uhr
Panel 5: Gewalt erfahren: Emotionen und Bewältigung
Chair: RIKE SZILL (Kiel)

MICHAEL VENTUR (Bonn): Daz bluot flôz im von den ougen - 'Trauma' durch Krieg im Rolandslied

ALEXANDER MAY (Hamburg): Freude und Leid in der Ostererzählung am Beispiel des Überfalls auf Paris 845/858

ROMAN SHLIAKHTIN (Mainz): Why does the emperor smile? Emotional breakdown and emotional recovery of Manuel Komnenos in Niketas Choniates' description of the Battle of Myriokephalon (1176)

15:00 Uhr Pause

15:30 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

Franziska Quaas, M.A.
Forschungsgruppe "Gewalt-Zeiten"
Universität Hamburg
Überseering 35 #5, Ostflügel, Raum 02043
22297 Hamburg
E-Mail: franziska.quaas@uni-hamburg.de
Tel.: +49 40 42838 2581

Dr. Theresia Raum
Forschungsgruppe "Gewalt-Zeiten"
Universität Hamburg
Überseering 35 #5, Ostflügel, Raum 02040
22297 Hamburg
E-Mail: theresia.raum@uni-hamburg.de

https://www.geschichte.uni-hamburg.de/forschung/forschungsprojekt-gewalt-zeiten/forschungsgruppe-gewalt-zeiten.html