Vergessene Forschung. Eine mediävistische Spurensuche

Vergessene Forschung. Eine mediävistische Spurensuche, 6./7. Juni 2024 / Magdeburg

Veranstalter
Prof. Dr. Stephan Freund / PD Dr. Simon Groth (Guericke-Zentrum in der Lukasklause)
Ausrichter
Guericke-Zentrum in der Lukasklause
Veranstaltungsort
Schleinufer 1
PLZ
39104
Ort
Magdeburg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
06.06.2024 - 07.06.2024
Von
Simon Groth, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Repertorium der deutschen Königspfalzen - Band Sachsen-Anhalt, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Die Tagung „Vergessene Forschung. Eine mediävistische Spurensuche“ findet am Donnerstag, den 6. und Freitag, den 7. Juni 2024 (Beginn: 14:00 Uhr / Ende: 13:15 Uhr) im Guericke-Zentrum / Lukasklause in Magdeburg statt und versteht sich als Veranstaltung zur Wissenschaftsgeschichte der Mittelalterforschung. Sie ist im Sinne eines Workshops konzipiert, möchte also als Sammelbecken und Diskussionsforum ganz unterschiedlicher Ansätze und Herangehensweisen fungieren.

Es würde uns freuen, wenn die Diskussionen über den Kreis der Referierenden hinausreicht.

Bei Fragen wenden Sie sich gern an simon.groth@ovgu.de

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! (Um Anmeldung wird gebeten)

Vergessene Forschung. Eine mediävistische Spurensuche, 6./7. Juni 2024 / Magdeburg

Reflexionen über das eigene Tun sind immanenter Bestandteil einer kritischen, also die epistemologischen Bedingungen berücksichtigenden Geschichtswissenschaft. Ernst Schulin hat diesbezüglich einmal von „Traditionskritik und Rekonstruktionsversuch“ als den zentralen Aufgaben einer zeitgemäßen Historiographiegeschichte gesprochen. Dies ist sicherlich zutreffend, doch greift es gleichzeitig zu kurz. Zwar ist die Traditionskritik, also die prüfende Beschäftigung mit den bisherigen Arbeiten zu einem Thema ein starker Motor wissenschaftsgeschichtlicher Arbeit, doch liegt hier die intuitiv vorausgesetzte Annahme einer Fortschrittsentwicklung aller Wissenschaft und Forschung zugrunde. Die Geschichte der Geschichtswissenschaft ist jedoch keineswegs die Geschichte einer linearen Verbesserung unseres Verständnisses der Vergangenheit, sondern in erster Linie eine Geschichte fortgesetzter Erweiterung, nicht nur, aber auch durch die Veränderung der Methoden. Das aber bedeutet nicht nur Streichung vermeintlich ‚falscher‘ Interpretationen aus dem wissenschaftlichen Diskurs, sondern schließt unbeabsichtigte Wissensverluste mit ein. Oder anders formuliert: Die Prämisse eines steten Voranschreitens der Forschung hat den Verzicht auf eine intensivere Beschäftigung mit der älteren Forschung zur Folge.

Vor diesem Hintergrund will die Tagung bewusst nicht ‚Klassiker‘ oder ‚Hauptwerke‘ der Geschichtswissenschaft ins Zentrum rücken, sondern (heute) vergessene Forschung.

Programm

Donnerstag, 6. Juni 2024

14:00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. phil. habil. Stephan Freund / PD Dr. Simon Groth

14:15 Uhr Einführung:
Alles immer besser?
Oder: Über den Fortschritt und das Vergessen von Forschung
PD Dr. Simon Groth, Magdeburg/Bonn

14:45 Uhr Auf der Suche nach dem verlorenen Rhythmus – Musikwissenschaftliche Rekonstruktionsversuche mittelalterlicher Musik im 19. Jahrhundert
Dennis Disselhoff, M.A., Magdeburg

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr Der Historiker und sein Tagebuch: Robert Holtzmann (1873–1946)
Prof. Dr. Dr. h.c. Martina Hartmann, München

16:45 Uhr Mittelalterforschung in der Transformation. Genese und Gestalt der mediävistischen Beiträge zum ersten Band der Neuen Deutschen Biographie (ca. 1942–1953)
Dr. Matthias Berg, München

17:30 Uhr Pause

18:00 Uhr Abendvortrag:

Erinnert-Werden im akademischen Metier
PD Dr. Tobias Winnerling, Düsseldorf

Freitag, 7. Juni 2024

9:00 Uhr Vergessen? Vergessen! Bartolomeo Xiberta (1897–1967) und die karmelitische Historiographie im 20. Jahrhundert
Dr. phil. Ralf Lützelschwab, Berlin

9:45 Uhr Beiträge jüdischer Forscher zum Investiturstreit und seinem Umfeld
Prof. Dr. Gerhard Lubich, Bochum

10:30 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr Die ewige Wiederkehr des digitalen Versprechens
Die Mediävistik und computerisierte Methoden um 1970 bis 1980
Fabian Dombrowski, M.A., Braunschweig

11:45 Uhr Canceln in der Wissenschaft? Zum Vorwurf unterdrückter Wahrheiten in der Kommunikation über Geschichte
Prof. Dr. Christoph Dartmann, Hamburg

12:30 Uhr Zusammenfassung
Prof. Dr. phil. habil. Stephan Freund, Magdeburg

13:15 Uhr Tagungsende

Kontakt

simon.groth@ovgu.de

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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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