Zeiten – Räume – Wissen: Aktuelle Perspektiven der Geographiegeschichte

Zeiten – Räume – Wissen: Aktuelle Perspektiven der Geographiegeschichte

Veranstalter
Arbeitskreis Geschichte der Geographie in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG)
Veranstaltungsort
Geographisches Institut der Universität Bonn – Geozentrum, Meckenheimer Allee 176, Übungsraum 8
PLZ
53115
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
28.06.2024 - 29.06.2024
Deadline
31.05.2024
Von
Patrick Reitinger, Theorie, Methodik und Geschichte der Geographie, Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Leipzig

Tagung des Arbeitskreises Geschichte der Geographie in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) am 28. und 29. Juni 2024 an der Universität Bonn

Zeiten – Räume – Wissen: Aktuelle Perspektiven der Geographiegeschichte

Der Spatial Turn in den Geistes- und Kulturwissenschaften ist längst erwachsen geworden. Seit mehr als zwei Jahrzehnten beschäftigen sich Forschende mit geographischen Aspekten bei der Untersuchung vergangener Lebenswelten. Die Geographiegeschichte ist keine reine Disziplingeschichte mehr, sondern hat sich im weiten Feld der Wissenschafts- und Wissensgeschichte weiterentwickelt. Auch Historikerinnen und Historiker sowie Forschende im Kontext der historischen Kulturwissenschaften arbeiten heute mit raumbezogenen Konzepten und Perspektiven und berücksichtigen dabei zunehmend die Geschichte der Geographie mit ihren verschiedenen Ausdifferenzierungen im Umfeld von Wissenschaft, Schule, Geographischen Gesellschaften, Verlagen und Zeitschriften. Akteure, Praktiken und Dinge geographischen Wissens im Schnittfeld von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sowie die Produktion, die Nutzung und die Rezeption von Texten, Bildern und Karten als raumbezogene Medien, geraten dadurch ebenso in den Fokus wie deren globale und transnationale Zirkulation in (post-)kolonialen und imperialen Kontexten. Für die Teildisziplin der Geographiegeschichte ist dies eine Chance, vielfältige theoretisch-konzeptionelle und methodische Anknüpfungspunkte an internationale und interdisziplinäre Diskussionszusammenhänge zu gewinnen.

Geprägt durch diese offene Neugierde auf eine Neubelebung des disziplinären und interdisziplinären geographiegeschichtlichen Austausches lädt der Arbeitskreis Geschichte der Geographie in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) zu einer zweitägigen Tagung am 28. und 29. Juni 2024 in das Geographische Institut der Universität Bonn ein. Der Arbeitskreis versteht sich als offenes Netzwerk für geographiegeschichtliche Forschungsperspektiven im deutschsprachigen Raum und unterhält seit vielen Jahrzehnten intensive Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus dem internationalen Umfeld. Die Tagung ermöglicht es, jüngst abgeschlossene, aktuelle und künftig geplante Forschungsvorhaben zur Geschichte der Geographie und damit verbundenen Themenbereichen zur Diskussion zu stellen und davon ausgehend neue Wege der Vernetzung zu schaffen.

Anmeldungen nimmt bis spätestens 31. Mai 2024 Tobit Nauheim (Geographisches Institut der Universität Bonn, AG Nöthen, Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn, nauheim@uni-bonn.de) entgegen.

Programm

Freitag, 28. Juni 2024

Begrüßung / 14:00 Uhr – 14:10 Uhr

Tobit Nauheim (Bonn), Norman Henniges (Wien), Patrick Reitinger (Leipzig)

Session 1: Mythos Humboldt und Reiseforschung / 14:10 Uhr – 15:40 Uhr

Christian Schumacher (Mainz)
Distanzierung durch Mythisierung. Alexander von Humboldts Abschied vom Kosmos und die Wiedergeburt im mythischen Gewand

Sophia Feige (Jena)
Auf den Spuren Alexander von Humboldts. Fachgeschichte im Lehramtsstudiengang Geographie vermitteln

Tobit Nauheim (Bonn)
Die Erzeugung von Glaubwürdigkeit. Forschungsreisende und die Institutionalisierung der Hochschuldisziplin Geographie

Pause / 15:40 Uhr – 16:00 Uhr

Session 2 – Teil 1: Politische Geographien und Geopolitik / 16:00 Uhr – 17:00 Uhr

Elischa Matthias Rietzler (Augsburg)
Planung mit dem Rotstift – Die räumliche Logik infrastruktureller Planung

Korbinian Lindel (Erlangen-Nürnberg)
Geopolitik als Netzwerk. Methodische Überlegungen zur Begriffssprache der Forschung im Umgang mit der literarischen Geopolitik der Zwischenkriegszeit

Pause / 17:00 Uhr – 17:15 Uhr

Session 2 – Teil 2: Politische Geographien und Geopolitik / 17:15 Uhr – 18:15 Uhr

Gerhard Rainer (Eichstätt) & Simon Dudek (Eichstätt)
Von der Länderkunde zur Chorología, von der Spruchkammer an den Lehrstuhl: Personelle und konzeptionelle Kontinuitäten in der Geographie der unmittelbaren Nachkriegszeit

Astrid Mehmel (Bonn)
Antisemitismus in der deutschen Geographie. Vorurteile, Diskriminierungen und die Folgen

Gemeinsames Abendessen / ab 19:00 Uhr (Selbstzahler)

Samstag, 29. Juni 2024

Session 3: (Post-)koloniale Geographien des Habsburgerreiches / 09:30 Uhr – 11:00 Uhr

Ferenc Gyuris (Budapest)
Decolonizing geography and its pasts on and from the global semi-periphery: A Hungarian perspective

Johannes Mattes (Wien/Oslo)
The Making of “Classical” Karst: Der serbische Geograph Jovan Cvijić, (Inter)nationalismus und die Anfänge der Karstforschung, 1870–1914.

Norman Henniges (Wien)
Landschaft, Fotografie und der geographische Blick. Die Wiener Geographen in Bosnien und der Herzegowina um 1900
Pause / 11:00 Uhr – 11:15 Uhr

Session 4: Die Zukunft des AK Geschichte der Geographie / 11:15 Uhr – 12:45 Uhr

Patrick Reitinger (Leipzig)
Der AK Geographiegeschichte und die Deutsche Gesellschaft für Geographie: Inhaltliche und strukturelle Überlegungen zur Zukunft einer Disziplingeschichte

Norman Henniges (Wien)
Arbeitskreis, quo vadis?

Offene Diskussion zur künftigen Zusammenarbeit

Benennung der künftigen Sprecherinnen und Sprecher

Verabschiedung und Ende der Tagung / 12:45 – 13:00 Uhr

Kontakt

Tobit Nauheim
Geographisches Institut der Universität Bonn
AG Nöthen
nauheim@uni-bonn.de

https://www.historische-geographien.de
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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