Recht haben wollen. Wie sollen gesellschaftlich brisante Themen in der Wissenschaft debattiert werden?

RECHT HABEN WOLLEN. Wie sollen gesellschaftlich brisante Themen in der Wissenschaft debattiert werden?

Veranstalter
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Veranstaltungsort
Karl-Tauchnitz-Straße 1
Gefördert durch
BMBF
PLZ
04107
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
07.06.2024 - 07.06.2024
Von
Agnes Silberhorn, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig

Öffentliche Streitgespräche in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
Veranstaltung im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit im Rahmen der Veranstaltungsreihe PERSPEKTIVE: FREIHEIT der Akademienunion

RECHT HABEN WOLLEN. Wie sollen gesellschaftlich brisante Themen in der Wissenschaft debattiert werden?

Wer hat nicht gern Recht? Wer will schon falsch liegen?
Ein offener Austausch von Argumenten setzt jedoch voraus, dass auch andere Recht haben und wir selbst uns irren könnten. Das scheint auf vielen Konfliktfeldern unserer Zeit schwerzufallen – was das gesellschaftliche Klima weiter anheizt.

Auch die Wissenschaften sind von dem Trend betroffen, argumentative Auseinandersetzung durch Selbstgewissheit zu ersetzen. Wie lässt sich diesem Problem begegnen? Sicher nicht allein durch Appelle zur Mäßigung oder gar den Verzicht auf Auseinandersetzung über strittige Themen.

Vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können auf das Streben nach Gewissheit und ‚Rechthaben‘ nicht verzichten, wenn ihre Erkenntnisse sich von beliebigem Meinen unterscheiden sollen. Eine Lösung könnte sein, sich auf die Verfahren zu besinnen, mit denen wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden: die Unterscheidung von Hypothesen und Befunden, die Reflexion auf Standpunktabhängigkeit von Fragen und Beobachtungen, das argumentative Werben um die Zustimmung anderer. Stehen der Wissenschaft damit – so lautet die Leitfrage am 7. Juni 2024 – Ressourcen zur Verfügung, die es ihr ermöglichen, der Falle des Rechthabenwollens zu entgehen, nämlich einem Streiten, das nur Feindschaften, aber keine Erkenntnisse erzeugt?
Was oft als Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit interpretiert wird, soll an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften in einem Austausch von Begründungen analysiert werden.

Womöglich ließe sich davon auch für andere, nicht zuletzt politische Konflikte unserer Gesellschaft lernen.
Wir probieren es aus – in öffentlichen Streitgesprächen, die den anderen dieselbe Freiheit lassen, die man für sich beansprucht, und die trotz unterschiedlichster Positionen vor allem immer eins sein sollen: konstruktiv.

Eine Veranstaltung im Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit
im Rahmen der Veranstaltungsreihe PERSPEKTIVE: FREIHEIT der Akademienunion.

Programm

09.00 Uhr
Begrüßung und Einführung:
Von der Freiheit, nicht recht haben zu müssen
Wolfgang Fuhrmann, Daniel Fulda, Matthias Schwarz

09.20 Uhr
Streitgespräch I:
Wie streiten, wenn Wissenschaft politisch wird?
Eszter Kováts, Maria-Sibylla Lotter

10.50 Uhr
Kaffeepause

11.15 Uhr
Streitgespräch II:
Hilft wissenschaftliches Argumentieren gegen Rechthaberei?
Barbara Zehnpfennig, Daniel Fulda, Matthias Schwarz

13.00 Uhr
Mittagspause

14.30 Uhr
Streitgespräch III:
Streit um kulturelle Aneigung: Chance oder Problem?
Patrick Bahners, Wolfgang Fuhrmann

16.00 Uhr
Kaffeepause

16.30 Uhr
Streitgespräch IV (mit Livestream):
Wie viel Streit braucht die Gesellschaft, um zusammenzuhalten?
Marietta Auer, Rudolf Stichweh

18.00 Uhr
Abschlussrunde:
... Fazit? Blitzlicht-Fragerunde mit allen Beteiligten

Kontakt

Um Anmeldung wird bis 5.6.2024 gebeten an:
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Dr. Kerstin Hohner, Veranstaltungsorganisation: hohner@saw-leipzig.de

https://www.saw-leipzig.de/de/aktuelles/recht-haben-wollen
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung