Mars oder Pax? ,Rheinische‘ Übergänge von Krieg und Frieden

Mars oder Pax? ,Rheinische‘ Übergänge von Krieg und Frieden

Veranstalter
Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte; in Verbindung mit dem Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande; Zentrum für Historische Friedensforschung; Bonn Center for Dependency and Slavery Studies (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
Ausrichter
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Veranstaltungsort
Bonner Universitätsforum, Heussallee 18–24
Gefördert durch
Landschaftsverband Rheinland
PLZ
53113
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
23.09.2024 - 24.09.2024
Deadline
09.09.2024
Von
Michael Rohrschneider, Institut für Geschichtswissenschaft, Abt. für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte, Universität Bonn

Wissenschaftliche Tagung der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte der Universität Bonn in Verbindung mit dem Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande, dem Zentrum für Historische Friedensforschung und dem Bonn Center for Dependency and Slavery Studies

Mars oder Pax? ,Rheinische‘ Übergänge von Krieg und Frieden

In der Forschung werden in jüngerer Zeit verstärkt die zuvor oft vernachlässigten Übergangsphänomene von Gewalt und Krieg hin zu Friedensstiftung und -konsolidierung in den Fokus gerückt. Die inhaltlichen Kontexte sowie räumlichen und chronologischen Zuschnitte entsprechender Studien sind ausgesprochen vielfältig, ebenso die typischerweise verwendeten Begrifflichkeiten: Grauzonen zwischen Frieden und Krieg, Transformationsprozesse, Zwischenwelten, Transitionen, Simultaneitätsphänomene, Wiederaufbau- und Nachkriegszeiten, Kalter Krieg/Kalter Frieden, „weder/noch“, „sowohl/als auch“ – all diese Umschreibungen zielen darauf ab, die Prämissen des klassischen Cicero-Zitates „inter bellum et pacem medium nihil sit“ zu hinterfragen und zugleich den idealtypischen Konstruktcharakter von „Krieg“ und „Frieden“ zu akzentuieren.

Ziel der Tagung ist es, die vielfältigen Übergänge von Gewalt/Krieg zu Friedensstiftung/-konsolidierung epochenübergreifend in einem konkreten Raum, nämlich der rheinischen Region, in den Blick zu nehmen. Ausgangspunkt ist hierbei die Beobachtung, dass die Rheinlande als neuralgischer mächtepolitischer Raum häufig im Brennpunkt von Krieg und Frieden standen. Gerade vor diesem Hintergrund ergeben sich interessante Forschungsperspektiven, anhand derer die tradierte Vorstellung trennscharfer Übergänge zwischen Gewalt/Krieg einerseits und Frieden andererseits konkret hinterfragt und die in der neueren Forschung betonte Fluidität und Dynamiken entsprechender Transitionsprozesse analysiert werden können.

Programm

Montag, 23.09.2024

09.30 Uhr Grußworte und Einführung
Stephan Conermann (Dekan der Philosophischen Fakultät)
Matthias Becher (Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geschichtswissenschaft)
Michael Rohrschneider: Inhaltliche Einführung

10.00–12.45 Uhr Sektion I:
Übergänge von Gewalt, Krieg und Friedensstiftung im spätmittelalterlichen Rheinland
Moderation: Ulrich Meyer-Doerpinghaus (Bonn)

10.00–10.45 Uhr
Bernhard Kreutz (Marburg): Non erat pax in omni terra. Krieg und Frieden im Rheinischen Bund von 1254

10.45–11.15 Uhr Kaffeepause

11.15–12.00 Uhr
Stefanie Rüther (Frankfurt am Main): Autorität, Sicherheit und Akzeptanz – die Friedensbemühungen des Rheinisch-Schwäbischen Städtebunds (1381–1390)

12.00–12.45 Uhr
Jens Metzdorf (Neuss): Krise, Konsolidierung, Konflikt – Folgen der burgundischen Belagerung von Neuss (1474/75) für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Stadt an der Wende zum 16. Jahrhundert

12.45–14.15 Uhr Mittagspause

14.15–17.00 Uhr Sektion II:
,Nachkriegszeiten‘ im frühneuzeitlichen Rheinland
Moderation: Marion Romberg (Bonn)

14.15–15.00 Uhr
Thomas Becker (Bonn): Deutschlands wilder Westen. Das Rheinland nach dem Kölnischen Krieg

15.00–15.45 Uhr
Nikolas Funke (Münster): Wesel und der chronische Kriegszustand am Niederrhein c.1570-1670

15.45–16.15 Uhr Kaffeepause

16.15–17.00 Uhr
Christian Schlöder (Leipzig): Die Entwicklung der Residenzstadt Bonn unter Fürstbischof Joseph Clemens 1688–1723

17.30–18.30 Uhr
Jahreshauptversammlung des Vereins für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande

19.00 Uhr Abendvortrag
Guido Thiemeyer (Düsseldorf): Kontinuität und Wandel in Krieg und Frieden: Die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt 1815-heute

Dienstag, 24.09.2024

09.00–10.30 Uhr Sektion III:
Rheinische Landesgeschichte in Bericht und Kritik
Moderation: Andrea Stieldorf (Bonn)

09.00–09.30 Uhr
Valerie Palmowski (Bonn): Die spätantike bis hochmittelalterliche Siedlungslandschaft zwischen Inden-Pier und Merken. Forschungsstand, Herausforderungen und Narrative des ländlichen Raums in der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie

09.30–10.00 Uhr
Ulf Floßdorf (Bonn): Münzen und Siegel als Herrschaftsmedien geistlicher Reichsfürsten am Beispiel der Kirchenprovinz Köln bis 1250

10.00–10.30 Uhr
Kara Kuebart (Bonn): Staatenbildung in Jülich-Kleve-Berg. Die Entstehung von Steuerstaatlichkeit in den Vereinigten Herzogtümern im 16. Jahrhundert

10.30–11.00 Uhr Kaffeepause

11.00–16.45 Uhr Sektion IV:
Vom Krieg zum Frieden: Transfers und Übergangsphänomene im Rheinland (18.–20. Jahrhundert)
Moderation: Henning Türk (Bonn)

11.00–11.45 Uhr
Leonard Dorn (Paris): Zwischen Lilie und Welfenross: Kriegsgefangene im und aus dem Rheinland am Ende des Siebenjährigen Krieges (1761–1763)

11.45–12.30 Uhr
Katharina Thielen (Bonn): Verwaltung im „Befreiungskrieg“: Rheinische Routine und lokale Selbstbehauptung 1813–1816

12.30–14.00 Uhr Mittagspause

14.00–14.45 Uhr
Guido von Büren (Jülich): Die Garnisonsstadt Jülich nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71

14.45–15.30 Uhr
Richard Hedrich-Winter (Bonn): Aufmarschgebiet, Pufferzone und Faustpfand: Das Rheinland unter alliierter Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg

15.30–16.00 Uhr Kaffeepause

16.00–17.15 Uhr Fortsetzung Sektion IV:
Vom Krieg zum Frieden: Transfers und Übergangsphänomene im Rheinland (18.–20. Jahrhundert)
Moderation: Frank Kleinehagenbrock (Bonn)

16.00–16.45 Uhr
Christine Krüger (Bonn): Zerschmettert oder aufbruchsbereit? Jugend in rheinischen Städten nach dem Zweiten Weltkrieg

16.45 Uhr
Philip Hoffmann-Rehnitz (Freiburg): Abschlusskommentar

17.30–18.30 Uhr Podiumsdiskussion
Transitionen – Wendepunkte – Neuanfänge: Übergangsprozesse von Krieg und Frieden im 21. Jahrhundert
Moderation: Stephan Conermann (Bonn)
Anna-Katharina Hornidge, Esther Meininghaus, Conrad Schetter, Ulrich Schlie, Hans-Georg Soeffner (alle Bonn)

Kontakt

vereinlk@uni-bonn.de