Macht und Erinnerung

Veranstaltungsreihe „Montagsdebatte“ des Netzwerks Zeitgeschichte mit sechs Diskussionsrunden im WS 2024/25

Veranstalter
Netzwerk Zeitgeschichte, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten / Humboldt-Universität zu Berlin / Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (Humboldt-Universität zu Berlin, Senatssaal)
Ausrichter
Humboldt-Universität zu Berlin, Senatssaal
Veranstaltungsort
Unter den Linden 6
Gefördert durch
Bundeszentrale für politische Bildung
PLZ
10117
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
21.10.2024 - 20.01.2025
Von
Marion Schlöttke

Was haben Macht und historische Erinnerung miteinander zu tun? Wer macht Erinnerungs- und Geschichtspolitik? Wie werden Identitäten und Moralvorstellungen über den Rückgriff auf Geschichte konstruiert? Diese und weitere Fragen werden in der Veranstaltungsreihe „Montagsdebatte – Macht und Erinnerung“ in Berlin an sechs Abendterminen von Oktober 2024 bis Januar 2025 diskutiert. Die Diskussionsrunden bestreiten prominente Gäste aus Wissenschaft, Politik und Publizistik.

Veranstaltungsreihe „Montagsdebatte“ des Netzwerks Zeitgeschichte mit sechs Diskussionsrunden im WS 2024/25

Im Wintersemester 2024/25 steht der Themenkomplex »Macht und Erinnerung« im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe »Montagsdebatte« des Netzwerks Zeitgeschichte.

Die sechs Debatten an der Humboldt-Universität zu Berlin widmen sich Fragen nach Geschichte und Moral, nach Identität und Geschichte, der Erinnerung an und der Erforschung von Holocaust und Kolonialismus, der Frage, welche Geschichtsnarrative die radikale Rechte nutzt und aufbaut, mit welchen Mitteln der deutsche Staat Erinnerungskultur steuert und welche Akteure in Deutschland den Geschichtsunterricht bestimmen.

Die sechs Veranstaltungen werden aufgezeichnet und später auf dem Portal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung abrufbar sein.

Die 2023/24 erfolgreich gestartete „Montagsdebatte“ ist eine Veranstaltungsreihe des „Netzwerks Zeitgeschichte“ die von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt wird.

Alle Infos auch unter: https://netzwerk-zeitgeschichte.de/montagsdebatte2024-25/

Programm

Zeit für alle sechs Gesprächsrunden:
18:00-20:00 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr

21.10.2024 – Geschichte und Moral
Leitfragen: Inwieweit prägen Vorstellungen von Moral Gesellschaften, die Erinnerung und die Geschichtsschreibung? Welche Nachwirkungen haben im Nationalsozialismus eingeübte „Moralvorstellungen“ bis in die Gegenwart und welche unterschiedlichen Ausprägungen lassen sich für West- und Ostdeutschland feststellen? Welche bereits überwunden geglaubten Denkweisen treten wieder auf? Welche Ansätze lassen sich entgegensetzen?

Gäste:
Habbo Knoch, Universität zu Köln / Anne Rabe, Berlin / Frank Trentmann, Birkbeck College, University of London

Moderation: Axel Drecoll, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

04.11.2024 – Identität und Geschichte
Leitfragen: Welche Rolle spielen Identitäten und Identitätskonstruktionen in der Gesellschaft, der Erinnerung und Geschichtsschreibung? Ist Identitätspolitik ein Hindernis oder ein Katalysator für innovative Geschichtsschreibung und Erinnerungspraktiken? Wer darf für wen sprechen? Worin bestehen Potenziale queerer oder multikultureller Geschichten für die Überwindung binärer Oppositionen und linearer Narrative?

Gäste:
Mirjam Brusius, Deutsches Historisches Institut London / Insa Eschebach, Freie Universität Berlin / Martin Sabrow, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Moderation: Martin Lücke, Freie Universität Berlin

18.11.2024 – Holocaust und (Post-)Kolonialismus
Leitfragen: Wie sind Holocaust und Kolonialismus als historische Phänomene einzuordnen, was verbindet und was unterscheidet sie? In welcher Hinsicht kann die Aufarbeitung des Kolonialismus von Erkenntnissen der Holocaustforschung und -vermittlung profitieren, und umgekehrt? Wie kann ein Austausch zwischen Holocaustforschung und postkolonialer Theorie gelingen, der über den „Historikerstreit 2.0“ hinausgeht? Wie ist mit Erinnerungskonkurrenzen umzugehen?

Gäste:
Sebastian Conrad, Freie Universität Berlin / Susann Lewerenz, KZ-Gedenkstätte Neuengamme / Rachel O’Sullivan, Institut für Zeitgeschichte München

Moderation: Stefanie Schüler-Springorum, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin

02.12.2024 – Geschichte und Rechtsradikalismus
Leitfragen: Welche Geschichtsnarrative nutzt die radikale Rechte zur Mobilisierung und wie kann in der Forschung, in den Gedenkstätten und durch die Zivilgesellschaft auf sie reagiert werden? Welche Bezüge setzt sie zum Nationalsozialismus, der alten Bundesrepublik und der DDR, und wie beeinflusst dies deren kritische Aufarbeitung? Wie lässt sich die demokratische, offene und multiperspektivisch geprägte Arbeit von Akteur:innen der Geschichtsaufarbeitung bei zunehmendem Druck von rechts aufrechterhalten?

Gäste:
Frank Bösch, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam / Gideon Botsch, Moses Mendelssohn Zentrum, Universität Potsdam / Heike Kleffner, Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V.

Moderation: Franka Maubach, Universität Bielefeld

06.01.2025 – Staat und Erinnerung
Leitfragen: Mit welchen Mitteln steuert der deutsche Staat die Erinnerungskultur, welche neuen Entwicklungen zeichnen sich ab, etwa durch das 2024 entworfene Rahmenkonzept der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien? Inwieweit sind neue Förderimpulse von Bund und Ländern zulässig, und wo geht die Steuerung durch die öffentliche Finanzierung zu weit? Wie ist die deutsche Förderung und Gesetzgebung in der Geschichtskultur im europäischen Vergleich zu bewerten?

Gäste:
Norbert Frei, Friedrich-Schiller-Universität Jena / Andreas Görgen, Ministerialdirektor bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien / Elke Gryglewski, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten / Mirjam Zadoff, NS-Dokumentationszentrum München

Moderation: Irmgard Zündorf, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

20.01.2025 – Staat und Geschichtsunterricht
Leitfragen: Der Geschichtsunterricht erfüllt einander widersprechende Aufgaben: als staatliche Pflichtveranstaltung soll er Jugendliche in eine (deutsche) Geschichtskultur integrieren, als Anleitung zum selbstständigen historischen Denken soll er Lernvorgänge initiieren, die mit dem staatlichen Bildungsauftrag in Konflikt geraten können. Wie stellt sich dieses Spannungsverhältnis dar – aus Sicht der staatlichen Bildungsverwaltung, der universitären Geschichtsdidaktik, einer Theorie des Geschichtsunterrichts?

Gäste:
Monika Fenn, Universität Potsdam / Frank Schweppenstette, Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e.V. / Holger Thünemann, Universität Münster

Moderation: Thomas Sandkühler, Humboldt-Universität zu Berlin

https://zzf-potsdam.de
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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