”Die europäische Dimension von Geschichtspolitik”

”Die europäische Dimension von Geschichtspolitik”

Veranstalter
AK "Politik und Geschichte" der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW)
Veranstaltungsort
Gästehaus der Universität Hamburg, Rothenbaumchaussee 34, 20148 Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.06.2005 - 18.06.2005
Deadline
30.05.2005
Von
Kohlstruck, Michael

Der AK "Politik und Geschichte" innerhalb der DVPW veranstaltet seine diesjährige Frühjahrstagung in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

Im Zusammenhang mit der europäischen Einigung stellen sich auch eine Reihe geschichtspolitischer Fragen in neuer Weise. So verändert sich etwa die Wahrnehmung von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg hinsichtlich der Täterschaft: Nicht nur in der deutschen Gesellschaft, auch in den ehemals besetzten Ländern wird nun über den Anteil am Völkermord diskutiert. Der Preis, den Europa für die Einigung bezahlt, besteht Heinz Bude zufolge in der Ausweitung des Täterkreises, der nun nicht mehr nur die Deutschen umfasst.

Eine andere Dimension eröffnet sich aufgrund des Zusammenbruchs der Ostblockstaaten. Im Kontext der Demokratisierung Osteuropas stellen sich Fragen nach der Aufarbeitung von Diktaturen nicht mehr allein vor dem Hintergrund faschistischer Regime. Mittlerweile etablierte sich ein Forschungsschwerpunkt zum Umgang mit dem Stalinismus und den Diktaturen Osteuropas.

Schließlich ist im Rahmen der Globalisierungsdebatte wie auch der Abgrenzung gegenüber islamischen Gesellschaften ein Rückgriff auf die Wurzeln der europäischen Kultur zu beobachten. Sie werden als neue Identifikationsangebote beschworen.

Programm

13:00 – 13:20 Begrüßung durch den Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg,
Prof. Dr. Axel Schildt, Hamburg

13:20 – 13:50 Begrüßung durch den AK-Vorstand und Einführung in das Tagungsthema
Dr. Michael Kohlstruck, Berlin

14:00 - 15:00 Einführungsvortrag und Diskussion
Prof. Dr. Peter Reichel, Hamburg

15:15 – 16:15 Vortrag und Diskussion
Christian Weiß, Montréal
Das historische Argument in den Debatten um den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union. Eine Untersuchung der britischen, deutschen, französischen und italienischen Tagespresse

16: 15 – 17:15 Vortrag und Diskussion
Dr. Christian Kühberger, Greifswald
Invented Europe. Zur Instrumentalisierung der Geschichte

17:30 – 18:30 Vortrag und Diskussion
Dr. Rüdiger Ritter, Bremen
Europäische Geschichtspolitik und nationales historisches Gedächtnis - Widerspruch oder Ergänzung? Polen, Litauen, Ungarn und Rumänien als Fallbeispiele

19.00 – 20.30 Abendvortrag
Prof. Dr. Axel Schildt, Hamburg
Memorialkultur und Geschichtspolitik - nationale Dimension, lokale Narrative und europäische Konstruktion

ab 20.30 Gelegenheit zum gemeinsamen Abendessen

Samstag, 18. Juni 2005

9.00 – 10.00 Vortrag und Diskussion
Dr. des. Helmut Heit, Hannover
Identitätspolitische Geschichtskonstruktion in der EU-Verfassung

10.00 – 11.00 Vortrag und Diskussion
PD Dr. Wolfgang Bergem, Wuppertal
Europas Werte als Grundlage europäischer Identität

11.00 – 11.15 Pause

11.15 – 12.15 Abschlussvortrag
Dr. Ingo Haar, Berlin
Vertreibung in Europa. Erinnerungspolitik und Vertriebenenforschung in der Frühzeit der Bundesrepublik Deutschland

Ende der Tagung gegen 12.30

Im Anschluss an die Tagung findet eine Arbeitskreissitzung statt, zu der alle Interessierte herzlich eingeladen sind.

Kontakt

Anmeldung:
Dr. Harald Schmid, Hamburg
Schmid_Harald@t-online.de

http://www.uni-stuttgart.de/soz/avps/pug/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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