Bildungsräume im langen 19. Jahrhundert

Bildungsräume im langen 19. Jahrhundert

Veranstalter
Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig/Universität Bayreuth/Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung Berlin
Veranstaltungsort
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.04.2008 - 19.04.2008
Deadline
20.11.2007
Website
Von
Eckhardt Fuchs

Das Ziel der Tagung besteht darin, Formen, Akteure und Wirkungen von Wahrnehmungs- und Transferprozessen im deutschen Bildungswesen des langen 19. Jahrhunderts zu untersuchen. Das Hauptinteresse richtet sich auf die Konstitution und Konstruktion von BildungsRäumen, insbesondere auf Beziehungen innerhalb der deutschen Staatenwelt. Die in der interdisziplinären Regional-, Transfer- und Transnationalitätsforschung entwickelten Begriffe und Konzeptionen sollen auf dem Treffen zusammengeführt und für die historische Bildungsforschung fruchtbar gemacht werden.
Neuere geschichtswissenschaftliche Forschungen legen es nahe, die deutschen Staaten im 19. Jahrhundert als eigenständige Gebilde und handelnde Akteure ernst zu nehmen. Die Veranstaltung fragt nun zum einen danach, welche Folgerungen sich hieraus für die Bildungsgeschichte ergeben. Zum anderen wird angestrebt, theoretische Ansätze, die im Kontext der Ent-Nationalisierung von Nationalgeschichte entwickelt wurden, für intranationale und interregionale Prozesse zu re-konzeptionalisieren.

Zentrale Fragestellungen sind auf die unterschiedliche regionale Wahrnehmung des Anderen und auf interregionale Anpassungs- bzw. Abgrenzungsstrategien gerichtet. Wie definierten die einzelnen Staaten ihre Rolle und Position in Deutschland? Welche BildungsRäume wurden auf welchen Ebenen konstruiert? Welche Rolle spielten Religion und Konfession in diesem Zusammenhang? An welchen Staaten orientierte man sich? Wie informierte man sich über Lehranstalten, -methoden, -mittel und -inhalte? Welche Maßnahmen wurden übernommen, wurden sie überhaupt und wenn ja in welcher Art und Weise modifiziert? Grenzte man sich bewusst voneinander ab? Welche Akteure spielten bei den Transferprozessen eine Rolle und welche Medien wurden benutzt? Worin kam das Selbstverständnis eines – trotz aller regionalen Unterschiede – gemeinsamen „deutschen“ Schul- und Bildungswesens zum Ausdruck und worauf gründete sich dieses Selbstverständnis? Wie erfolgte die Konstruktion eines „deutschen“ BildungsRaums in Abgrenzung vom Ausland?

Diese Fragestellungen sollen auf der Tagung in vier thematischen Blöcken behandelt werden: Im ersten Block geht es um regionale Perspektiven einzelner deutscher Länder, ihre Wahrnehmung, ihre Beteiligung und Stellung innerhalb der Austauschprozesse im deutschen Bildungswesen des 19. Jahrhunderts. Während der zweite Block Akteure und Foren des Transfers untersucht, stehen im dritten Block Themen, Medien und Wirkungen der Transferprozesse im Mittelpunkt. Der vierte Block befasst sich mit der Wahrnehmung und Rezeption des „deutschen“ Schulwesens auf der internationalen Bühne.

Die Tagung wird von PD Dr. Eckhardt Fuchs (Braunschweig), Dr. Sylvia Kesper-Biermann (Bayreuth) und Dr. Christian Ritzi (Berlin) organisiert. Interessent(inn)en werden gebeten, ein Exposé (1-2 Seiten) bis zum 20. November 2007 per Email zu senden an Eckhardt Fuchs (fuchs@gei.de). Die Durchführung der Tagung hängt von der Bewilligung durch den Drittmittelgeber ab.

Programm

Kontakt

PD Dr. Eckhardt Fuchs
Forschungskoordinator
Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung
Celler Str. 3
68114 Braunschweig
fuchs@gei.de

www.gei.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung