Pop und Männlichkeit

Pop und Männlichkeit

Veranstalter
Dr. Katja Kauer Otto-von-Guericke-Universität Institut für Germanistik Zschokkestr. 32, Geb. 40 39104 Magdeburg Tel. 0391/6716695 Dr. Ramona Myrrhe Otto-von-Guericke-Universität Koordinierungsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung Postfach 4120 39016 Magdeburg
Veranstaltungsort
Universität Magdeburg
Ort
Magdeburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.07.2008 - 04.07.2008
Deadline
15.05.2008
Website
Von
Ramona Myrrhe

Pop und Männlichkeit

Tagung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Genderforschung und im Bereich Kulturwissenschaften
an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Seit den 1990er Jahren sind sowohl ‚Pop’ als auch ‚Männerforschung’ zentrale Bezugpunkte akademischer Praxis.
‚Pop’ als eine lose Formation von Bildertypen, deren Wirkung allgegenwärtig ist, reizt zu verschiedenen Formen kritischer Auseinandersetzung an. Da ‚Pop’ ein System multimedialer Praxen darstellt, ist eine gegenwartsorientierte Kulturwissenschaft, die dieses Phänomen umgeht, undenkbar.
Ebenso undenkbar sind Gender-Studies, die sich ausschließlich der Frauenbildforschung widmen. Obwohl das Vorurteil, dass ‚Gender’ ein vorrangig weibliches Feld wäre, noch nicht völlig überwunden ist, lässt sich feststellen, dass die Beschäftigung mit Männlichkeit seit spätestens Ende der 90er Jahre für GenderforscherInnen unverzichtbar geworden ist.
‚Pop’ als zentraler Bezugspunkt der Gegenwart ist ein ergiebiger Gegenstand für Bilderforschung, weil ‚Pop’ spielerisch auf die Tradition zurückgreift, sich ihrer bedient, neu ordnet, sie teilweise verwirft – und historisch geprägte Bilderwelten neu belebt. Interessanterweise akzentuiert ‚Pop’ oftmals ganz bestimmte Sichtweisen auf ‚Männlichkeit’ und ‚Weiblichkeit’. Wagen wir einen kritischen Blick auf dem Kosmos des Pop, etwa die HipHop-Bewegung, den so genannten ‚Testosteron Sound’ der späten 90er oder die snobistische Popliteratur um 2000 aus männlicher Feder, dann wird ein laut tönender Diskurs um das ‚re-barbarisierte Mannsein’ vernehmbar. Das Offenlegen des doing male gender, das in der Popkultur so augenfällig wird, weil ‚Pop’ verdeutlicht, wie mit Signifikanten gespielt wird, ist natürlich noch nicht gleichbedeutend mit Maskulinismus, d.h. mit einer Re-Etablierung als männlich geltender Werte und der Re-Inszenierung von Geschlechtergrenzen. Da jedoch ein nicht geringer Teil der popkulturellen Beschäftigung mit Männlichkeit bewusst auf performative Muster zurückgreift, die ganz traditionelle Ansprüche an Männer formuliert, wirken Teile der Popkultur maskulinistisch. Der Pop-Maskulinismus ist zweifelsohne brüchig und die Popkultur destruiert Männerbilder genauso nachhaltig wie sie male gender re-inszeniert.
Eine Auseinandersetzung mit popkultureller Männlichkeit bedarf keines expliziten Feminismus`, um kritisch zu sein, weil bereits durch die Analyse die Grenzen des Horizonts sichtbar werden, in denen sich die kulturellen Praxen, die Vorstellung von male gender, gebildet haben.

Die Tagung soll dem Austausch von NachwuchswissenschaftlerInnen dienen, deren Forschungsthema im Zusammenhang mit Geschlechterforschung und Gegenwartskultur steht.
Auch historisch orientierte Gender-studies sind in diesem Zusammenhang sehr interessant, weil jenseits von historisch geprägten Bilderwelten, die Rede von ‚Pop’ keinen Bestand hat.

Alle interessierten NachwuchswissenschaftlerInnen, die sich mit Forschungsthemen und der Vorstellung von Projekten an der Tagung beteiligen möchten, bitten wir um Zusendung von Vorschlägen oder Arbeitspapieren bis zum

15. Mai 2008

Eine Erstattung der Reisekosten für die ReferentInnen wird angestrebt.

Programm

Kontakt

Katja Dr. Kauer

Otto-von-Guericke-Universität

0391/6716695

katja_kauer_hegemann@yahoo.de


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Deutsch
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