Cultural Industries and Cultural Politics: Britain 1750-2000 (ADEF Jahrestagung)

Cultural Industries and Cultural Politics: Britain 1750-2000 (ADEF Jahrestagung)

Veranstalter
Arbeitskreis Deutsche England-Forschung (ADEF) Prof. Dr. Christiane Eisenberg / Prof. Dr. Andreas Gestrich
Veranstaltungsort
Katholische Akademie "Die Wolfsburg", Falkenweg 6, 45478 Mülheim/Ruhr
Ort
Mülheim an der Ruhr
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.05.2008 - 04.05.2008
Von
Corinna Radke

Die 27. Jahrestagung des Arbeitskreises Deutsche England-Forschung (ADEF) wird vom 2.-4. Mai in Mülheim/Ruhr stattfinden und ist dem Thema "Cultural Industries and Cultural Politics: Britain 1750-2000" gewidmet. In Großbritannien hat sich das öffentliche Kulturleben spätestens seit dem 18. Jahrhundert auf kommerzieller Basis entwickelt. Die bildende Kunst, der Theater-, Opern- und Konzertbetrieb, Sportorganisatoren und das Verlagsgewerbe arbeiteten fortan in enger Kooperation mit der Presse sowie der Werbe- und Konsumgüterindustrie, und professionelle Kräfte organisierten die Angebote zum Zweck des Profits. Diese "cultural industries" bedienten einen zusehends größeren Anteil der Nachfrage nach Kulturangeboten, die sie ihrerseits auch aktiv zu vergrößern suchten. Alternative Anbieter wie der Hof, die Kirche, der Adel und städtische Obrigkeiten, die potentiellen Organisatoren einer öffentlichen Kulturpolitik, konnten nur noch indirekt Einfluss nehmen.
Die Tagung behandelt das Spannungsverhältnis von "cultural industries" und "cultural politics" exemplarisch für die Bereiche Sport und Musik. Sie unterliegt einem zweifachen Gliederungsprinzip. Zum einen werden die beiden Bereiche in ihrer Entwicklung über die Zeit verfolgt. Zum anderen werden für grob abgesteckte Epochen jeweils unterschiedliche gesellschaftliche und politische Funktionen der "cultural industries" thematisiert: Für das 18. Jahrhundert geht es um den Beitrag zur Geselligkeit der Ober- und Mittelschichten, für das 19. Jahrhundert um die allgemeinen Kräfteverhältnisse zwischen Staat und Gesellschaft; dabei wird insbesondere auch das Konkurrenzverhältnis von kommerziell und privat (durch Klubs, Vereine und Mäzene) angebotener Kultur berücksichtigt. Für das 20. Jahrhundert werden Sport und Musik als Business betrachtet. Ein Ausblick auf das beginnende 21. Jahrhundert behandelt schließlich die mit dem Ziel einer ökonomischen Modernisierung unternommenen Versuche von New Labour zur politischen Steuerung der sog. "creative industries", die man vor dem Hintergrund der säkularen Entwicklung als eine durchaus konsequente Indienstnahme privater kommerzieller Initiativen für eine staatliche Kulturpolitik betrachten kann.
International vergleichende Perspektiven sind angestrebt. Allerdings ist der Forschungsstand außerhalb Großbritanniens derzeit nicht so, dass alle ReferentInnen für ihre Themen schon Vergleiche ziehen könnten. Der von der Tagung zu erwartende Beitrag zur Forschungsdiskussion liegt vielmehr darin, dass für Großbritannien, ein auf dem Gebiet der "cultural industries" vergleichsweise fortgeschrittenes und zudem gut untersuchtes Land, Problemzusammenhänge und Entwicklungschancen identifiziert werden können, so dass geeignete Anknüpfungsmöglichkeiten für Vergleiche mit anderen Ländern hervortreten.

Die Tagung "Cultural Industries and Cultural Politics: Britain 1750-2000" findet statt in der Katholischen Akademie "Die Wolfsburg", Falkenweg 6, 45478 Mülheim/Ruhr
(http://www.kirchevorort.de/bet3/einrichtg/wolfsburg/).

Auch Nicht-Mitglieder des ADEF sind herzlich eingeladen.
Konferenzsprache ist Englisch.
Kontakt: corinna.radke@rz.hu-berlin.de

Programm

Programme

Friday, May 2, 2008

14.15
Welcome (Christiane Eisenberg, Chairwoman)

14.30 - 18.00
Workshops (to be held in German)

18.00 Dinner

19.00 – 19.30
Introduction

Andreas Gestrich, London / Christiane Eisenberg, Berlin
The Cultural Industries: Structure and Aims of the Conference

19.30 – 20.30
Keynote Lecture

Wray Vamplew, Stirling
Economic Approaches to Sport and Cultural History

Saturday, May 3, 2008

9.00 – 10.45
18th Century: The Rise of Commercial Culture

Chair: Andreas Gestrich, London

Timothy Blanning, Cambridge
The Business of Music and the Status of the Musician in 18th-Century Britain

Ruti Ungar, Berlin/London
The Commercialisation of Honour: Boxing in 18th-Century England

10.45 – 11.15 Coffee Break

11.15 – 13.00
19th Century: Operation of Business in a Modern Class Society

Chair: Andreas Fahrmeir, Frankfurt/M.

Peter Bailey, Indianapolis
British Music Hall: The Business of Pleasure Revisited

Klaus Nathaus, Berlin
Sport Clubs in a Commercial Society – with a Comparative View of the Germany Situation

13.00 – 14.30 Lunch Break

14.30 – 16.00
20th Century: Modernisation and Expansion of Business

Chair: Christiane Eisenberg, Berlin

Dave Laing, London
The American (Dis-)Connection: British Popular Music after 1950

Dylwin Porter, Leicester
Media and the Business of Sport in 20th-Century Britain

16.00 – 16.30 Coffee Break

16.30 – 17.15
Early 21st Century: The Cultural Industries as a Political Issue

Chair: André Kaiser, Köln

Franz Brüggemeier, Freiburg
The Creative Industries Concept and Cultural Politics in Contemporary Britain – a Historian's Perspective

18.00 Dinner

19.00-21.00
ADEF General Meeting

Sunday, May 4, 2008

Breakfast / End of Conference

Kontakt

Christiane Eisenberg

Großbritannien-Zentrum, Humboldt-Universität zu Berlin
Jägerstraße 10-11, 10117 Berlin
030/2093 5333
030/2093 5370
christiane.eisenberg@staff.hu-berlin.de

http://www2.hu-berlin.de/gbz
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Veröffentlicht am
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch
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