Angst als Perzeptionsfaktor und Handlungsantrieb in der Geschichte der Internationalen Beziehungen

Angst als Perzeptionsfaktor und Handlungsantrieb in der Geschichte der Internationalen Beziehungen

Veranstalter
Holger Löttel, M.A./Patrick Bormann, M.A. Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Instut für Geschichtswissenschaft Abteilung für Geschichte der Neuzeit
Veranstaltungsort
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.03.2009 - 15.03.2009
Website
Von
Holger Löttel

Emotionen und Gefühle haben ihre eigene Geschichte, die von der Wissenschaft in letzter Zeit als eigenes Forschungsfeld entdeckt worden ist. Zugleich ist eine auf den ersten Blick ganz anders gelagerte Disziplin, die Geschichtsschreibung der Internationalen Beziehungen, seit jeher an der Gesamtheit aller Faktoren interessiert, die Handlungen von politischen Entscheidungsträgern beeinflussen.

Die Tagung wird an beide Tendenzen anknüpfen und die interdisziplinären Berührungspunkte beleuchten, die sich aus dem Zusammenhang zwischen außenpolitischen Entscheidungsprozessen und einem der bedeutsamsten menschlichen Gefühlszustände überhaupt ergeben: der Angst. Da sich Wahrnehmung und Handeln gerade in der Angst zusammenziehen, sollen Perzeptionsfaktoren und Antriebsmomente aufeinander bezogen untersucht werden.

Programm

Freitag, 13. März 2009

19.00-19.05 Uhr
Begrüßung durch Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (Bonn)

19.05-19.15 Uhr
Begrüßung durch Prof. Dr. Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

19.15-20.00 Uhr
Eröffnungsvortrag Apl. Prof. Dr. Georg Christoph Berger Waldenegg (Heidelberg): Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Überlegungen zur Bedeutung emotionaler Faktoren durch Historiker

20.00 Uhr
Sektempfang

Samstag, 14. März 2009

09.15-10.15 Uhr Sektion Erster Weltkrieg
Moderation: Stephen Schröder (Bonn)

Patrick Bormann (Bonn): Furcht und Angst als Handlungsantrieb in der wilhelminischen Außenpolitik 1897-1914

Alma Hannig (Bonn): Angst und die Balkanpolitik Österreich-Ungarns vor dem Ersten Weltkrieg

10.15-10.45 Uhr
Diskussion

10.45-11.00 Uhr
Kaffeepause

11.00-12.00 Uhr Sektion Angst beim Militär
Moderation: Joachim Scholtyseck (Bonn)

Wencke Meteling (Marburg): Angst im Krieg. Erscheinungsformen, Auswirkungen und Bewältigungsstrategien bei preußischen und französischen Offizieren und Soldaten 1870/71 und 1914-1918

Prof. Dr. Lothar Höbelt (Wien): Autosuggestion und Schreckensszenarien: Die RAF und die britische Politik vor 1939

12.00-12.30 Uhr
Diskussion

12.30-14.00 Uhr
Mittagessen

14.00-15.30 Uhr Sektion Amerika
Moderation: Joachim Scholtyseck (Bonn)

Thomas Freiberger (Bonn): „Freedom from Fear“: Freiheit und Furcht als komplementäre Antriebsmotive amerikanischer Außenpolitik

Michael Lenz (Köln): Angst und die Außenpolitik der Frühen Republik, 1790-1815

Sebastian Haak (Erfurt): Nuclear fear, Konventionelle Kriege und die Instrumentalisierung von Angst in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg

15.30-16.00 Uhr
Diskussion

16.00-16.30 Uhr
Kaffee- und Kuchenpause

16.30-18.00 Uhr Sektion Deutschlandbilder
Moderation: Dominik Geppert (Berlin)

Dr. Jörg Ulbert (Lorient): Von der Furcht vor einer habsburgischen Umklammerung zur Angst vor einem übermächtigen Konkurrenten im Osten. Der Kampf gegen die deutsche Einheit als Triebfeder der französischen Deutschlandpolitik (16. - 20. Jahrhundert)

Andrew Dodd (St. Andrews): 'Ihr wollt den Rest Europas in Deutschland verankern': Margaret Thatcher und die deutsche Wiedervereinigung.

Dr. Pierre-Frédéric Weber (Paris): Angst in der polnischen Deutschlandpolitik nach 1945: Realität, Instrumentalisierung, Nebenwirkungen auf dem Weg zum Abbau.

18.00-18.30 Uhr
Diskussion

18.30 Uhr
Abendessen und anschließend Freizeitgestaltung

Sonntag, 15. März 2009

09.30-10.30 Uhr Sektion Bundesrepublik I
Moderation: Georg Schneider (Bonn)

Holger Löttel (Bonn): Angst und Außenpolitik in der Ära Adenauer

Dr. Henning Türk (Duisburg-Essen): Angst als Antriebsfaktor für die Europapolitik der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1956 und 1969

10.30-10.45 Uhr
Kaffeepause

10.45-11.45 Uhr Sektion Bundesrepublik II

Dr. Rüdiger Graf (Bochum): Ein Moment der Angst? Energiesicherheit und ihre Infragestellung in der ersten Ölkrise 1973/74

Judith Michel (Bonn): „Die Angst kann lehren, sich zu wehren“: Angst als Motivation und Instrument der westdeutschen Friedensbewegung in den 1980er Jahren

11.45-12.30 Uhr
Abschlussdiskussion

Anmeldungen zur Tagung erfolgen bis zum 5. März 2009 elektronisch unter angst-konferenz@web.de; weitere Informationen finden sich unter:
http://www.uni-bonn.de/www/IGW/Neuzeit/Angstkonferenz.html

Der Tagungsbeitrag für Gäste beträgt € 30 (Studenten € 25).

Kontakt

Holger Löttel

Konviktraße 11, 53113 Bonn

holgerloettel@hotmail.com


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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