Symposium des Forschungsverbundes 'Justiz im Krieg – Der Oberlandesgerichtsbezirk Köln von 1939 bis 1945'

Symposium des Forschungsverbundes 'Justiz im Krieg – Der Oberlandesgerichtsbezirk Köln von 1939 bis 1945'

Veranstalter
Kuratorium „Kölner Justiz in der NS-Zeit“ und der Forschungsverbund „Justiz im Krieg – Der Oberlandesgerichtsbezirk Köln von 1939 bis 1945“ / Universität zu Köln
Veranstaltungsort
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.05.2010 -
Von
Kerstin Theis

Das Symposium stellt in Köln am 28. Mai 2010 die Ergebnisse des Forschungsverbundes „Justiz im Krieg – Der Oberlandesgerichtsbezirk Köln von 1939 bis 1945“ vor.

Seit 2007 arbeiten HistorikerInnen und JuristInnen in sieben Teilprojekten interdisziplinär an Studien zu Einzelfragen der Gesellschafts-, Rechts- und Militärgeschichte während des Zweiten Weltkriegs. Die wissenschaftliche Leitung haben Hans-Peter Haferkamp (Bürgerliches Recht, Neuere Privatrechtsgeschichte und Deutsche Rechtsgeschichte/Universität zu Köln), Margit Szöllösi-Janze (Neueste Geschichte und Zeitgeschichte/LMU München) und Hans-Peter Ullmann (Neuere Geschichte/Universität zu Köln). Weitere Informationen enthält die Projekt-Webseite unter <http://www.uni-koeln.de/jur-fak/inp/jik> .

Ziel des Forschungsverbundes ist es, die Justizgeschichte zwischen 1939 und 1945 am Fallbeispiel des Raumes Köln-Bonn-Aachen in ihren vielen Facetten zu untersuchen. Im Einzelnen geht es etwa um die Frage, wie die Justizverwaltung vor Ort auf die Anforderungen von NS-Führung und Kriegszustand reagierte. Wie äußerte sich das strafgerichtliche Handeln gegenüber Frauen und Jugendlichen? Inwieweit versuchten die Richter, die ‚Heimatfront’ zu stabilisieren? Welche Auswirkungen hatte der Krieg auf die Zivilrechtspraxis? Was machte den „alltäglichen“ Betrieb der Wehrmachtjustiz des Ersatzheeres aus? Welche Verhaltensoptionen besaßen Richter, Staatsanwälte und Strafverteidiger? Wie nutzten sie diese und welche Veränderungen zeigten sich im Kriegsverlauf?

Von 14 bis 15 Uhr findet ein Festakt zur Erinnerung an den Lischka-Prozess statt.

Im Anschluss stellt sich das neue Forschungsprojekt „Justiz im Systemwechsel – Geschichte des Kölner Oberlandesgerichtsbezirks zwischen Zweitem Weltkrieg und Wiederaufbau“ in der Nachmittagssektion vor.

Programm

Programm:

4. Symposion des Kuratoriums ‚Kölner Justiz in der NS-Zeit’ und des Forschungsverbundes ‚Justiz im Krieg – Der Oberlandesgerichtsbezirk Köln von 1939 bis 1945’

Freitag, 28. Mai 2010
Verwaltungsgericht, Appellhofplatz, 50667 Köln
(Eingang Burgmauer)

9.30 Uhr
Begrüßung

9.45 Uhr
„Aufrechterhaltung der Heimatfront“ – Strafrechtliche Verfolgung von Frauen und Jugendlichen
Michael Löffelsender (Frankfurt / Köln)

10.15 Uhr
Organisationen im Krieg. Die Justizverwaltung des Oberlandesgerichtsbezirks Köln 1939–1945
Matthias Herbers (Köln)

10.45 Uhr
Richter in der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft, 1939–1945
Barbara Manthe (Köln)

11.15 Uhr
Kaffeepause

11.45 Uhr
Der Krieg als Schaden: Haftpflichtprozesse und deutsches „Kriegszivilrecht“
Dominik A. Thompson (Köln)

12.15 Uhr
Wehrmachtjustiz im „Heimatkriegsgebiet“
Kerstin Theis (Köln)

12.45 Uhr
Mittagspause

14.00 Uhr – 15.00 Uhr
Enthüllung einer Gedenktafel zur Erinnerung an den Lischka-Prozess

15.15 Uhr
Rechtsanwaltschaft und Nationalsozialismus – Strafverteidigung vor dem Sondergericht Köln
Alexandra Kelter (Köln)

15.45 Uhr
Die Staatsanwaltschaft als rechts- und kriminalpolitische Steuerungsinstanz im NS-Regime. Ermittlungs-, Anklage und Gnadenpraxis im Raum Köln 1933/39–45
Thomas Bichat (Bonn)

16.15 Uhr
Kaffeepause

16.45 Uhr
Vorstellung des Projektes „Justiz im Systemwechsel – Geschichte des Kölner Oberlandesgerichtsbezirks zwischen Zweitem Weltkrieg und Wiederaufbau“
Kristina Busam / Wibke Schmidt (Köln)

17.30 Uhr
Schlusswort

ca. 17.45 Uhr
Ende der Veranstaltung

Kontakt

Kerstin Theis

Universität zu Köln
Historisches Seminar I, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln

ktheis@uni-koeln.de

http://www.uni-koeln.de/jur-fak/inp/jik