Wie schreibt man einen wissenschaftlichen Text, der auch für Außenstehende lesbar und verständlich ist? Wie lassen sich Erkenntnisse zur deutsch-deutschen Nachkriegs- und Teilungsgeschichte in die Öffentlichkeit bringen? Negativbeispiele aus journalistischer Perspektive sind etwa lange Sätze, Substantivierungen und Passivkonstruktionen – Stilmittel, die häufig gerade wissenschaftliche Texte kennzeichnen. Oder leidet unter zu einfach geschriebenen Texten der wissenschaftliche Anspruch? Diesen Fragen widmen sich vom 22. bis 25. Juli 2010 die Promovierendentage zur deutschen Zeitgeschichte, zu denen das Institut für Hochschulforschung – HoF Wittenberg und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zum nunmehr sechsten Mal nach Lutherstadt Wittenberg in die Stiftung Leucorea einladen.
Die Promovierendentage richten sich an Doktorandinnen und Doktoranden, die eine Dissertation zur deutschen Zeitgeschichte nach 1945 schreiben oder beabsichtigen, dies zu tun. Sie zielen auf die Vermittlung von Methoden, Inhalten und Techniken im Umgang mit "Streitgeschichte". Da die vermittelten Fertigkeiten grundlegend für jeden Forschungs- und Promotionsprozess sind, richten sich die Promovierendentage nicht nur an Historikerinnen und Historiker. Zugleich verbindet sich hier der inhaltlich-thematische mit dem persönlichen Austausch unter den Doktorandinnen und Doktoranden, um ihnen auf diese Weise bereits im Stadium des Promovierens die Möglichkeit zu eröffnen, aktiv die eigene Vernetzung innerhalb des Forschungsfeldes zu befördern.
Zu Beginn der diesjährigen Veranstaltung wird zunächst ein Einblick in Fragen kontrafaktischer Geschichtsschreibung durch den Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Alexander Demandt zum Thema „Was wäre wenn…? Chancen und Probleme kontrafaktischer Geschichtsschreibung – eine Momentaufnahme am 20. Jahrestag der Deutschen Einheit“ gegeben. Im Zentrum der Promovierendentage stehen an den Folgetagen mehrere Übungen zum journalistischen Schreiben, die die Teilnehmer gemeinsam mit dem Autor und Lektor Christian von Ditfurth durchführen werden. Außerdem werden Formen der Selbstpräsentation im Internet vorgestellt, diskutiert und erprobt sowie der Anspruch und Umsetzung des Public-History Studiengangs an der Freien Universität Berlin vorgestellt.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Es wird ein Teilnehmerbetrag von 50 € erhoben, mit dem die Übernachtungskosten, Mahlzeiten sowie Vorbereitungsmaterialien abgegolten sind. Fahrtkosten werden nicht erstattet. Eine nur zeitweilige Teilnahme an den Promovierendentagen ist nicht möglich.
DEADLINE FÜR KURZENTSCHLOSSENE:
Bewerbungen für die „6. Promovierendentage“ sind noch möglich bis zum 14. Juni 2010 an Herrn Henning Schulze unter henning.schulze@hof.uni-halle.de
Bitte senden Sie mit Ihrer Teilnahmeabsicht einen kurzen akademischen Lebenslauf (halbe Seite) sowie eine Kurzbeschreibung Ihres Dissertations-Projektes (eine Seite). Außerdem bitten wir Sie darum, uns – soweit vorhanden – den Link Ihrer derzeitigen „Web-Visitenkarte“ zu schicken, eine Adresse im Internet, auf der Sie Ihre eigenen projektbezogenen Informationen präsentieren.
Rückfragen sind herzlich willkommen!
Tagungsberichte aus den letzten Jahren finden sich u.a. bei HSozKult:
- http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=848
- http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1283
- http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=1698
- http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2279
- http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2783
Weiterführende Links:
- http://www.hof.uni-halle.de/dateien/leseprobe_zeitgeschichtlich_promovieren.pdf
- http://www.hof.uni-halle.de
- http://www.stiftung-aufarbeitung.de
- http://www.leucorea.uni-halle.de
- http://www.cditfurth.de/cditfurth.htm