Performativität und Medialität Populärer Kulturen

Performativität und Medialität Populärer Kulturen

Veranstalter
Dr. Marcus S. Kleiner, Universität Siegen; Dr. Thomas Wilke, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dept. Medien- und Kommunikationswissenschaft
Veranstaltungsort
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Departement für Medien- und Kommunikationswissenschaften, Mansfelder Str. 56, 1. Etage, (Mitteldeutsches Multimediazentrum), 06108 Halle (Saale)
Ort
Halle/Saale
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.12.2010 - 06.12.2010
Von
Thomas Wilke

Performativität, Medialität und Populäre Kulturen sind einerseits Begriffe mit eigenen Diskurstraditionen, die häufig in Bezug zueinander verwendet werden, dabei aber in den Relationen zumeist unklar bleiben. Andererseits ist im Feld pop- und medienkulturwissenschaftlicher Forschung kaum systematisch über die Performativität und Medialität Populärer Kulturen nachgedacht worden – mit Ausnahme vielleicht der Cultural Studies.

Ausgangspunkt der Tagung ist die These, dass die Bedeutung von Populären Kulturen nicht ohne einen Bezug auf Performativität und Medialität begriffen werden kann. Mit diesem Bezug bilden sich zugleich Kulturen des Performativen und Medialen heraus. Unter Performativität verstehen wir grundsätzlich den Ereignis-, Aufführungs- und Vollzugscharakter von (Populären) Kulturen. Performative Handlungen bringen zudem einerseits soziale, kulturelle und individuelle Wirklichkeiten hervor, können diese aber auch andererseits verändern bzw. transformieren.

„Performative Prozesse sind“, hier schließen wir uns der Grundlegung des SFB Kulturen des Performativen an, „Transformationsprozesse, die prinzipiell nicht vollkommen planbar, kontrollierbar und verfügbar sind. Sie eröffnen Spiel- und Freiräume, immer wieder taucht in ihnen Ungeplantes, Nicht-Vorhersagbares auf, das den Prozess der Transformation wesentlich mitbestimmt. Intention und Kontingenz, Planung und Emergenz sind in ihnen untrennbar miteinander verbunden.“
Vor diesem Hintergrund geht es der Tagung um die Beantwortung der Frage, inwieweit sich in Populären Kulturen Aspekte, Prozesse, Transformationen, Manifestationen von Medialität und/oder Performativität niederschlagen, beobachten und beschreiben lassen und im Weiteren, wie diese Faktoren Populäre Kulturen jeweils formen bzw. erst durch manifeste Erscheinungen Populäre Kulturen eine spezifische Bedeutung erhalten.

Mit der Tagung „Performativität und Medialität Populärer Kulturen“ soll darüber hinaus ein Beitrag zum grundlegenden Arbeitsziel der GfM-AG „Populärkultur und Medien“ geleistet werden: eine systematische Konturierung und eine grundlegende Verankerung der Populärkulturforschung im Kontext der Medien- und Kulturwissenschaften.

Programm

FREITAG, 3. Dezember
12.00 Prof. Dr. Reinhold Viehoff (Halle)
Begrüßung & Eröffnung der Tagung

12.10 Dr. Marcus S. Kleiner (Siegen) / Dr. Thomas Wilke (Halle)
Performativität und Medialität Populärer Kulturen. Zur Einführung

Key Note I
Moderation: Dr. Marcus S. Kleiner (Siegen)
12.30 Prof. Dr. Jens Schröter (Siegen)
Auf den Schirm! Die Inszenierung mediatisierter Welten in populären Science-Fiction- Fernsehserien

Sektion I – Theorien
Moderation: Dr. Thomas Wilke (Halle)
13.30 Dr. Christofer Jost / Lisa Huwyler (Basel)
Live-Performance und Staridentität. Am Beispiel der Band Muse

14.15 Pause

15.15 Dr. Jochen Venus (Siegen)
Die Erfahrung des Populären. Perspektiven einer kritischen Phänomenologie

16.00 Dr. Patricia Feise-Mahnkopp (Oldenburg)
Analyse von Artefakten der postsäkularen Medienkultur. Am Beispiel der MATRIX-Filmtrilogie

16.45 Pause

Sektion II – Ästhetik
Moderation: Dr. Marcus S. Kleiner (Siegen)
17.15 Prof. Dr. Michael Rappe (Köln)
To Ma Ladies! Performativität, Medialität & Historizität im Hip Hop

18.00 Dr. habil. Marcus Stiglegger (Siegen)
Fetisch und Tabu. Provokative Kulturtechni- ken in schwarzromantischen Subkulturen

18.45 Ende

Ab 19.30 Abendprogramm:
Gemeinsames Abendessen & Clubbing

SAMSTAG, 4. Dezember

Key Note II
Moderation: Dr. Thomas Wilke (Halle)
9:30 Prof. Dr. Susanne Binas-Preißendörfer (Oldenburg)
Wo Medien sind, da ist Performance! Zur Bedeutung von Performativität und Medialität in der Produktion und Aneignung populärer Musikformen

Sektion II – Ästhetik
Moderation: Dr. Marcus S. Kleiner (Siegen)
10:30 Prof. Dr. Moritz Baßler (Münster) / Dr. Martin Butler (Oldenburg)
Die Stimme von Marcus Wiebusch

11.15 Pause

11.45 Prof. Dr. Rolf Großmann (Lüneburg)
303, MPC, A/D. Popmusik und die Ästhetik digitaler Gestaltung

Sektion III – Praktiken
Moderation: Dr. Thomas Wilke (Halle)
12:30 Malte Pelleter M.A. (Lüneburg)
Vom ill Loop digga zum Computer Face.
Mediendispositiv Sampling

13:15 Pause

14:15 Stefanie Alisch M.A. (Oldenburg)
Schon mediale Performativität oder nur
online Konsum - Können Kuduro-Web-Videos neue Realitäten performativ erzeugen?

15.30 Dr. Ivo Ritzer (Mainz)
Ästhetik und Performanz des Neo-Rock‘n’Roll

16.15 Franziska Buhre (Berlin)
Bewegte Töne. Was filmische Darstellungen populärer Musik- und Tanzpraxen zeigen

17.00 Ende Sektion III - Im Anschluss:
Dr. Marcus S. Kleiner (Siegen) / Dr. Thomas
Wilke (Halle)
Zusammenfassung der Tagungsergebnisse und Abschlussdiskussion
18:00 Ende der Tagung

Kontakt

Thomas Wilke

Mansfelder Str. 56, 06108 Halle/Saale

thomas.wilke@medienkomm.uni-halle.de

http://www.medienkomm.uni-halle.de
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