Osteuropäische Geschichte und Globalgeschichte

Osteuropäische Geschichte und Globalgeschichte

Veranstalter
Verband der Osteuropahistorikerinnen und -historiker (VOH); Herder-Institut Marburg
Veranstaltungsort
Herder-Instinstitut, Foyer der Bibliothek, Gisonenweg 5-7
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.02.2011 - 25.02.2011
Website
Von
Jan Kusber

Globalgeschichte hat Konjunktur. Zeitschriften, Publikationsreihen und Institute führen den Begriff des Globalen in ihrem Namen und verweisen damit auf die paradigmatische Qualität, die die Globalgeschichte jüngst gewonnen hat. Globalgeschichte ist kurz gefasst „Interaktionsgeschichte in weltumspannenden Systemen“. Sie betont Verflechtungen in einer relationalen Geschichte der Moderne, ist einer nicht-eurozentrischen Argumentation verpflichtet und strebt die Überwindung rein nationalgeschichtlicher Narrative und Deutungsmuster an. Dabei baut die Globalgeschichte auf Weltsystemstudien, Zivilisationsanalysen, der Geschichte der Globalisierung und den postcolonial studies auf. Regionen wie Amerika, Europa, Asien und Afrika sowie Meere wie der Atlantische Ozean und der Indische Ozean stehen gleichermaßen im Fokus der Globalgeschichte wie auch der jüngsten Diskussion um das Verhältnis der Area Studies zur Globalgeschichte. Der Osten Europas ist dabei einer doppelten Marginalisierung unterlegen: Innerhalb Europas randständig und weder ein Kontinent noch eine Zivilisation, ist er durch das regionale Aufmerksamkeitsraster der Globalgeschichte durchgefallen.

Vor diesem Hintergrund soll die Tagung des VOH ein Forum bieten, in dem eine Diskussion über das Verhältnis zwischen Osteuropäischer Geschichte und Globalgeschichte stattfinden soll. Sie zielt darauf, Ostmitteleuropa, Südosteuropa, das Russische Reich und die Sowjetunion in globalgeschichtliche Zusammenhänge zu stellen.

Programm

Programm:

Donnerstag, 24.02.

14.00 Uhr

Martin Aust (München), Julia Obertreis (Freiburg, Frankfurt/Oder):
Osteuropäische Geschichte und Globalgeschichte – eine Einführung

14.30 – 16.15 Uhr Sektion I: Globalgeschichte interimperial

Ulrich Hofmeister (Wien/Gießen):
Die Positionierung der russländischen Herrschaft in Zentralasien im globalen Kontext

Moritz Deutschmann (Florenz):
Das Zarenreich im Iran im frühen 20. Jh.

Sören Urbansky (Freiburg):
Kosaken im russisch-chinesischen Grenzgebiet

Moderation: Jan Kusber (Mainz)

16.15 – 16.30 Uhr Kaffeepause

16.30 – 18.45 Uhr Sektion II: Dal’nij Vostok – Mythos Ferner Osten: Die Bedeutung des ostasiatisch-pazifischen Raumes für Russland und die Sowjetunion

Eva-Maria Stolberg (Bonn):
„Natives have no voice?“: Neue Ansätze der post colonial studies für eine Verflechtung indigener-sibirischer und transpazifischer Geschichte

Frank Grüner (Heidelberg):
Zwischen Russland und Asien. Kontakte, Grenzüberschreitungen und transkulturelle Austauschprozesse in der mandschurischen Stadt Harbin 1898-1949

Martina Winkler (Münster):
Russland auf dem Weg nach Amerika – Der Pazifik als Fenster zur Welt?

Andreas Renner (Tübingen/Köln):
Die Sowjetunion und Hiroshima

Moderation: Ludwig Steindorff (Kiel)

ca. 19.15 Uhr Abendessen

Freitag, 25.02.

9.00 – 10.45 Uhr Sektion III: Nordmeerexpeditionen und Polarforschung

Birte Kohtz (Gießen):
Forschungskonjunkturen im nördlichen Eismeer

Alexander Kraus (Köln):
Das Erste Internationale Polarjahr 1882/83. Die Entstehung einer transnationalen Wissenschaftsdisziplin

Klaus Gestwa (Tübingen):
Das Internationale Geophysikalische Jahr 1957/58. Die Geschichte der Antarktis im Kalten Krieg
Moderation: Andreas Lawaty (Lüneburg)

10.45 – 11.00 Uhr Kaffeepause

11.00 – 13.00 Uhr Sektion IV: Imaginationen und Kooperationen im Kalten Krieg

Andreas Hilger (Hamburg):
Imperiale Mission und nationale Dynamik: die UdSSR und Indien 1945-64

Sara Lorenzini (Trient):
Coordinating Modernisation: the Commission for Technical Cooperation in the CMEA

Nataša Miškovic (Zürich):
Wer erfand die Blockfreiheit? Überlegungen zur Verknüpfung von Osteuropäischer und Globalgeschichte

Gesine Drews-Sylla (Tübingen):
Eduard Limonovs Négritude-Lektüre: Eto ja, Edicka
Moderation: Peter Haslinger (Marburg/Gießen)

13.00 – 14.00 Uhr Imbiss

14.00 – 15.30 Uhr Schlussdiskussion

Birgit Schäbler (Erfurt):
Kommentar

Katja Naumann (Leipzig):
Kommentar

15.30 Uhr Ende der Tagung

Kontakt

Jan Kusber

VOH c/o Historisches Seminar der Johannes-Gutenberg Universität Mainz

kusber@uni-mainz.de


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