Zeitenschwellen, Umbruchszeiten, Epocheneinteilungen. Neues aus der Geschlechtergeschichte? 18. Jahrestagung des AKGG Frühe Neuzeit

Zeitenschwellen, Umbruchszeiten, Epocheneinteilungen. Neues aus der Geschlechtergeschichte? 18. Jahrestagung des AKGG Frühe Neuzeit

Veranstalter
Arbeitskreis Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit:; Dr. Dieter R. Bauer, Stuttgart; Dr. Antje Flüchter, Heidelberg; Prof. Dr. Andrea Griesebner; Wien; Prof. Dr. Michaela Hohkamp, Berlin; Dr. Monika Mommertz, Freiburg/Breisgau; Prof. Dr. Claudia Opitz-Belakhal, Basel
Veranstaltungsort
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart Tagungszentrum Hohenheim Paracelsusstrasse 91, D-70599 Stuttgart
Ort
Stuttgart-Hohenheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.11.2012 - 03.11.2012
Von
Monika Mommertz

AKGG Frühe Neuzeit – Jahrestagung 2012

Zeitenschwellen, Umbruchszeiten, Epocheneinteilungen –
Neues aus der Geschlechtergeschichte?

Zeitenschwellen und Umbruchszeiten, aber auch die ihnen zugrunde gelegten Epocheneinteilungen - seit den ersten Anfängen der Frauen- und Geschlechtergeschichte wurden solche grundlegenden zeitlichen Ordnungsmuster der Geschichtswissenschaft und benachbarter Disziplinen kritisch reflektiert. „Hatten Frauen eine Renaissance?“, war eine der Leitfragen der feministischen Frühneuzeitforschung der 1970er Jahre. In der Zwischenzeit wissen wir, dass es weder die Frauen, noch die Renaissance gibt. Bei der diesjährigen Tagung soll deshalb gefragt werden: Wo stößt die Geschlechtergeschichte auf problematische epochenbezogene Festschreibungen, auf wenig plausible oder unreflektierte An- und Übernahmen zeitlicher, aber auch konzeptioneller Einteilungen und Definitionen, angefangen mit der Abgrenzung der Frühen Neuzeit vom Mittelalter einerseits, von der Neuzeit andererseits?

Des weiteren sollen auch Probleme der Traditionsbildung und Innovation in Forschung und Historiographie angesprochen werden. Welche konkurrierenden Geschichtserzählungen und Narrative – insbesondere bezüglich der Frühen Neuzeit – lassen sich mit Blick auf die Geschlechtergeschichte identifizieren? Welche Rezeptionsprozesse wurden durch die Akademisierung blockiert, welche geschlechtergeschichtlich relevanten Traditionen wurden abgebrochen oder vernachlässigt?

Schliesslich ist mit Blick auf frühneuzeitliche Quellen und Überlieferungen zu fragen: Wie haben Frauen und Männer der frühen Neuzeit über die Vergangenheit, die Geschichte, die eigene Gegenwart oder die überkommene Historiographie, über Krisen, Umbrüche und Traditionen nachgedacht – und wie haben sie sich in solche Traditionen hinein- oder dagegen angeschrieben?

Programm

Donnerstag, 1.11:
Ab 16.30 Empfang mit Kaffee
Ab 17.00 Vorstellungsrunde

20 Uhr Abendvortrag:
Prof. Dr. Caroline Arni, Basel
Mütter töten, oder: Feminismus im Medium der Zeit. Anachronismus und temporal communities

Freitag, 2.11. Vormittag
9-12.30 Uhr
I. Geschlecht in der „ longue durée“

Ursula Schlude MA, Berlin
Die Chrono-Logik von „Hotel Mama“. Braucht die Geschlechtergeschichte eine Epochen übergreifende/konturierende Perspektive?

Detlef Berghorn M.A., Hannover
Ein epochenübergreifender Familien- und Erbschaftsstreit

Dr. Anna Becker, Basel
“Antike” und “Mittelalter” in der “Renaissance”: Gender als Markierung im politischen Denken zwischen Kontinuität und Wandel

Annalena Müller M.A., Yale/Basel
Periodisierung und Anachronismen in der Geschichtsschreibung des Doppelklosters Fontevraud

Freitag 2.11. Nachmittag
14.30-18.30 Uhr

II. Epochenspezifische Geschlechterkonzepte?

Dr. Elizabeth Harding, Wolffenbüttel
Ein Hagestolz wie Platon: Ehelosigkeit als epochales Männlichkeitskonzept um 1700?

Johanna Görgemanns M.A., Aachen
„Leipziger Frauenjournale des 18. Jahrhunderts zwischen Wissensordnungen und „Damenwissenschaft“ – Aufmachung, Themen, Verfasser“

round table:
Zeitkonzepte, Umbrüche und Epochen(grenzen) in der Geschlechtergeschichte
Teilnehmerinnen: Prof. Dr. Caroline Arni, Basel, Dr. Anna Becker, Basel, Prof. Dr. Michaela Hohkamp, Hannover; Ursula Schlude MA, Berlin
Moderation: Dr. Monika Mommertz, Freiburg

Samstag Vormittag
9-11 Uhr

III. Epochengrenzen - Geschlechtergrenzen?

Kristiane Gerhardt M.A., Berlin
Koloniale Sattelzeiten ? Männlichkeit(en) und die Epochenzäsur um 1800

Dr. Hannah Lotte Lund, Berlin
„Salons um 1800“ – Zeichen gesellschaftlichen Umbruchs oder ein Produkt der Forschung?

12.00 Schlussdiskussion

ca. 13.00 Mittagessen/Tagungsende

Kontakt

Dr. Monika Mommertz

Projekt „Held-Natur-Wissen“
SFB 948 "Helden - Heroisierungen - Heroismen"
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Hebelstr. 25
D -79104 Freiburg

Tel.: 0049 (0)761 20367602
Fax: 0049 (0)761 20367606

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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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