Aktuelle Diskussionen über technische Großprojekte (Stuttgart 21), Risikotechnologien (Kernkraft) und ressourcenverbrauchende Produktions- und Konsumptionsweisen (Nutzung fossiler Rohstoffe) lassen sich oberflächlich betrachtet als ein allgemein wachsendes Misstrauen der Gesellschaft gegenüber technischen Wandel interpretieren. Diese Fokussierung auf das Misstrauen verdeckt jedoch, dass z.B. alltäglichen Handlungen und Praktiken eher von einem Vertrauen in Technik und deren Nutzung bestimmt werden und wurden. Wir gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass die uns umgebenden technischen Systeme funktionieren auch wenn jedem Nutzer bewusst ist, dass Dinge auch einmal kaputt gehen können. Die zeitweilige Dysfunktionalität von Technik ändert daran ebenso wenig wie Kenntnisse über Unfall- und Opferzahlen von technischen Unglücken und Katastrophen, die weder die Nutzer von Eisenbahnen im 19. Jahrhundert noch die heutigen Autofahrer von ihren "riskanten Handlungen" abhalten lässt.

Ein Ziel der technikgeschichtlichen VDI-Tagung wird es sein, der Frage nachzugehen, warum spezifischen Techniken in bestimmten historischen Epochen ein besonderes Vertrauen entgegengebracht wurde und in anderen wiederum nicht. Kann Vertrauen und Misstrauen gegenüber Technik überhaupt historisch periodisiert werden?

Vertrauen in Technik, so ließe sich resümieren, ist eine Haltung, die nicht selbstverständlich ist sondern in sozialen Aushandlungsprozessen erzeugt wird und damit historisch wandelbar ist. Daran anschließend lässt sich die These formulieren, dass für das Gelingen von sozialer Einbettung und Akzeptanz von Technik in modernen(?) Gesellschaften Vertrauen eine wichtige, wenn nicht gar die wichtigste Ressource geworden ist. Dieser historische Prozess wird zentrales Thema der technikgeschichtlichen Tagung des VDI 2014 sein.

Obligatorische Anmeldung online:
http://www.vdi.de/bildung/artikel/technikgeschichtliche-jahrestagung-2014-vertrauen-in-technik
- Teilnahme kostenfrei -

Anreise:
Ab Bochum Hbf - U 35 Richtung Herne, Haltestelle "Deutsches Bergbau-Museum"

Übernachtung:
Im Hotel Acora, Nordring 44-50, 44787 Bochum, ist ein Zimmerkontingent für die Tagung zu Sonderkonditionen reserviert (EZ 70 Euro / DZ 90 Euro incl. Frühstück). Bitte geben Sie bei der Buchung das Stichwort "Jahrestagung des VDI-Ausschusses" an.