Die Bergbauindustrie im südlichen Afrika

Die Bergbauindustrie im südlichen Afrika

Veranstalter
Zentrum für Afrikastudien Basel; KEESA - Kampagne für Entschuldung und Entschädigung im südlichen Afrika; Afrika Komitee; Solifonds
Veranstaltungsort
Basler Afrika Bibliographien, Klosterberg 23, 4051 Basel
Ort
Basel
Land
Switzerland
Vom - Bis
07.11.2014 - 08.11.2014
Deadline
06.11.2014
Von
Zentrum für Afrikastuiden Basel

Multinationale Rohstoffkonzerne sind zu einem neuen Wettlauf um Konzessionen und Schürfrechte in Afrika angetreten, denn mit dem Abbau von Rohstoffen sind riesige Gewinne zu machen. Mit der wachsenden Nachfrage hat die Bergbauindustrie ihre Aktivitäten intensiviert – mit problematischen, zum Teil zerstörerischen Folgen für Menschen und Umwelt. In politischer Hinsicht sehen sich die betroffenen Länder und Regierungen in ihren Bemühungen um Selbstbestimmung und Entwicklung vor schwierige Entscheidungen gestellt.

Die Entdeckung von Gold und Diamanten war konstituierend für die Entstehung der südafrikanischen Siedlerkolonie und des nachfolgenden Apartheidregimes. Es wurde erwartet, dass das Ende der weissen Alleinherrschaft zu verbesserten Arbeitsbedingungen und -beziehungen führen würde. 20 Jahre danach zeigt ein Blick auf den Zustand der Bergbauindustrie nach dem Massaker von Marikana im Jahr 2012, dass dies nicht der Fall ist. In Zambia, dessen Kupferminen sich mit Ausnahme der kurzen Zeitspanne zwischen 1970 und 1980 in Privatbesitz befanden, war der Bergbau für die britische Kolonialherrschaft genau so prägend.

Die Konferenz will Fragen zur extraktiven Industrie im südlichen Afrika nachgehen und sich Gedanken darüber machen, wie dieser Sektor reformiert werden müsste, um den Ansprüchen einer Demokratisierung zu genügen. Welche Bedeutung kommt dem Rohstoffabbau beim Aufbau einer Gesellschaft zu, die den Erwartungen der Menschen nach einem besseren Leben entspricht. Betroffene, AktivistInnen und AkademikerInnen aus dem südlichen Afrika sind an dieser Diskussion beteiligt.

Im Fokus der Tagung steht auch die Rolle der Schweiz. Als weitgehend rohstoffloses Land fungierte sie während der Apartheid als Drehscheibe für den südafrikanischen Goldhandel. Schweizer Unternehmen (Marc Rich) legten mit ihren Sanktionsumgehungen den Grundstein für ihre Imperien. Zudem ist die Schweiz Sitz der weltweit bedeutendsten Rohstoffunternehmen, und der weitaus grösste Anteil der globalen Goldproduktion wird hier raffiniert.

Programm

Freitag, 7. November

18h15 The Unfinished Transition – The State of the South African Mining Industry: Future Challenges (Philip Frankel, Politikwissenschaftler und Soziologe spezialisiert auf den Bergbausektor)

19h15: Finanz- und Rohstoffhandelsplatz Schweiz – Überlegungen zum Übergang in Südafrika 1985 – 2000 (Mascha Madörin, Oekonomin)
Samstag, 8. November

8h30: Registrierung

9h00: Begrüssung

9h15: Overall and Longterm Consequences of Mining in Southern Africa (Bischoff Jo Seoka, Präsident der Bench Marks Foundation)

10h45: Pause

11h15: Wealth and Death Caused by Extractive Industries and the Claims for Adequate Reparations in Southern Africa (Vama Jele, Aktivist, Swaziland, und Charles Abrahams,
Rechtsanwalt Abrahams & Kiewitz, Cape Town)

12h45: Mittagspause

14h00: Switzerland and the Extractive Industry in Southern Africa: A Relationship Beyond the Apartheid Era (Jo Lang, Historiker, Alt-Nationalrat, Grüne Schweiz, Zug)

Video (Rundschau-documentary): Glencore und die Asthma-Toten – Bericht von der Mopani Kupfermine in Zambia (Res Gehriger, Journalist Fernsehen SRF)

15h30: Pause

16h00: Is a Successful Democratisation Process in Southern Africa Conceivable under the Prevailing Structures? (Diskussion mit Philip Frankel und Mascha Madörin, Moderation
Lucy Koechlin, Ethnologisches Seminar, Universität Basel)

17h15: Ende der Veranstaltung

Kontakt

Manuel Gautschi

Zentrum für Afrikastudien Basel
Petersgraben 11, CH-4051 Basel
+41 61 267 34 86

afrika-tagung@unibas.ch

www.zasb.unibas.ch/rohstoffindustrie
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