Das Konverseninstitut und sein Umfeld im Hoch- und Spätmittelalter. Kolloquium anlässlich des 70. Geburtstages von Werner Rösener

Das Konverseninstitut und sein Umfeld im Hoch- und Spätmittelalter. Kolloquium anlässlich des 70. Geburtstages von Werner Rösener

Veranstalter
Dr. Christian Stadelmaier M. A., Historisches Institut, Professur für Mittelalterliche Geschichte; Dr. Andreas Kuczera, Historisches Institut der Justus-Liebig-Universität, Professur für Mittelalterliche Geschichte, Regesta Imperii; In Kooperation mit dem Freundeskreis Kloster Arnsburg e. V. und dem Freundeskreis Kloster Eberbach e. V.
Veranstaltungsort
Kloster Arnsburg, Lich, Mönchssaal
Ort
Lich
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.12.2014 -
Deadline
31.10.2014
Website
Von
Dr. Christian Stadelmaier

Die Erforschung von geistlichen Orden und Gemeinschaften im Hoch- und Spätmittelalter hat in jüngster Zeit außerordentlich viel Beachtung gefunden. Dabei wurde das Konverseninstitut meist nur bei Themen mit einbezogen, die für diese Einrichtung relevant sind. Klar auf die Konversen ausgerichtete Untersuchungen sind mit wenigen Ausnahmen ein Desiderat der Forschung.

Die Tagung „Das Konverseninstitut und sein Umfeld im Hoch- und Spätmittelalter“, welche aus Anlass des 70. Geburtstags von Werner Rösener veranstaltet wird, möchte zur Behebung der Forschungslücken dieses Themas einen Beitrag leisten.

Das Konverseninstitut im hohen und späten Mittelalter soll im Kontext der hochmittelalterlichen Aufschwungsphase und der Entwicklungen des späten Mittelalters aus verschiedenen Perspektiven und in Bezug auf neuere Fragestellungen in drei Sektionen gegliedert untersucht werden. Dabei darf sich der Fokus nicht nur auf die Zisterzienser richten. Es werden auch andere Ordensgemeinschaften, die das Konverseninstitut im hohen und späten Mittelalter in ihre Ordensstrukturen integriert haben, einbezogen. Neben den Konversen finden die Konversinnen der Frauenklöster Beachtung.

Folgende Fragen sollen bei der Tagung im Mittelpunkt stehen: Wie entwickelte sich das Konverseninstitut im Hoch- und Spätmittelalter? Welche Stellung hatten Konversinnen und Konversen im Kloster und im Ordensgefüge? Was Unterschied Sie von Nonnen und Mönchen? Welche Bedeutung hatten die Strukturveränderungen und Fortschritte des Hochmittelalters für die Genese des Konverseninstituts? Aus welchen gesellschaftlichen Schichten kamen die Konversinnen und Konversen? Welche Rolle spielten die gesellschaftlichen Veränderungen und die Laienfrömmigkeit des Hochmittelalters in Bezug auf die Rekrutierungsbereiche? Was änderte sich diesebezüglich im Verlauf des Spätmittelalters? Welche Tätigkeitsfelder bedienten die Konversinnen und Konversen? Wo sind ihre Wirkungsbereiche zu verorten? Ist ein Konnex von Strukturveränderungen und Entwicklung der Tätigkeitsbereiche zu verifizieren? Welchen Anteil hatten Konversinnen und Konversen an Neuerungen im klösterlichen wie im profanen Bereich? Was lässt sich zum Leben und Wirken der Konversinnen und Konversen aus archäologischer Perspektive beitragen? Welche Quellen stehen uns zur Verfügung? Was vermitteln uns diese über das Konverseninstitut? Wie muss im Zusammenhang neuerer Fragestellung mit den verfügbaren Quellen umgegangen werden? Welche methodischen Möglichkeiten bieten die Neuen Medien in Bezug auf das Forschungsthema? Können Online-Datenbanken einen Beitrag zur Erforschung des Konverseninstituts leisten?

Wie deutlich wurde, sollen verschiedene Forschungsbereiche und -ansätze, denen sich Werner Rösener im Besonderen widmete und nach wie vor widmet in den Vorträgen kombiniert und durch weitere Aspekte ergänzt werden. Letzteres betrifft vor allem methodische Ansätze. Es ist zu erwarten, dass dieses Vorgehen einer differenzierten Analyse des Konverseninstituts zuträglich ist und zu neuen Erkenntnissen führt.

Programm

10:00 Uhr Begrüßung und Einführung

Sektion 1: Überblick und Allgemeines
Moderation: Thomas Zotz, Freiburg i. Br.

10:30 Uhr Steffen Krieb, Freiburg i. Br.:
Das Konverseninstitut geistlicher Orden im hohen und späten Mittelalter. Ein Überblick

11:15 Uhr Anneke Schmidt, Gießen:
Konversinnen und Konversen in hoch- und spätmittelalterlichen Frauenklöstern

12:00 Uhr Mittagspause (Kloster Arnsburg, Restaurant Klostermühle)

Sektion 2: Herkunft, Leben und Tätigkeitsbereiche
Moderation: Sigrid Hirbodian, Tübingen

13:30 Uhr Christian Stadelmaier, Gießen:
Soziale Rekrutierungsbereiche der Konversen und ihre Tätigkeitsfelder in der Landwirtschaft und im Handwerk. Versuch einer Bilanz

14:15 Uhr Dirk Meier, Kiel: Leben und Wirken der Konversinnen und Konversen aus archäologischer Perspektive

15:00 Uhr Kaffeepause

Sektion 3: Quellen und Methoden
Moderation: Andreas Hedwig, Marburg

15:30 Uhr Carola Fey, Stuttgart: Mönche und Konversen in der Kunst

16:15 Uhr Holger Sturm, Gießen:
Das Konverseninstitut im Spiegel der schriftlichen Überlieferung der geistlichen Orden

17:00 Uhr Pause

17:15 Uhr Andreas Kuczera, Gießen: Neue Medien und Online-Datenbanken. Möglichkeiten und Chancen für die Erforschung des Konverseninstituts im Hoch- und Spätmittelalter

18:00 Uhr Schlusswort: Werner Rösener

Kontakt

Christian Stadelmaier

Historisches Institut
Professur für Mittelalterliche Geschichte
Otto-Behaghel-Str. 10 C 2
35394 Gießen