„… wie es eigentlich (gewesen) ist“? Der Dokumentarfilm und die Wissenschaften

„… wie es eigentlich (gewesen) ist“? Der Dokumentarfilm und die Wissenschaften

Veranstalter
Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch (FernUniversität Hagen), Dr. Carsten Heinze (Universität Hamburg); Institut für Geschichte und Biographie (IGB)
Veranstaltungsort
FernUniversität Hagen
Ort
Hagen
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.05.2016 - 21.05.2016
Von
Arthur Schlegelmilch

Dokumentarische Filme bilden für die Geschichts-, Kultur-/Medien- und Sozialwissenschaften eine wichtige, bislang weitgehend unerschlossene Quelle der Erkenntnisgewinnung. Ein Blick in heutige Medienkulturen zeigt, dass gesellschaftliche Kommunikation in Film, Fernsehen oder Internet von dokumentarischen Formen und Formaten maßgeblich mitbestimmt wird. Dokumentarische Filme prägen in hohem Maße unsere öffentlichen Geschichts- und Gesellschaftsbilder. Sie sind damit nicht nur hinsichtlich ihrer inhaltlichen Darstellungen relevant, sondern auch in Auswahl, Gestaltung und Diskursivierung ihrer Themen. Konsequenterweise soll die Tagung ein Forum bieten, Fragen nach dem erkenntnistheoretischen Status des Dokumentarischen und dem Wesen des Dokumentarfilms im engeren Sinne zu diskutieren.

In der Geschichte des dokumentarischen Films haben sich im Zusammenspiel technischer Neuerungen und der Veränderung von Sehgewohnheiten immer wieder neue produktive Ansätze und Formen heraus entwickelt. Die geschichtswissenschaftliche, sozialwissenschaftliche wie kultur- und medienwissenschaftliche Forschung zum dokumentarischen Film kommt ohne die Frage nach dem wechselseitigen Zusammenhang von Form und Inhalt nicht weiter.

Aus quellenkritischer Perspektive haben dokumentarische Filme eine kommunikative Doppel-funktion: Sie sind zeithistorische Dokumente sowie auch kommunikative Gegenwartsmedien zur Herstellung von aktuellen Ansichten, Perspektiven und Interpretationen auf historische Themen und Ereignisse. Sie sind damit Bestandteil des kommunikativen und kulturellen Gedächtnisses. Diese Verortung des Dokumentarfilms zwischen Quelle und Vermittlungsmedium wird ein Ker-naspekt der Tagung sein.

Ziel der Tagung ist es, einen interdisziplinären Austausch zur wissenschaftlichen Auseinan-dersetzung mit dem Dokumentarfilm anzuregen und die verschiedenen Disziplinen miteinander ins Gespräch zu bringen. Damit soll der öffentlichen Bedeutung des Dokumentarischen in gegenwärtigen und historischen Diskursen Rechnung getragen werden.

Programm

Freitag, 20.5.2016, 9.15 Uhr
Begrüßung / Einführung in die Tagung

Fachperspektiven

9.45 – 10.35
Der Dokumentarfilm aus der Perspektive der Medientheorie/-praxis
[Prof. Dr. Thomas Weber; Institut für Medien und Kommunikation Hamburg]

10.35 – 10.50 Pause

10.50 – 11.40
Der Dokumentarfilm und die audio/visuelle Soziologie
[Dr. Carsten Heinze; Universität Hamburg]

11.40 – 12.30
Der Dokumentarfilm und die Geschichtswissenschaft
[Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch; FernUniversität Hagen]

12.30 – 13.30 Mittagspause

Genres

13.30 – 14.20
Auto-/Biografische dokumentarische Filme
[Prof. Dr. Robin Curtis; Freie Universität Berlin]

14.20 – 15.10
Politischer Aktivismus (Direct Cinema)/Videoaktivismus
[Dr. Kay Hoffmann; Haus des Dokumentarfilms Stuttgart]

15.10 – 15.30 Kaffeepause

15.30 – 16.20
Fernsehdokumentation und politischer Diskurs
[Dr. Christian Hißnauer; Universität Göttingen]

17.00 Abfahrt Lüdenscheid

18.00-20.00
Lüdenscheider Gespräch (Kulturhaus Lüdenscheid)
„Die Stuttgarter Schule des Dokumentarfilms“
[Dr. Kay Hoffmann; Haus des Dokumentarfilms Stuttgart]

20.00 Abendessen der Tagungsteilnehmer (Lüdenscheid)

Samstag, 21.5.2016

Fallstudien
9.15 – 11.30
Dokumentarfilm und Zivilgesellschaft. Beispiele aus der DDR der siebziger Jahre.
[Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch; Dr. Günter Jordan (Kleinmachnow); Martin Schmidt (Hoyerswerda); Frank Hager, M.A., Regine Hoffmann, Anja Lucke, Andreas Valley]

11.30 – 11.45 Pause

Jugend- und Popkultur
11.45 – 12.30
a) "Woodstock" - Schein und Wirklichkeit.
[Prof. Dr. Frank Hillebrandt (FernUniversität Hagen)]

12.30 – 13.30
Mittagsimbiss

13.30 – 14.15:
b) ´Yippie Yippie Yeah, Krawall und Remmi Demmi` - Protestpraktiken im Diskursgewimmel des Chicago Festival of Life und deren Analyse am Beispiel des Dokudramas ´The Chicago 8`
[Dr. Franka Schäfer (FernUniversität Hagen)]

Perspektiven

14.15 – 15.15
Aktuelle Entwicklungen und Zukunft des dokumentarischen Films in Kino, Fernsehen und Internet
[Dr. Andrea Figl; Wien]

15.15 Ende der Tagung

Kontakt

Institut für Geschichte und Biographie
Villa Bechem
Feithstraße 152
58097 Hagen

https://www.fernuni-hagen.de/geschichteundbiographie/
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