Sonderheft „Einsatzpunkte und Spielräume des sozialen Imaginären in der Soziologie“ in der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie

Sonderheft „Einsatzpunkte und Spielräume des sozialen Imaginären in der Soziologie“ in der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie

Veranstalter
Prof. Dr. Regine Herbrik (Lüneburg), Dr. Tobias Schlechtriemen (Freiburg i. Br.)
Veranstaltungsort
Ort
Lüneburg/Freiburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.12.2016 -
Deadline
16.12.2016
Von
Regine Herbik und Tobias Schlechtriemen

Call for Papers

Sonderheft „Einsatzpunkte und Spielräume des sozialen Imaginären in der Soziologie“ in der Österreichischen Zeitschrift für Soziologie

Herausgeber: Prof. Dr. Regine Herbrik (Lüneburg), Dr. Tobias Schlechtriemen (Freiburg i. Br.)

Das Imaginäre, die Imagination und die Phantasie sind seit Anbeginn der Soziologie in unterschiedlichen Variationen immer wieder (häufig jedoch flüchtig) einerseits Gegenstand der soziologischen Neugier, andererseits jedoch auch in deren theoretische Grundfesten eingelassen und werden meist unbesehen im erkenntnistheoretischen Inventar mitgeführt. Ob bei Durkheim, Simmel oder Schütz, ohne das Imaginäre und dessen Potential, gesellschaftliche Wirklichkeiten sowohl zu transzendieren, als auch mit zu konstituieren, kommen soziologische Grundlegungen nicht aus.

Das soziale Imaginäre stellt folglich sowohl einen relevanten Gegenstandsbereich soziologischer Untersuchungen als auch ein wesentliches Element soziologischer Methoden und Theorien/Erkenntnisse dar – eingehendere und vergleichende Studien zum sozialen Imaginären finden sich hingegen gerade in der Soziologie nur wenige.
Zudem hat das soziale Imaginäre zwar sowohl in der französischen, als auch der deutschen und angelsächsischen Theorietradition eine wichtige Rolle gespielt, aber es ist dort jeweils sehr unterschiedlich konzipiert worden, und eine gemeinsame Diskussion im Rahmen des europäischen Soziologiediskurses fiel bislang schwer.

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Sonderheft daher explizit mit dem sozialen Imaginären aus einer zuvorderst soziologischen Perspektive, die jedoch interdisziplinäre Anschlüsse in Richtung weiterer Kultur- Sozial- und Geisteswissenschaften anstrebt. Insofern ist es das Ziel des Sonderheftes, die verschiedenen theoretischen Konzeptualisierungen des Imaginären in soziologischen und kulturwissenschaftlichen Ansätzen zu sichten, zu vergleichen und ihre epistemologische Reichweite auszuloten. Dabei sollen außerdem die Grenzen der französisch-, englisch- und deutschsprachigen Forschungstraditionen überwunden und eben jene Diskurse miteinander ins Gespräch gebracht werden. Weiterhin soll das soziale Imaginäre als Gegenstand hinsichtlich der damit verbundenen Forschungsfragen, Untersuchungsfelder und der Methoden, die für Studien zum sozialen Imaginären geeignet erscheinen, in den Blick genommen werden.

Konkret sind Beiträge willkommen, die sich mit dem sozialen Imaginären beschäftigen
- aus soziologie- und philosophiegeschichtlicher Perspektive, z. B. wo findet sich das soziale Imaginäre bei den Klassikern und in aktuellen theoretischen Entwürfen des Faches und welchen Einfluss hat es auf deren Theoriebildung?
- aus vergleichender Perspektive, z. B. wie lassen sich Benedict Andersons „imagined communities“ mit Cornelius Castoriadis’ „Gesellschaft als imaginäre Institution“ zusammendenken?
- aus erkenntnistheoretischer Perspektive, z. B. wie lässt sich das soziale Imaginäre adäquat erfassen und auf welche Weise generieren imaginäre Elemente Evidenz in soziologischen Erkenntnisprozessen?
- aus empirischer Perspektive, z. B. welche methodologischen und methodischen Konsequenzen zieht eine auf das soziale Imaginäre gerichtete soziologische Forschung nach sich?
- aus interdisziplinärer Perspektive, z. B. welche kulturwissenschaftlichen Anschlusspunkte ergeben sich, wenn man Soziologie vom sozialen Imaginären her denkt?
Das Sonderheft soll den aktuellen Stand der Diskussion zum sozialen Imaginären abbilden. Ein Editorial der Herausgeber_innen wird den inhaltlichen Rahmen abstecken, die aktuelle Diskussion historisch und (inter-)disziplinär einbetten sowie im Hinblick auf angrenzende theoretische Perspektiven (wie z. B. zur Metapher, zum Symbol etc.) relationieren.

Hierfür bitten wir um Beitragsvorschläge in Form eines Abstracts (ca. 1 DIN A4-Seite, deutsch oder englisch) an: herbrik@leuphana.de.
Abgabetermin ist der 16. Dezember 2016.

Programm

Kontakt

Tobias Schlechtriemen

Institut für Soziologie und SFB 948 der Uni Freiburg

Tobias.Schlechtriemen@soziologie.uni-freiburg.de

https://www.soziologie.uni-freiburg.de/personen/schlechtriemen