Forschungskolloquium "The Holocaust and its Contexts"

Forschungskolloquium "The Holocaust and its Contexts"

Veranstalter
Lehrstuhl für Zeitgeschichte am Historischen Seminar der LMU München und Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München
Veranstaltungsort
Amalienstraße 52, 80799 München
Ort
Historicum (LMU München)
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.11.2018 - 14.01.2019
Website
Von
Kim Wünschmann, LMU München

Das Kolloquium „The Holocaust and its Contexts“ wird gemeinsam vom Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München und dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der LMU München veranstaltet. Es ist ein Diskussionsforum, das Trends, Themen und Grundsatzfragen der Holocaust-Forschung aufgreift und neuere Forschungen in einem weiteren Kontext präsentiert.

Das Kolloquium steht allen Interessierten offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Verantwortliche: Prof. Dr. Frank Bajohr und Dr. Kim Wünschmann.

Programm

Montag, 26.11.2018 (18:15-19:45, Raum K201)
„Meine Familie hatte es gut in Auschwitz“ - Das Leben der Lager-SS in Auschwitz-Birkenau nach „Dienstschluss“
Vortrag von Anna-Raphaela Schmitz, M.A. (Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München)

Für die Lagerinsassen war das größte Konzentrations- und Vernichtungslager eine Stätte des Terrors und konstanter Todesangst. Für die Täter war Auschwitz neben ihrem Dienst- auch ihr Wohnort. Durch die Nähe zu den Lagergrenzen kann das Privatleben der SS-Mitglieder nicht von ihrer dienstlichen Tätigkeit getrennt werden. Wie gestaltete sich das Leben der Täter in Auschwitz-Birkenau vor dem Hintergrund des millionenfachen Massenmordes und in welchem Umfeld bewegten sie sich in ihrer Freizeit? Welche Rolle spielte ein aktives Familienleben für die Arbeit des Lagerkommandanten und der SS-Mitglieder? Die SS-Organisation reglementierte und organisierte den „privaten“ Alltag der Männer zwar, doch gestand sie ihnen in pragmatischer Absicht graduell verschiedene Möglichkeiten selbstbestimmten Handelns zu. Der Vortrag wird das Privatleben als Referenzrahmen für die Vernichtungsaktionen im Lagerkomplex thematisieren und den Holocaust so aus einer anderen Perspektive beleuchten.

Montag, 10.12.2018 (19:00-20:30, Raum K401)
Speaking of Auschwitz in 2018: Über die Zukunft der Erinnerung
Vortrag von Prof. Dr. Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum München)

In Zeiten, in denen die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zusehends verstummen und zugleich parlamentarische Parteien eine „Erinnerungswende“ fordern, sehen sich die Holocauststudien und -vermittlung vor große Herausforderungen gestellt. Wie sichern wir das Interesse kommender Generationen an einem Thema, das für viele Jugendliche nicht mehr ist als „ancient history“? Der Vortrag beschäftigt sich mit der universitären Lehre ebenso wie mit der Vermittlung an einem Ort wie dem Münchner NS-Dokumentationszentrum. Welche Formen der Erinnerung sind „adäquat“ und haben Zukunft?

Montag, 14.01.2019 (19:00-20:30, Raum K401)
Holocaust Research, Memory and Politics in Eastern Europe
Panel discussion with Natalia Aleksiun (New York), Ekaterina Makhotina (Bonn), Andrea Petö (Budapest) and Svetlana Suveica (Regensburg).

The recent rise of right-wing populist movements and regimes in Europe is dramatically changing the memory of the Holocaust. Especially in Eastern Europe, history and memory nowadays are highly political and research on the Holocaust has become more and more complicated. Public discourses are characterized by a competition of victimhood and a strong emphasis on the various countries’ suffering under the Soviet regime after World War II. Investigating the attitudes of local populations towards German persecution and annihilation of the Jews and doing research on the collaboration of locals with the German perpetrators is a contested field. Renowned experts in the field of Holocaust studies will discuss questions of research, memory and politics, with a focus on, but not limited to Poland, Hungary, Lithuania, Moldavia and Romania.

Kontakt

Katarina Kezeric

Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München

kezeric@ifz-muenchen.de


Redaktion
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Land Veranstaltung
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Englisch, Deutsch
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