Nachwuchsworkshop „Gewaltbewältigung“ / Advanced Master and Doctoral Students Workshop „Coping with Violence“

Nachwuchsworkshop „Gewaltbewältigung“ / Advanced Master and Doctoral Students Workshop „Coping with Violence“

Veranstalter
Forscher/innengruppe „Gewaltbewältigung: Bewältigungsstrategien angesichts von Gewalterfahrungen“, Universität Wien
Veranstaltungsort
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
26.03.2020 - 27.03.2020
Deadline
06.03.2020
Website
Von
Dorothea Nolde

CFP Nachwuchsworkshop „Gewaltbewältigung“ / Advanced Master and Doctoral Students Workshop „Coping with Violence“
Universität Wien, Do, 26.03. 14-19 h, Fr, 27.03., 9-18 h
Deadline: 06.03.2020

ENGLISH VERSION BELOW.

Die transdisziplinäre Forscher/innengruppe „Gewaltbewältigung: Bewältigungsstrategien angesichts von Gewalterfahrungen“ lädt ein zu einem Nachwuchsworkshop für Doktorand*innen und fortgeschrittene Master-Studierende. Der Workshop dient der Vernetzung von Nachwuchswissenschaftler/innen, dem Austausch von Ideen und der Vorbereitung eines Antrags für ein Doktorand/innenkolleg.

Gewalt fungiert als ein Prisma, das sehr viele Facetten einer Gesellschaft gleichzeitig sichtbar macht. So treten im Umgang mit Gewalt Werte, kulturelle Selbstverständlichkeiten, Konfliktfelder, Machtverhältnisse, soziale Normen, Handlungsspielräume und diverse Aushandlungsprozesse zutage. Der Fokus auf Bewältigungsstrategien stellt einen Perspektivenwechsel gegenüber der Fokussierung auf Gewaltphänomene und -logiken als solche dar, welche die historische Gewaltforschung weitgehend dominiert. Thematisiert wurden bislang vor allem die Ausübung von Gewalt sowie Gewalterfahrungen im Sinne von Erleiden von Gewalt. Demgegenüber nimmt die Forscher/innengruppe Personen, die als Täter*innen oder Opfer mit Gewalt konfrontiert waren, als historische Akteur/innen in den Blick und untersucht, welche Handlungsspielräume sie genutzt und welche Bewältigungsmechanismen sie entwickelt haben.

In der transdisziplinären und transepochalen Forscher/innengruppe sind derzeit die Disziplinen Geschichte, Archäologie und Judaistik sowie alle Epochen von der Spätantike bis zum 20. Jahrhundert vertreten. Die Mitglieder haben verschiedene Forschungsschwerpunkte im Bereich der historischen Gewaltforschung: Zu den Forschungsschwerpunkten von Philippe Buc zählt Religiöse Gewalt im Westen, von 70 n. Chr. bis zur Gegenwart sowie Kreuzzüge und religiöse Revolutionen. Seit einigen Jahren hat er sein Forschungsgebiet um eine vergleichende Perspektive mit Schwerpunkt auf dem vormodernen Japan und der Islamischen Welt erweitert. Forschungsschwerpunkte von Gerhard Langer sind die jüdische Traditionsliteratur sowie ihre Verarbeitung in deutschsprachiger Literatur. Er befasst sich u.a. mit Humor als Coping-Faktor. Zu den Forschungsschwerpunkten von Dorothea Nolde zählt Historische Gewaltforschung in geschlechtergeschichtlicher Perspektive. Aktuell arbeitet sie epochenübergreifend zum Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder. Einer der Forschungsschwerpunkte von Claudia Theune gilt den Überlebensstrategien und der symbolischen Gewalt sowie der Erinnerungskultur aufgrund der materiellen (archäologischen) Quellen an Orten des nationalsozialistischen Terrors mit Forschungsprojekte zu Archäologie und Zeitgeschichte in ehemaligen Konzentrationslagern, deren Außenlagern und anderen Zwangslagern. Die Forschungsschwerpunkte von Kerstin von Lingen gelten der Genozid- und Gewaltgeschichte, insbesondere dem Holocaust, Umgang mit Kriegsverbrechen, Dekolonisierungsprozessen (mit Schwerpunkt Asien), sowie Zwangsarbeits-Forschung.

Wir begrüßen besonders Forschungsprojekte und -ideen aus diesen Fachgebieten, Themenvorschläge aus angrenzenden Forschungsgebieten sind jedoch ebenfalls möglich. Die Teilnehmer/innen können laufende oder geplante Forschungsvorhaben sowie Projektideen vorstellen (Vortragsdauer ca. 15-20 Minuten). Wir erwarten keine ausgefeilten Ergebnisse; Work in Progress ist ausdrücklich willkommen und es wird Zeit zum intensiven Austausch geben.

Reisekosten sowie ein bis zwei Übernachtung können von den Veranstalter/innen übernommen werden.

Sprachen: Deutsch und Englisch

Themenvorschläge und Rückfragen an:

Univ.-Prof. Dr. Dorothea Nolde (dorothea.nolde@univie.ac.at)
Dr. Julia Gebke (julia.gebke@univie.ac.at)

The transdisciplinary research group „Coping with Violence” invites proposals for its Advanced Master and Doctoral Students Workshop. The workshop offers an opportunity for young scholars to present and discuss their research and is aimed at preparing a proposal for a third party funded doctoral program.

Violence serves as a prism for studying various aspects of a given society. The way a society deals with violence reveals its values, areas of conflict, power structures, social and cultural norms, opportunities for action, and various negotiation processes. Focusing on coping strategies introduces a new perspective with respect to historical research on violence. To date, the use as well as the suffering of violence have been the predominant research topics. By contrast, our research group addresses the agency of persons who have been facing violence either as perpetrators or as victims, investigating their scope of action and the coping mechanisms they developed.

The transdisciplinary research group currently includes the disciplines of History, Archeology, and Jewish Studies, and covers all historical periods from Late Antiquity to the 20th Century. The research interests of Philippe Buc concentrate on religious violence in the West, from 70 CE to the Present, including crusades and religious revolutions. He has recently added a comparative perspective to his research, focusing on premodern Japan and the Islamic World. Gerhard Langer’s research focuses on Jewish literary traditions and their adaptation in German-language literature. In particular, he studies humor as a coping factor. Dorothea Nolde’s research addresses the history of violence from a gender perspective. She is currently doing research on sexual violence against children across the ages. The research interests of Claudia Theune cover survival strategies, symbolic violence, and culture of remembrance at places of Nazi terror. Based on material sources, her research projects concerning former concentration camps, their satellite camps and other forced labor camps are at the crossroads of archeology and contemporary history. Kerstin von Lingen’s research interests address the history of genocide and violence, in particular the Holocaust, the handling of war crimes, processes of decolonization (with a focus on Asia), and forced labor.

Presentations are invited to focus on topics and questions related, but not limited, to these research fields. Participants have the opportunity to present ongoing or planned research projects as well as ideas for future research (length of presentations: 15 to 20 minutes). We are not expecting elaborate research results; work in progress is encouraged and there will be sufficient time for exchange.

Travel expenses as well as one to two hotel nights can be provided by the organizers.

Languages: German and English

For proposals and further questions please contact:

Univ.-Prof. Dr. Dorothea Nolde (dorothea.nolde@univie.ac.at)
Dr. Julia Gebke (julia.gebke@univie.ac.at)

Programm

Kontakt

Dorothea Nolde

Institut für Geschichte, Universität Wien, Universitätsring 1, A-1010 Wien

dorothea.nolde@univie.ac.at