"VEB Kunst" – Kulturgutentzug und Handel in der DDR

"VEB Kunst" – Kulturgutentzug und Handel in der DDR

Veranstalter
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Veranstaltungsort
online sowie zum Teil Leopoldina, Halle/Saale
Gefördert durch
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
PLZ
06108
Ort
Halle
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.11.2020 - 30.11.2020
Deadline
20.11.2020
Von
Josefine Hannig, Fachbereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste lädt zu seiner diesjährigen Herbstkonferenz "'VEB Kunst' – Kulturgutentzug und Handel in der DDR", die am 30. November 2020 stattfindet und digital übertragen wird. Am Abend vor der Konferenz gibt es bereits eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Enteignet, entzogen, verkauft: Zur Aufarbeitung der Kulturgutverluste in der DDR". Sie wird in der Leopoldina in Halle/Saale durchgeführt und am 1. Dezember 2020 im MDR KULTUR übertragen.

"VEB Kunst" – Kulturgutentzug und Handel in der DDR

Das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te wid­met sich seit sei­ner Grün­dung 2015 auch den Kul­tur­gut­ent­zie­hun­gen in der So­wje­ti­schen Be­sat­zungs­zo­ne (SBZ) und in der DDR. 2016 be­fass­te sich be­reits ei­ne Herbst­kon­fe­renz mit die­sem The­ma; 2017 be­schloss dann der Stif­tungs­rat des Zen­trums, Grund­la­gen­for­schung in die­sem Be­reich zu er­mög­li­chen. 30 Jah­re nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung ist es nun an der Zeit, bis­her Er­reich­tes zu bi­lan­zie­ren, Mach­ba­res aus­zu­lo­ten und nächs­te Zie­le zu for­mu­lie­ren. Mit der dies­jäh­ri­gen Herbst­kon­fe­renz am 30. No­vem­ber 2020 möch­te das Zen­trum die Ge­le­gen­heit da­zu bie­ten. Die Kon­fe­renz­bei­trä­ge rich­ten den Blick haupt­säch­lich auf den Bin­nen- und Au­ßen­han­del der DDR mit Kunst und An­ti­qui­tä­ten. Da­bei in­ter­es­siert des­sen Wech­sel­wir­kung mit der staat­li­chen Mu­se­umspo­li­tik eben­so wie sei­ne Über­la­ge­rung mit Un­rechts­kon­tex­ten und sei­ne in­ter­na­tio­na­le Reich­wei­te.

Die Kon­fe­renz wird vor dem Hin­ter­grund der Co­ro­na-Pan­de­mie oh­ne Prä­senz-Pu­bli­kum statt­fin­den und nur di­gi­tal über­tra­gen (li­ve auf www.kul­tur­gut­ver­lus­te.de und auf dem You­Tu­be-Ka­nal: Kul­tur­gut­ver­lus­te/ Ger­man Lost Art Foun­da­ti­on). Sie wird zu­dem auf der Web­si­te des Zen­trums im Be­reich Ver­an­stal­tungs­do­ku­men­ta­ti­on nach­ge­hal­ten.

Bit­te mel­den Sie sich vor­her an. An­mel­de­frist: 20. No­vem­ber 2020.

Am Abend vor der Kon­fe­renz geht ei­ne Po­di­ums­dis­kus­si­on der Fra­ge nach, wo wir der­zeit mit der his­to­ri­schen, ju­ris­ti­schen und ge­sell­schaft­li­chen Auf­ar­bei­tung des Kul­tur­gut­ent­zugs in der DDR ste­hen. Ist Rechts­frie­den ge­schaf­fen oder sind Chan­cen ver­passt wor­den? Ist mit der Be­ar­bei­tung von Rück­über­tra­gungs­an­trä­gen ab 1990 nun­mehr ein Punkt er­reicht, strit­ti­ge Fäl­le als er­le­digt zu be­trach­ten und al­les zu den Ak­ten zu le­gen? Bleibt die Be­schäf­ti­gung mit pri­va­ten Kul­tur­gut­ver­lus­ten in SBZ und DDR künf­tig rein aka­de­mi­sche For­schung? Oder hat der Ge­ne­ra­tio­nen­wech­sel in Mu­se­en, Bi­blio­the­ken, Ar­chi­ven und öf­fent­li­chen Ver­wal­tun­gen ei­nen ganz neu­en Im­puls zur Auf­ar­bei­tung mit sich ge­bracht? Was könn­te und was soll­te als Auf­ga­be vor uns lie­gen? Als Me­di­en­part­ner fun­giert der Mit­tel­deut­sche Rund­funk. Er über­trägt die Po­di­ums­dis­kus­si­on am 1. De­zem­ber 2020 in der Sen­dung MDR KUL­TUR-Werk­statt. Sie kann an­schlie­ßend für ein Jahr in der ARD Me­dia­thek ab­ge­ru­fen wer­den.

An der Dis­kus­si­on neh­men teil Ul­ri­ke Lo­renz (Prä­si­den­tin der Klas­sik Stif­tung Wei­mar), Ro­land Jahn (Bun­des­be­auf­trag­ter für die Un­ter­la­gen des Staats­si­cher­heits­diens­tes der ehe­ma­li­gen Deut­schen De­mo­kra­ti­schen Re­pu­blik), Ulf Bi­schof (Rechts­an­walt) und Uwe Hart­mann (Lei­ter des Fach­be­reichs Pro­ve­ni­enz­for­schung beim Deut­schen Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te).

Die Po­di­ums­dis­kus­si­on ist öf­fent­lich. Auf­grund der sehr be­grenz­ten Platz­zahl und der der­zei­ti­gen Si­tua­ti­on im Hin­blick auf die Co­ro­na-Pan­de­mie ist die Teil­nah­me je­doch nur nach vor­he­ri­ger An­mel­dung mög­lich. Ei­ne Teil­nah­me oh­ne vor­he­ri­ge An­mel­dung ist aus­ge­schlos­sen!

An­mel­de­frist: 20. No­vem­ber 2020; Ih­re An­mel­dung wird be­stä­tigt. Mit dem Aus­druck die­ser Be­stä­ti­gung wei­sen Sie sich vor Ort aus.

In den öf­fent­li­chen Be­rei­chen (Gän­gen, Toi­let­ten) be­steht die Pflicht, ei­nen Mund-Na­sen-Schutz zu tra­gen! Ach­ten Sie auf aus­rei­chen­den Min­destab­stand. Bit­te be­ach­ten Sie, dass ei­ne Durch­füh­rung der Po­di­ums­dis­kus­si­on mit Pu­bli­kum wei­ter­hin nicht ga­ran­tiert wer­den kann.

Programm

Podiumsdiskussion am Sonntag, 29. 11. 2020:
Enteignet, entzogen, verkauft: Zur Aufarbeitung der Kulturgutverluste in der DDR

Moderation: Stefan Nölke, Mitteldeutscher Rundfunk

17.00–18.30 Uhr

mit Ulrike Lorenz (Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar), Roland Jahn (Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik), Ulf Bischof (Rechts anwalt) und Uwe Hartmann (Leiter des Fachbereichs
Provenienzforschung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste)

Konferenz am Montag, 30.11.2020:

„VEB Kunst“ – Kulturgutentzug und Handel in der DDR
Moderation: Sylvie Kürsten, Autorin u.a. in der Reihe „Museumsdetektive“ des Norddeutschen Rundfunks

9.00–10.00 Uhr
Registrierung

10.00–10.30 Uhr
Grußworte
Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt

Gilbert Lupfer, Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste

I. DDR-Museen im Spannungsfeld zwischen Kulturgutentzug und Kunsthandel

10.30–10.50 Uhr
Kulturgutentziehungen in SBZ und DDR: Grundlagenforschung durch Kooperationsprojekte
Mathias Deinert, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg

10.50–11.10 Uhr
Bodenreform – Sonderaktion Leipzig – Mühlenbeck-Connection
Die „kommerzielle Verwertung“ von Museumsbeständen in der DDR
Jan Scheunemann, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

11.10–11.30 Uhr
Übergabe-Übernahme-Protokoll: Kulturgut aus Entziehungskontexten? Die Einlieferungen staatlicher Institutionen und Organisationen in das Museum für Deutsche Geschichte der DDR
Doris Kachel, Deutsches Historisches Museum, Berlin

11.30–11.50 Uhr
Fragen und Diskussion

11.50–13.30 Uhr Mittagspause

II. DDR-Kunsthandel im Spannungsfeld zwischen Monopol und Missbilligung

13.30–13.50 Uhr
Urteilen, wählen, kaufen? Der Kunst- und Antiquitätenhandel in der DDR zwischen Plan- und Mangelwirtschaft
Uwe Hartmann, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg

13.50–14.10 Uhr
Dresdner Kunsthandel vor und nach 1945. Das Beispiel der
Kunsthandlung Alphons Müller
Claudia Maria Müller, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

14.10–14.40 Uhr
Magnet für Kunstliebhaber oder Ort der Provokation?
Die Galerie Henning in Halle (Saale)
Christin Müller-Wenzel, Kunsthistorikerin, Halle (Saale)

14.40–15.10 Uhr
Fragen und Diskussion

15.10–15.45 Uhr Kaffeepause

III. Spannungsfeld Aufarbeitung zwischen Ost und West

15.45–16.05 Uhr
Die Kunst und Antiquitäten GmbH im Spiegel ihrer archivischen Überlieferung – Möglichkeiten und Grenzen der Provenienzforschung
Bernd Isphording, Bundesarchiv, Berlin

16.05–16.35 Uhr
Abschlussvortrag
Behind the Iron Curtain: A case study of the East German exports of art and their connection to Nazi loot
Xenia Schiemann, Technische Universität Berlin und
Margaux Dumas, Université de Paris, Technische Universität Berlin
In englischer Sprache

16.35–17.00 Uhr
Abschlussdiskussion

Kontakt

Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Josefine Hannig
Telefon: 0049 (+) 391 72 77 63 23
Telefax: 0049 (+) 391 72 77 63 6
E-Mail: josefine.hannig@kulturgutverluste.de

https://www.kulturgutverluste.de/Content/02_Aktuelles/DE/Termine/2020/Flyer-Herbstkonferenz.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung