Zeichen der Identität. 500 Jahre Reformationsmedaillen 1521-2021

Zeichen der Identität. 500 Jahre Reformationsmedaillen 1521-2021

Veranstalter
Dr. Stefan Rhein (Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt), Dr. Gerd Dethlefs (LWL-Museum für Kunst und Kultur/ Westfälisches Landesmuseum, Münster)
Veranstaltungsort
Leucorea / Lutherhaus
PLZ
06886
Ort
Lutherstadt Wittenberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.09.2021 - 02.10.2021
Deadline
01.02.2021
Von
Matthias Meinhardt, Luth. Wittenberg

Vom 30.09.2021 bis zum 02.10.2021 findet in der Lutherstadt Wittenberg die Tagung "Zeichen der Identität. 500 Jahre Reformationsmedaillen 1521-2021" statt. Die Leiter und Organisatoren der Veranstaltung, Dr. Gerd Dethlefs (LWL-Museum für Kunst und Kultur/ Westfälisches Landesmuseum, Münster) und Dr. Stefan Rhein (Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt), laden dazu ein, für diese Tagung bis zum 01.02.2021 Beitragsvorschläge einzureichen.

Zeichen der Identität. 500 Jahre Reformationsmedaillen 1521-2021

Call for papers für die Tagung „Zeichen der Identität. 500 Jahre Reformationsmedaillen 1521-2021“

Lutherstadt Wittenberg, 30.09.-02.10.2021

Wiss. Leitung: Dr. Gerd Dethlefs (LWL-Museum für Kunst und Kultur/ Westfälisches Landesmuseum, Münster) und Dr. Stefan Rhein (Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt)

Deadline: 01.02.2021

Das Erscheinen der ersten Luther-Medaillen um 1521, nachdem der Wittenberger Reformator auf dem Wormser Reichtags zu reichsweiter Beachtung gelangte, ist der inhaltliche Anlass für die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, eine Tagung zur wissenschaftlichen Auswertung von Reformationsmünzen und -medaillen als einer besonderen Bildquellengruppe durchzuführen. In diesen Jahren 1520-1522 bildete sich reformatorische Identität aus; die Lösung von der Kirche des Papstes, der seit 1520 als „Antichrist“ angegriffen wurde, wurde theologisch grundsätzlicher formuliert in dem damals gebräuchlichen Bild vom „Licht“ der Reformation, das die „päpstliche Dunkelheit“ erhelle. Nach dem Verfestigen der lutherischen Konfession spiegeln vor allem Schaumünzen zu den Säkularfeiern ab 1617 die sich entwickelnden und verändernden konfessionellen Identitäten der evangelischen Kirchen wieder. Im 19. und 20. Jahrhundert werden Reformation und Konfession Teil nationaler Identitätsbildungen.

Auf einer zweitägigen Tagung sollen Münzen und Medaillen als eine eigene Quellengruppe nach ihren Regeln, Traditionen, Funktionen und Wirkungen befragt werden, aber nicht in herkömmlich-deskriptiver numismatischer Methode, sondern interdisziplinär. Bilder und Texte der Schaumünzen sind durch Kontextualisierungen nach ihrem Sinn und ihrer Bedeutung zu befragen, mit den Methoden betroffener Disziplinen wie Theologie und Kirchengeschichte, Kunstgeschichte und Ikonographie, Kommunikationswissenschaften, Literatur-, Stadt- und Landesgeschichte. Die Materialbasis ist durch die Kataloge der Sammlung Rainer Opitz (2017/2019) und der Münz- und Medaillensammlung der Stiftung Luthergedenkstätten (2015) erschlossen.

Die Referate sollten nicht länger als 30 min. sein; für die Diskussion sind je 15 min. vorgesehen. Es ist geplant, die Vorträge in einem wissenschaftlichen Sammelband zu publizieren.

Die Tagung will sich folgenden Themenkomplexen widmen:
(1) Münzen und Medaillen unter medienhistorischer Fragestellung: frühe Luthermedaillen und Reformationsschauprägungen 1521-1560, Propagandaprägungen und Kampfmedaillen (z. B. Wiedertäufer zu Münster und Papst-/Teufel-Vexiermedaillen, 1534-1550), erzgebirgische biblische Medaillen des 16. Jh. – ein marktorientiertes Massenmedium der Reformation?, Personenmedaillen auf Reformatoren, Kunstmedaillen der Moderne.

(2) Stadt-, Landes- und Staatengeschichte: Festkultur – Schaumünze – konfessionelle Identität. Das Reformationsjubiläum 1617, Münzen und Medaillen im Dreißigjährigen Krieg, Konfessionelle Selbstvergewisserungen in den Reformationsjubiläen des 18. Jh. in Städten / Territorien, Reformation als nationales Ereignis in den Reformationsjubiläen 1817 und 1917, Reformationsgedenken im Ausland – welche Identitäten bilden sich? (Schweiz, Niederlande, Skandinavien, USA etc.).

(3) Theologie und Kirchengeschichte: Verfestigung reformatorischer Theologie im Spiegel der Schaumünzen, neue Wege der Theologie des 18./19. Jh. und ihre Sichtbarwerdung, Luther-Emphase und -Skepsis in den Medaillen des 20./21. Jh.

(4) Bild- und Mediengeschichte: Schaumünzen und Graphik – Wechselwirkungen, Kontextualisierung der ikonographischen Elemente, Forschungsgeschichte der Interpretation: Christian Juncker und seine Nachfolger, Texte auf den Schaumünzen – eine literaturgeschichtliche Perspektive.

Bitte richten Sie Ihre Themenvorschlage (inkl. Abstract im Umfang von max. 350 Wörtern und Kurzbiographie) bis spätestens 01. Februar 2021 an:

gerd.dethlefs@lwl.org oder Stefan.Rhein@martinluther.de

Kontakt

Dr. Stefan Rhein
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Collegienstraße 54
06886 Lutherstadt Wittenberg
T. +49 (0) 34 91 – 420 31 12
Stefan.Rhein(at)martinluther.de

https://www.martinluther.de