Diktatur und Exil - Diktaturerfahrungen der Russlanddeutschen in vergleichender Perspektive

Diktatur und Exil - Diktaturerfahrungen der Russlanddeutschen in vergleichender Perspektive

Veranstalter
Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte; Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS); Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE)
Veranstaltungsort
Detmold (Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte)
Ort
Detmold
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.11.2017 - 01.12.2017
Website
Von
Kornelius Ens, Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte, Universität Osnabrück

Vor 100 Jahren ereignete sich die Oktoberrevolution in Russland.
Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
möchte gemeinsam mit dem Institut für Migrationsforschung
und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück
sowie dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) das Jahr 2017 zum
Anlass nehmen, um das Thema, Diktaturerfahrungen‘ unter
dem Fokus der Migrationsgeschichte von Aussiedlern russlanddeutscher
Herkunft zu behandeln.
Die alltäglich erlebte kommunistische Diktaturerfahrung
prägte die Erinnerungskultur der Zugewanderten nachhaltig
und generationenübergreifend. Angesichts der etwa 2,4 Millionen
Bundesbürger mit russlanddeutschem Migrationshintergrund
stellt dies einen erheblichen Teil gesamtdeutscher
Erinnerung dar. Dabei ist feststellbar, dass sich die narrative
Form der Aufarbeitung von Diktaturerfahrungen zunehmend
stärker generativ verlagert. Diejenige Generation Russlanddeutscher
in den Blick zu nehmen, welche, stark geprägt
durch eben diese Erfahrungen, inzwischen Teil der bundesdeutschen
Gesellschaft geworden ist, kann auch für die aktuelle
Geflüchtetensituation Perspektiven aufzeigen.
Im Rahmen der Konferenz wird das Thema dementsprechend
multiperspektivisch und vergleichend betrachtet. Durch Einbeziehung
der Flüchtlingsforschung soll ein Bogen zu aktuellen
migrationsrelevanten Themen geschlagen und somit
die russlanddeutsche Erfahrung kontextualisiert werden.

ANMELDUNG UND INFORMATIONEN:
Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Kornelius Ens | Museumsleiter
Tel.: +49 (0)5231 921691
E-Mail: k.ens@russlanddeutsche.de

Der Eintritt ist frei.

Um Anmeldung wird bis zum 24.11.2017 gebeten

Programm

Donnerstag, 30.11.17

13.00-14.00 Uhr: Ankommen
Empfang bei Borschtsch

14.00-14.15 Uhr: Begrüßung
Kornelius Ens M.A.
(Museum für russlanddeutsche
Kulturgeschichte)

14.15-15:00 Uhr: Keynote
PD Dr. Tobias Weger
(Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa)

15.00-15.30 Uhr: Pause

15.30-16.30 Uhr: Panel I
Migration, Aufnahme und Erinnerung
Moderation: Jun. Prof. Dr. Jannis
Panagiotidis (Universität Osnabrück)

Dr. J. Olaf Kleist (Universität Osnabrück)
Politisches Asyl und politische Erinnerungen
syrischer Flüchtlinge in Deutschland

Gesine Wallem, M.A.
(Sciences Po Paris/Centre Marc Bloch, Berlin)
Drehkreuz Friedland – Diskurse und Praktiken
der Aussiedleraufnahme an einem
(trans-) nationalen Erinnerungsort

16.30-16.45 Uhr: Pause

16.45-17.15 Uhr: Panel I (Fortsetzung)
Anna Kaim, M.A. (Universität Osnabrück)
Exil als Teil von Lebensgeschichte?
Eine Betrachtung von palästinensischen
und russlanddeutschen Familiennarrativen

17.15-18.00 Uhr: Panel I (Diskussion)

18.00-19.00 Uhr: Abendessen

Freitag, 01.12.17

09.30-10.30 Uhr: Panel II
Biografie und Verfolgung
Moderation: PD Dr. Hans-Christian Petersen
(Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der
Deutschen im östlichen Europa)

Dipl.-Psych. Alexander Frohn
(Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse
in Freiburg)

Diktaturerfahrungen und Migration
aus psychotherapeutischer Perspektive
PD Dr. Malte Griesse (Universität Konstanz)
Der Gulag als (Un-)Ort multinationaler
Verflechtung: Ehemalige deutsche Häftlinge
erinnern sich an ihre Internierung

10.30-10.45 Uhr: Pause

10.45-11.15 Uhr: Panel II (Fortsetzung)
Dominik Schütte, M.A. (Universität Bremen)
Erzählungen von Flucht und Diaspora -
Methodologische Herausforderungen
der kritischen Biografieforschung

11.15-12.00 Uhr: Panel II (Diskussion)

12.00-13.30 Uhr: Mittagessen

13.30-14.30 Uhr: Panel III
Narrative von Diktaturerfahrungen
Moderation: Kornelius Ens M.A.
(Museum für russlanddeutsche
Kulturgeschichte)

Friederike Mevissen M.A.
(Bergische Universität Wuppertal)
Narrative Identität und Postmemory in
russlanddeutscher Erinnerungsliteratur am
Beispiel der Prosa von Eleonora Hummel

Dr. Lilli Gebhard (Universität Osnabrück)
Identitätskonstruktionen russlanddeutscher
Mennoniten im Spiegel ihrer Literatur

14.30-14.45 Uhr: Pause

14.45-15.15 Uhr: Panel III (Fortsetzung)
Dr. Viktor Krieger
(Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
Erinnerungskultur einer diskriminierten
Minderheit versus staatliche Geschichtspolitik:
Deutsche in der UdSSR in den
Nachkriegsjahren (1946–1991)

15.15-16.00 Uhr: Panel III (Diskussion)

16.00-16.30 Uhr: Pause

16.30-18.00 Uhr: Abschlussdiskussion
PD Dr. Tobias Weger (Bundesinstitut für
Kultur und Geschichte der Deutschen im
östlichen Europa)

Dr. Patrice Poutrus (Europa-Universität
Viadrina, Frankfurt a.d. Oder)

Dr. Dmytro Myeshkov (Institut für Kultur
und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e.V.
an der Universität Hamburg)

Kontakt

Kornelius Ens

Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte Georgstr. 24, 32756 Detmold

05231/921691

k.ens@russlanddeutsche.de


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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