Im Jahr 1949 wurde „The Authoritarian Personality“ von Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson und R. Nevitt Sanford fertiggestellt und im folgenden Jahr in den USA publiziert. Es erschien nie vollständig in deutscher Sprache. Trotzdem gilt das fast tausendseitige Werk als einer der Klassiker der Sozialforschung auch in Deutschland.
Mittels Fragenbögen sollte die Empfänglichkeit des Individuums für faschistische Ideologien ermittelt und in Skalen dargestellt werden. Die namentlich berühmteste ist die „F-Skala“. Die Fragebögen und theoretischen Herleitungen waren während der Jahre des Exils des „Frankfurter Instituts für Sozialforschung“ entworfen worden. Dies geschah aber nicht nur mit Blick auf Nazi-Deutschland, sondern allgemein für den damaligen Kapitalismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden deshalb die Arbeiten an diesem Forschungsvorhaben fortgeführt. Die Beschäftigung mit dem „autoritären Charakter“ und mit Vorurteilsstrukturen ist ein Kern dessen, was mit der „Kritischen Theorie“ bzw. dem „Institut für Sozialforschung“ verbunden wird.

Eine Teilausgabe von „The Authoritarian Personality“ wurde unter dem Titel „Studien zum autoritären Charakter“ zum 11. September 1973 – Adornos 70. Geburtstag – in Deutschland herausgegeben. Auch diese Teilausgabe ist noch mehrere hundert Seiten dick. Die wenigsten, die dieses Buch in ihrem Schrank stehen haben, werden es komplett gelesen haben.
Wir wollen uns bei diesem Einführungsabend im Garten des Technoclubs //:about blank der Studie von „The Authoritarian Personality“ widmen, die Entstehungsgeschichte wird vorgestellt ebenso wie die heute unbekannteren Autoren und Autorinnen dieser Untersuchung.

Unsere Referentin Prof. Dr. Eva-Maria Ziege ist Professorin für Politische Soziologie an der Universität Bayreuth. Von ihr ist frisch im Suhrkamp-Verlag übersetzt und herausgegeben worden "Theodor W. Adorno. Bemerkungen zu ›The Authoritarian Personality‹ und weitere Texte".

Moderation: Fabian Kunow

Kosten: 2,00 Euro / erm. 1,00 Euro