Peter Haber Preis für Digitale Geschichtswissenschaft

Peter Haber Preis für Digitale Geschichtswissenschaft

Institution
AG Digitale Geschichtswissenschaft; Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands; Deutsches Historisches Institut Paris
PLZ
10099
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Bewerbungsschluss
16.01.2023
Von
Martin Dröge, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

Die AG Digitale Geschichtswissenschaft, der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands und das Deutsche Historische Institut Paris haben 2021 zum ersten Mal den Peter Haber Preis für digitale Geschichte vergeben. Diese Tradition wird fortgesetzt. Prämiert werden drei herausragende Projekte, die einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der digitalen Geschichtswissenschaften leisten und über ein visuell ansprechendes Poster und einen kurzen Pitch originell präsentieren.

Peter Haber Preis für Digitale Geschichtswissenschaft

Mit dem Preis wird an den Schweizer Historiker und Privat-Dozenten für Allgemeine Geschichte der Neuzeit, Peter Haber (1964-2013), gedacht. Sein wissenschaftliches Werk und sein Engagement haben wichtige Impulse für die digitale Geschichtswissenschaft geliefert.

Zum Historikertag 2023 schreiben die AG Digitale Geschichtswissenschaft, der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands und das Deutsche Historische Institut Paris zum zweiten Mal den Peter Haber Preis für digitale Geschichte aus. Prämiert werden Projekte, die einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der digitalen Geschichtswissenschaft leisten. Einen epochalen oder methodischen Schwerpunkt gibt es nicht. Einreichungen sollen den Stand eines bereits laufenden Projekts der digitalen Geschichtswissenschaft anschaulich beschreiben. Eingereicht werden können Einzelprojekte (z.B. Dissertation) genauso wie Editions- und Infrastrukturprojekte oder Projekte zur Entwicklung von Tools. Die Projekte können sowohl die Theorie der digitalen Geschichte betreffen als auch Methoden- oder Praxisanteile beinhalten.

Grundlage für die Projektpräsentationen sind digitale Poster, die erstmalig auf der Digital History Tagung 2023 gezeigt werden. Hier findet die Vorauswahl der Poster statt, die dann im Rahmen des Historikertags 2023 in einem kurzen Pitch vorgestellt werden. Eine Jury entscheidet anschließend gemeinsam mit einer Publikumsabstimmung über die Platzierungen. Der Preis ist für Platz 1 mit 300,- Euro, Platz 2 mit 200,- Euro und Platz 3 mit 100,- Euro dotiert.

Einreichungen sollen mindestens 500, maximal 750 Wörter umfassen (ohne Bibliographie, die separat als PDF eingereicht wird). und können ggf. erste graphische Elemente bzw. einen Entwurf des Posters enthalten. Zusätzlich wird um einen Kurz-CV (1 Seite maximal) der einreichenden Person(en) gebeten. Alle Dateien werden im pdf-Format eingereicht.

Jede Person kann nur ein einziges Proposal für ein Poster als Hauptautor:in einreichen. Es wird erwartet, dass Poster, die für die Präsentation angenommen werden, von den Präsentierenden zur Digital History Tagung im Open Access unter einer CC-BY-Lizenz online publiziert werden (z.B. in einem Repository wie Zenodo). Alle Poster werden anschließend gemeinsam auf dem Blog der AG veröffentlicht.

Auf der Digital History Tagung werden vom Publikum und einer Jury 10-12 Poster zur Präsentation auf dem Historikertag anhand der unten folgenden Kriterien ausgewählt. Auf dem Historikertag präsentieren die vorausgewählten Preisanwärter:innen ihre Projekte anhand ihres Posters in einem 5-minütigen Pitch.

Die Einreichungen erfolgen über ConfTool unter: https://www.conftool.org/digital-history-2023/. Dazu muss zunächst ein Benutzerkonto angelegt werden. Fristende für die Einreichungen von Abstracts für ein Poster ist der 16. Januar 2023. Eine Rückmeldung über die Möglichkeit, ein Poster auf der Digital History Tagung zu präsentieren, erfolgt am 14. März 2023.

Die Vergabe des Peter-Haber-Preises erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren. Auf jeder Stufe liegen unterschiedliche Kriterien für die Bewertung zu Grund. Über die Annahme zur Präsentation auf der Digital History Tagung 2023 in Berlin entscheidet das Komitee der AG Digitale Geschichtswissenschaft unter folgenden Bewertungskriterien:

- Es handelt sich um einen innovativen Beitrag zum Gegenstandsbereich der digitalen Geschichtswissenschaft (3-fach gewertet)
- Die Fragestellung ist nachvollziehbar dargelegt (2-fach gewertet)
- Der Stand der Forschung ist hinreichend dargestellt (u.a. durch eine Bibliographie von max. 1 Seite) (2-fach gewertet)
- Die Forschungsmethodik ist verständlich beschrieben (2-fach gewertet)
- Das Proposal ist verständlich formuliert (2-fach gewertet)
- Allgemeine Empfehlung zur Annahme (4-fach gewertet)

Auf der Digital History Tagung 2023 werden vom Publikum und einer Jury 10-12 Poster zur Präsentation auf dem Historikertag anhand folgender Kriterien ausgewählt:

- Thema und Kernaussagen sind klar erkennbar, verstehbar und gut strukturiert (3-fach gewertet)
- Visuelle Gestaltung und/oder Originalität (2-fach gewertet)
- Beziehung von Grafik und Text (2-fach gewertet)

Auf dem Historikertag 2023 in Leipzig präsentieren die Preisanwärter:innen ihre Projekte anhand ihres Posters in einem 5-minütigen Pitch, der von der Jury mit folgenden Kriterien bewertet wird.

- Projekt Ergebnisse wirdwerden wird originell/ansprechend und unter Einbeziehung des Posters, gut verständlich, ansprechend präsentiert (3-fach gewertet)
- Fragestellung, Methodik und Ergebnisse werden nachvollziehbar präsentiert (2-fach gewertet)

Pro aufgeführten Kriterium werden Punkte auf einer Skala von 1-10 vergeben.

Weitere Hinweise und Informationen für die Posterbegutachtung

Inhaltliches

Zielsetzung und Innovativität des Projekts

Das Poster soll klar zu erkennen geben, worin die Motivation für das vorgestellte Projekt besteht. Dies kann, je nach Art des Projekttyps, unterschiedliche Punkte berühren:

- Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
- Welche infrastrukturellen Leistungen werden angestrebt?
- Welcher Beitrag zur Grundlagenforschung soll erbracht werden?
- Um welche methodischen Neuerungen geht es?
- Inwiefern lohnt es sich, im vorgestellten Rahmen zu experimentieren?

Für Innovationen gibt es keine festgeschriebenen Maße. Allerdings sollte auf dem Poster knapp und deutlich dargelegt werden, inwiefern das präsentierte Projekt etwas Neues und Relevantes zur Forschung beitragen soll. Welche Forschungslücke wurde identifiziert und soll geschlossen werden? Welches Problem wird gelöst? Welches Potenzial eröffnet der vorgestellte Ansatz für künftige Studien? Gibt es ggf. schon erste Ergebnisse, bzw. welche Ergebnisse werden erwartet? Fragen dieser Art sind für Projekte der Methodenentwicklung gewiss anders zu beantworten als für empirische Untersuchungen historischer Phänomene. Hier besteht ein größerer Spielraum. Für die Posterbegutachtung ist nur ausschlaggebend, dass stringent und plausibel angeben wird, worin die Präsentierenden das Innovationspotenzial ihres Projekts sehen.

Vorgehen

Das Poster soll auf verständliche und anschauliche Weise das Vorgehen im Projekt vermitteln. Die wesentlichen Arbeitschritte sollen erkennbar werden, ebenso wie die benutzten Tools, Datensätze, Methoden, Theorieansätze etc. Dabei sollen diese Elemente nicht nur benannt, sondern in ihrem Zusammenhang mit den Projektzielen dargestellt werden: Warum wird genau dieses Tool eingesetzt? Was macht den vorgestellten Workflow besonders produktiv?

Formales

Die inhaltlichen Kriterien können gestalterisch unterschiedlich eingelöst werden. Hier gibt es keine konkreten Erwartungen für die Begutachtung, nur generelle Leitlinien:

Wichtige Projektbestandteile können mit Texten beschrieben werden. Dabei sollte das Poster jedoch nicht von Text dominiert werden.

Vielmehr sollte das visuelle Arrangement der Posterelemente übersichtlich und logisch aufgebaut sein. „Logisch aufgebaut“ bedeutet, dass die Elemente in einer inhaltlichen Beziehung zueinanderstehen: Beispielsweise mag eine hierarchische Abstufung von Textblöcken das Nacheinander von Untersuchungsschritten symbolisieren. Oder es stehen die Forschungsobjekte im Mittelpunkt der grafischen Gestaltung, wenn sie groß dargestellt und mit Beschriftungen erläutert werden. Die Möglichkeiten des Designs sind vielfältig; für die Begutachtung ist ausschließlich das übersichtliche und logische Arrangement entscheidend.

Das Poster soll die Grundidee und die wesentlichen Bestandteile eines Vorhabens verständlich präsentieren. In diesem Sinne soll es in knapper Form „für sich“ stehen. Es kann und soll jedoch nicht alle Details des Projektes darstellen. Das Poster dient als Impuls, damit sich die Betrachter:innen weiter informieren, Nachfragen formulieren und mit den Projektmitgliedern ins Gespräch kommen.

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Arbeitssprache(n)
Deutsch
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